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Full text: 39, 1921

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 
1921. Nr. 2. 
mit den erforderlichen Kontakteinrichtungen versehen worden sind. Eine von ihnen, eine Strassersche 
Uhr, ist bereits bei der Auslösung der früheren Norddeicher Signale verwandt worden; die zweite ist eine 
neue Richtersche Uhr. 
Jede der beiden Uhren (Ui und II-• im Schaltungsschema II) trägt auf der Stundenwelle hi bezw. hi, 
auf der Minutenwelle nu bezw. m» und auf der Sekundenwelle si bezw. s 2 je eine Scheibe, auf deren 
Peripherie die Kontakthebel a, b, c (wir lassen, da beide Uhren ganz gleich gebaut sind, die Indices fort) 
mit einer Stahlnase auf liegen. Jede Scheibe ist mit einem Einschnitt versehen. Fallen bei der Drehung 
der Scheiben die Nasen der Hebel in diese Einschnitte, so sind die Kontakte k bezw. 1 bezw. n geschlossen, 
k ist mit b, 1 mit c verbunden; von a, b und n führt je eine Leitung zu den an den Holzgehäusen befestigten 
Klemmen X, Y, Z. 
Die Einschnitte der Scheiben sind so bemessen, daß n etwa S0 m , 1 etwa 40 s und k 2» geschlossen 
bleibt. Nun sind die Scheiben auf ihren Wellen so befestigt, daß n von 12 h 40 m bis l h 10 m (die Uhren sind 
nach M. E. Z. eingestellt), 1 von 56 m 40 s bis 57 m 20 s , k von 55 s bis 57 s geschlossen ist. Zur Zeit 12 h 56 m 
55 s —57 s sind daher alle drei Kontakte geschlossen, und da sie der ganzen Anordnung gemäß in Serie 
geschaltet sind, so durchfließt der Strom einer mit ihren Polen an die Klemmen X und Y gelegten 
Batterien für diese beiden Sekunden die Uhr. Im Stromkreise, dieser Batterie B befinden sich die Spulen 
des Relais R, an dessen Arbeitskontakt o die nach Nauen führende Fernleitung gelegt ist, und die ange 
gebene Zeit ist, wie wir im § 2 gesehen haben, gerade die Zeit des Stromstoßes, der den Nauener Haupt 
signalgeber auszulösen hat. 
Ui und Ui sind parallel geschaltet, indem die Klemmen Xi und X-. beide über die Relaisspulen 
mit dein einen Pol, Yi und Y 2 direkt mit dem anderen Pol von B verbunden sind. Die Verbindungen von 
Yi und Yl> mit der Batterie gehen über einen Doppelumschalter Si, der so in den Stromkreis eingeschaltet 
ist, daß bei der Mittelstellung (2, 3) beide Uhren das Relais betätigen, während bei Linksstellung (1, 2) 
nur Ui, bei Rechtsstellung (3, 4) nur U- arbeitet; durch den Umschalter kann also in einfachster Weise 
jede der beiden Uhren außer Betrieb gesetzt werden, wenn eine Störung bemerkt wird. Im allgemeinen 
sind zur Erhöhung der Sicherheit des Betriebes natürlich beide Uhren eingeschaltet. 
Parallel zu Si ist ein zweiter Schalter S 2 (einpolig, mit einer Nullstellung und zwei Arbeits- 
Stellungen 5 und 6) angebracht. Mit seiner Hilfe und unter Verwendung der Klemmen Zi und Z 2 kann, 
wie aus der Schaltungsskizze II ohne weiteres zu ersehen ist, durch Stellung 5 der Kontakt ki und durch 
Stellung 6 der Kontakt k« kurzgeschlossen werden, so daß die Möglichkeit besteht, das Relais R in jeder 
Minute von 55 s bis57 s zu betätigen und zu prüfen. 
Jede Uhr besitzt ferner einen Sekunden-Rad-Kontakt, der die Sekunde 0 ausläßt und die chrono- 
graphische Vergleichung der Auslöseuhren mit den Präzisionsuhren ermöglicht. Außerdem bestehen auch 
die nötigen Drahtverbindungen, um den Stromkreis des Chronographen in jeder Minute bei Sekunde 55 
durch die Kontakte ki bezw. k 2 schließen zu können. Der Moment, in dem der Hebel ai bezw. a 2 während 
der Minute 12 h 56 m seinen Kontakt schließt, ist aber für den Anfang des Stromstoßes, der den Signal 
geber auslöst, damit aber auch für die Zeit, zu der die Signalabgabe erfolgt, maßgebend, und die Uhr 
korrektion, auf der die Auslöseuhren zu halten sind, muß so gewählt werden, daß die Signalzeichen zur 
richtigen Zeit ertönen. Diese Uhrkorrektion ist nicht genau gleich Null, da der Wanachsche Signal 
geber eine bestimmte „Einstell-Konstante“ hat und da den Signaleinrichtungen der Seewarte und der 
Großfunkstelle eine gewisse Reaktionszeit innewohnt. Zur Zeit erfolgt die Signalabgabe dann zur 
richtigen Zeit, wenn der Kontakt ki (k 2 ) bei 55 s .25 geschlossen wird, wenn also die Uhrkorrektion 
+ 0 S .25 beträgt. Von diesen Dingen wird später (s.S.31) noch die Rede sein. 
Die Vergleichung der beiden Uhren mit den Normaluhren wird vormittags im Anschluß an die 
regelmäßige Aufnahme der Onogo-Signale des Pariser Eiffelturms (22b M. Z. Gr.)*) und nachts etwa eine 
Stunde vor der Nauener Signalzeit vorgenommen. Die Einstellung auf die vorgeschriebene Uhrkorrektion 
erfolgt in bekannter Weise durch Vermehrung bezw. Verminderung der Zulagegewichte des Pendel 
tellers. 
*) Anmerkung bet der Korrektur: Seit dem 15. XI. 21 : 21>> 30m M. Z. Gr
	        
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