W. Brcnueckc : Die ozcauugraijhischcn AtbeitJJt der .Dcutselien Antarktischen Expedition 1911- 1912. 207
Hieraus wurden dann folgende Werte abgeleitet:
Wahre Stromrichtung und Geschwindigkeit.
Datum
1912
Beobaclitirags-
Zeit
0
Rieht;?.
WO lull
11
Ge.suhw.
em/seCr
25
Riditg.
wohin
111
Gcsc-hw.
cm/sec.
50
Kiclitg.
wohin
m
Geschw.
cm/sei*.
10
Kiclitg.
wohin
3 m
G escliWi
cnvsec.
Abgeleitet
ans den
Messungen in
AA'inke! zwi
schen 0 m und
25 m Tiefe
24. VIII.
11a 0—45
80’
.8
357*
4.5
350*
5.5
*
0
200 in
83°
6. IX.
9a 15—45
120°
11
300*
3.5
—
—
; —
—
300 m
180°
8. X.
9a 0—10a 15
138*
20
49°
6.0
— ,
—
—.
—
200 in
89°
16. X.
9a 15—10a 35
127 3
24
82°
4.8
—
—
—
—*
200 m
45°
28. X.
10a 30— 1]> 15
70°
22
324*
5.0
__
—
—
—
100 m
106°
13. XI.
3p 55— 5p 22
25°
14
261’
2.0
—
—
234*
3.0
200 m
124°
Mittel: 105°
Die sechs Bestimmungen des Stroms in 25 m Tiefe ergaben eine mittlere Stromgeschwindigkeit von
4.3 cm/sec, die Richtung des Stroms ist im Mittel um 105° nach links gegen die Oberflächentrift abge
lenkt. Die Einzelwerte selbst sind wegen der Fehlerquellen (Unstetigkeit der Trift, Ungenauigkeit der
Beobachtungen und Fehlerquellen beim graphischen Verfahren) nur als angenäherte, zu bezeichnen. Wir
haben also neben den im vorigen Abschnitt aufgeführten 4 Beobachtungen, die keinen meßbaren Strom
in 25 m Tiefe ergaben, eine Anzahl von Bestimmungen, die noch einen schwachen, im Mittel um 1Ü7 : '
gegen die Oberflächentrift abgelenkten Strom aufweisen., Daß wir diese Bewegung in der 25m-Schicht, die
anscheinend nur zeitweise hier, vorhanden ist, für die Bestimmung der Oberflächentrift vernachlässigen
konnten, geht aus den Ergebnissen des Abschnitts 3 dieses Kapitels hervor. Von den Bestimmungen in
größeren,Tiefen.als 25 m ergab die Bestimmung des Stroms in 50 m Tiefe einen Strom von 5.5 om/sec
Geschwindigkeit mit einer Ablenkung um 90° nach, links gegen, die Oberflächentrift. Von den zwei Bestim
mungen in 100 m Tiefe ergab eine keinen meßbaren Strom, die andere einen Strom von 3 cm/sec
Geschwindigkeit mit einer Ablenkung des Stroms um 151°-nach links gegen die Oberflächentrift. Da
anderseits auch kein Strom in diesen Schichten fest,gestellt, worden ist, so dürfte diesen Ausnahmen keine
Beweiskraft für meßbaren Strom in 50 m und 100 m Tiefe zuzuschreiben sein.
Außer diesen in 25 m und größeren Tiefen ausgeführten Strommessungen sind noch eine Reihe
von vergleichenden Messungen in 2 m, 5 m, 10 m, 15 m, 20 m und 25 m Tiefe ausgeführt, die dazu dienen
sollen, die Bewegungen in den zwischen der Oberfläche und der 25 m - Tiefe befindlichen Schichten zu
studieren. Unter der Annahme, daß in 25 m Tiefe in der Regel kein meßbarer Strom vorhanden ist
(zuweilen ist, Avie oben gezeigt wurde, eine schwache BeAvegung in dieser Schicht noch vorhanden), kann
man den durch Versenken des Strommessers in die 25 m - Tiefe erhaltenen Wert als Oberflächentrift
ansprechen. Die Messungen in 2 m bis 20 m Tiefe ergeben dann den Strom relativ zur Oberflächen-
beAvegung; mittels des erwähnten graphischen Verfahrens kann dann die wahre Bewegung in den unter
der Oberfläche befindlichen Schichten ermittelt werden. Die Messungen sind unter Ausschaltung einiger
Fälle, die zu stark durch die Veränderlichkeit der Trift im Verlauf der Messungen beeinflußt Avorden sind,
'in Gruppen zusammengefaßt in Tabelle C vereinigt, hierbei-Avurde in einem Fall eine Messung in 50 m
Tiefe (statt sonst- in 25 m Tiefe) zum Ausgangspunkt- der Stromerrechnung genommen.
Es ergaben sich folgende Werte: (Tabelle siehe Seite 208.)
Berechnet man aus obiger Tabelle den Ablenkungswinkel der Bewegungen in den einzelnen Tiefen
gegen die Richtung der Oberflächentrift, so erhält man folgende Einzehverte, die in Mittelwerte
zusammengefaßt Sind: (Tabellé siehe Seite 208.)
Betrachten-wir zunächst die Verteilung der Stromgeschwindigkeit -zwischen'0 und 25 m Tiefe. Schon
in 2 m Tiefe* beträgt die Geschwindigkeit nur noch 58 % der Oberflächen tritt, trotzdem die Dicke des
treibenden Eises — abgesehen von den Preßrüeken in der Aveiteren Umgebung — im Durchschnitt zu 1 m
anzusetzen ist. In 10-m Tiefe ist die Geschwindigkeit auf 29 %, in 15 m auf 24 % der Oberflächentrift
gesunken. Den -vereinzelten Werten für 20 -m und 25 in Tiefe kommt keine große Bedeutung zu, auch