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Full text: 39, 1921

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 
1921. Nr. 1. 
Setzung hat die Erfahrung bestätigt. Bei der ersten Bootsverankerung- gelang es allerdings nicht, die 
Lotröhre wieder an Bord zu bekommen, da infolge zu schnellen Einhievens die Drahtlitze, die in Buchten 
gelegen hatte, kurz ehe das Lot an Bord kam, riß. Bei der zweiten Verankerung, die bei bewegter See 
stattfand, kam das Lot wieder an Bord. Die Untersuchung ließ erkennen, wie weit der Holzstab, der 
anstelle der Schlammröhre benutzt wurde, 1 ) in den Boden eingedrungen war, da er in der unteren Hälfte 
mit einer Schlammschicht bedeckt war; der obere Teil nebst dem aufsitzenden Gewicht war völlig frei 
von Schlamm. Hieraus kann mit Sicherheit der Schluß gezogen werden, daß der Lotkörper, der zur Ver 
ankerung diente, fest im Boden gesessen hat und nicht über den Meeresboden hinweggeschleift worden ist. 
Die Verankerung des Bootes gestaltete sich folgendermaßen: Nachdem um 8 h Vm am 12. Juli 1911 
in 7° 13' N-Br., 36° 5' W-Lg. eine Tiefe von 8364 m gelotet war, wurde von der großen Windentrommel, 
mit 4000 m Drahtlitze belegt, der Lotkörper, der zur Verankerung des Bootes dienen sollte, wie bei einer 
Lotung von dem sich auf der Stelle haltenden Schiff, versenkt; die Trommel wurde hierbei soweit ge 
bremst, daß die Geschwindigkeit der auslaufenden Drahtlitze etrva 100 m in 50 Sek. betrug. Nachdem die 
gelotete Tiefe erreicht war, ließ man das Schiff treiben und die Drahtlitze weiter auslaufen, jedoch so, 
daß kein Zug durch die Trift des Schiffes auf die Drabtlitze kam. Mittlerweile war das zu verankernde 
Boot ausgesetzt und längsseit neben die auslaufende Drahtlitze genommen worden; ehe die letzten Törns 
der auf der Trommel befindlichen Litze abliefen, war das Boot völlig klar zur Ausführung der Messungen, 
d. h. Instrumente und Mannschaft waren im Boot. Am Ende der von der Trommel ablaufenden Draht 
litze hatten wir ein Hanftau befestigt (durch 2 Aug-Spleiße), das mit dem letzten ablaufenden Törn der 
Drahtlitze von der Trommel genommen und ins Boot geworfen wurde. Das Ende der ablaufenden Draht 
litze wurde durch einen außenbords befindlichen Matrosen so geleitet, daß das am Ende der Litze be 
findliche Auge von einem im Bug des Bootes befindlichen Matrosen in den am Haltebalken angebrachten 
Haken eingehakt werden konnte. (Siehe Fig. 31.) Diese letztere Operation erfordert sehr geschicktes, 
schnelles Handeln, denn das Ende der Drahtlitze steht unter dem großen Zug der abgelaufenen 4000 m. 
In dem Augenblick, in dem die Drahtlitze am Boot befestigt wurde, trennten sich Schiff und Boot, indem 
ersteres mit dem nach Nordwesten setzenden Oberflächenstrom schnell nach Nordwesten abtrieb, während 
das Boot ruhig vor seiner Ankerlitze lag. Die See war glatt, und es herrschte zuerst leichter SO-Wind, 
der gegen Ende der Messungen nach SW drehte. — Nach Beendigung der Strommessungen wurde das am 
Ende der Drahtlitze befestigte Hanftau dem Schiff übergeben, hier auf der Windentrommel belegt und 
dann langsam die Drahtlitze mit der Winde eingehievt, worauf das Boot wieder an Bord genommen 
wurde. Die einzelnen Operationen wurden ohne Zwischenfälle nicht nur bei der ersten Bootsverankerung 
am 12. Juli durohgeführt, sondern auch bei der zweiten Verankerung, die am 13. August 1911 bei be 
wegter See in 20°39'S-Br., 86° 6'W-Lg. mit einer Tiefe von 3099 m ausgeführt wurde. Bemerkt sei noch, 
daß, um das Boot stetiger zu halten, ein Treibanker ausgebracht wurde; als solchen benutzten wir das 
zu den biologischen Arbeiten gebrauchte Brutnetz. 
Ans Sparsamkeitsgründe«, (la mit einem Verlust des Lotkörpers gerechnet werden mußte.
	        
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