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Full text: 39, 1921

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 
1921. Nr. 2. 
gewonnenen Resultate eingehen. Manche wissenschaftliche Fragen, die sich dabei ergeben werden und 
deren Lösung zum Teil bereits geglückt ist, können hier nur angedeutet und müssen später an anderer 
Stelle behandelt werden. 
i. Teil. Die Zeitsignalanlage der Großfunkstelle Nauen. 
§ 1. Beschreibung der Signalgeber. 
a) Der Vorsignalgeher. 
Die Nauener Zeitzeichen werden dem Tonfunksender*) der Großstation durch zwei im Hughes-Raume 
aufgestellte Signalgeber übermittelt. Die Auslösung der Vorsignale vvv die zur Abstimmung 
dienen, und der in die Minute 56 fallenden Morsezeichen „Achtung POZ MGZ“ erfolgt durch das alte 
Laufwerk, das früher zur Abgabe der Zeitsignale von Norddeich und von Brügge-Ostende gedient hat 
und das im Januar 1920 von Professor Wanach-Potsdam zum „Vorsignalgeber“ umgearbeitet worden ist. 
Im wesentlichen besteht der Apparat aus einem Hippschen Chronographen, dessen Schreibvorrichtung 
entfernt worden ist. Statt dessen trägt eine nach außen verlängerte Welle, die in etwa 76 Sek. einen 
Umlauf vollführt, zwei Kontaktscheiben, an deren Peripherie durch Federdruck je ein Kontakthebel mit 
einer Stahlnase anliegt. Das Schaltungsschema I (siehe die bei gegebene Tafel) enthält eine Skizze der 
Kontakteinrichtungen des mit Vo bezeichneten Vorsignalgebers. S' und S" sind die (in der Figur 
schematisch nebeneinander gezeichneten) Kontaktscheiben; mit 1' und 1” sind die beiden Kontakthebel, 
die in Wirklichkeit parallel nebeneinander liegen, bezeichnet; k' und k" sind die zugehörigen Kontakte. 
Die Scheiben sind mit Einschnitten versehen, die den Morsezeichen entsprechen; die Kontakte sind 
geschlossen, so lange bei Rotation der Scheiben die Nasen der Hebel sich in den Einschnitten befinden. 
Eine Scheibe gibt die vvv...., die andere die Zeichen „Achtung POZ MOZ“. Mechanisch arbeiten 
beide Scheiben, die bei jeder Signalabgabe zwei Umläufe vollführen, stets gleichzeitig; in den Stromkreis 
ist jedoch immer nur ein Kontakthebel eingeschaltet. Kurz vor Beendigung des ersten Umlaufes der 
Scheibenwelle wird nämlich durch ein im Werk angebrachtes Hebel- und Schneckensystem der erste 
Hebel, mit dessen Hilfe die vvv.... gegeben worden sind, aus- und der zweite eingeschaltet, und vor 
Beendigung des zweiten Umlaufes, wenige Sekunden vor der Selbstarretierung des Laufwerks, erfolgt 
automatisch die Wiedereinschaltung des ersten Hebels. In der Figur ist die Umschaltvorrichtung durch 
den Kontakthebel m und die Kontakte F und G angedeutet. 
Auslösung und Arretierung des Werks erfolgen in bekannter Weise wie bei den Chronographen: 
Ein Auslöse-Elektromagnet (C im Schema I) hebt bei Erregung durch einen Stromstoß einen Hebel aus, 
wodurch die Bremse gelöst wird; nach erfolgtem zweiten Umlauf der Scheibenwelle, also etwa 2K Min. 
nach der Auslösung, fällt dieser Hebel von einer Schneckenstufe ab und arretiert das Laufwerk. 
Der ganze Mechanismus würde bedeutend einfacher sein, wenn nur eine einzige Scheibe auf einer 
langsamer umlaufenden Welle vorhanden wäre; die von 55 U1 0 S bis 56 m 40 s abzugebenden Funkzeichen 
hätten sich sehr wohl auf einer Scheibe unterbringen lassen, um so mehr, als es bei der Abgabe der Vor 
signale auf äußerste Genauigkeit nicht ankommt, so daß kleine Teilungsfehler keine Rolle spielen. Als 
der alte Signalgeber für den vorliegenden Zweck dienstbar gemacht wurde, war es jedoch geboten, die 
vorhandene Konstruktion beizubehalten. 
Die Scheiben S' und S" sind so eingestellt, daß die Auslösung des Laufwerks um ll 1 * 54 U1 55 s (also 
5 S vor dem Beginn des ersten „v“) erfolgen muß, wenn die Abgabe der Vorsignale zu dem im Signal 
schema angegebenen Zeiten stattfinden soll. Die Auslösung erfolgt durch eine mit entsprechenden 
Kontakten versehene ältere Sekundenpendeluhr von Nieberg, die neben dem Vorsignalgeber aufgestellt 
ist. Im Schema I ist der Auslösekontakt dieser Uhr mit UK bezeichnet. Die Einrichtung entspricht im 
wesentlichen derjenigen der Auslöseuhren, die auf der Seewarte aufgestellt sind und den weiter unten 
°) Anmerkung bei der Korrektur: Seit dem 1. Januar 1922 werden die Signale nach Außerbetriebsetzung 
des Tonfunksenders mit der 130-kW-Hochfreciuenzmaschinen-Anlage mit. Touiiberlagerung auf Welle 3100 m und gleich 
zeitig mit der 400-kW-Anlage auf Welle 12G0I) m abgegeben.
	        
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