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Full text: 39, 1921

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 
1921. Nr. 1. 
den Atlantischen Ozean nur in Auswahl verwendet werden konnte, für Temperatur und Salzgehalt einer 
seits in Einzel-Schnitten dargestellt worden, anderseits sind für die Tiefen von Om, 200m und 400m 
auch Kärtchen der horizontalen Verteilung von Temperatur und Salzgehalt gezeichnet worden. (Vergl. 
Tafel 11.) Zu dieser letzteren Darstellung wurden auch einige wenige Beobachtungen von „Challenger“ 
und „Viking“ benutzt; die in den oberen Schichten gemachten Beobachtungen dieser Schiffe konnten 
nicht verwandt werden, da die Lage des Brasil- und Falklandstroms nicht die gleiche war wie zur Zeit der 
„Deutschland“-Beobachtungen, so daß das Strombild bei Hinzuziehung weiterer Beobachtungen an Klar 
heit nur verloren hätte. 
Die Kärtcliender horizontalen Verteilung von Temperatur und Salzgehalt. 
Als wir unsere Untersuchungen vor der La Plata - Mündung ausführten, war die Arbeit von 
J. K1 a e h n, Über die Meeresströmungen zwischen Kap Horn und der La Plata-Mündung, 1 2 ) noch nicht 
ersohienen, andernfalls hätten unsere Stationen noch günstiger gelegt werden können. Das Temperatur 
kärtchen, das unsere Beobachtungen der Temperatur der Meeresoberfläche (in Auswahl) wiedergibt 9 ) 
die zu Anfang September und Oktober 1911 ausgeführt wurden, bestätigt in seinen großen Zügen 
durchaus das Bild, das J. Klaehn über den Ausdehnungsbereich der beiden Ströme in der Isothermen 
karte des September niedergekgt hat. Nur eine, allerdings wesentliche Abweichung ergibt unser Beob 
achtungsmaterial. Während J. Klaehn (Ann. 1911, S. 651) sagt, „das Gebiet des besonders kalten 
Falklandstromwassers liegt al so von 35° bis 40° S-Br. zu beiden Seiten der Meeres tief enlinie von 200 m; 
südlich von 40° S-Br. sind die niedrigsten Wassertemperaturen mehr außerhalb dieser Linie zu suchen“, 
liegen nach den „Deutschland“-Beobachtungen die niedrigsten Wassertemperaturen vor der La Plata- 
Mündung sowohl bei der Einfahrt wie bei der Ausfahrt aus dem LaPlata östlich der 200m-Linie. Dies 
zeigt deutlich der Verlauf der 8'-Isotherme, die den zentralen Teil des Falklandstroms umschließt. Mit 
diesen Temperaturen von weniger als 8° sind stets Salzgehaltswerte von mehr als 33.8 a i c . 0 verbunden, 
während wir im Bereich des Schelfs nur Werte unter 33.8 °/ 00 antrafen; das Wasser ist also auf dem 
Schelf schon durch den La Plata angesüßt. Wir haben danach anzunehmen, daß sowohl Anfang Sep 
tember wie Anfang Oktober 1911 der Hauptbereich des Ealklandstroms, gekennzeichnet durch niedrige 
Temperaturen verbunden mit einem Salzgehalt dicht bei 34.0°/ 00 , sich östlich der 200m-Linie befand. 
Der Hauptstromstrich des Brasilstroms wird durch die Isothermen von 14° und 17° und durch die 
Isohalinen von 35 °I M und 36°/oo gekennzeichnet. Der Verlauf dieser Linien zeigt, daß der Hauptast der 
Strömung in einer Entfernung von etwa 240 Sm längs der Küste nach Süden vordringt. Das scharfe 
Zurückbiegen der Isothermen und Isohalinen in 40° S-Br. und 50° W-Lg. beweist das Vordringen kalten, 
salzarmen Wassers an der Ostflanke des HauptstromStrichs und kann auf Kompensation zurückgeführt 
werden. Die Lage dieser Ersatz-Strömung wird verschieden sein. Daß unsere Beobachtungen keinen 
Einzelfall darstellen, ersieht man aus den Monatskarten der Oberflächentemperatur von J. Klaehn, wo 
die Karte für den August ein ähnliches Zurückbiegen der Isothermen aufweist, trotzdem bei der Mittel 
bildung diese der Lage nach veränderlichen Ersatzströme leicht nicht in die Erscheinung treten. (Die 
Einzelheiten der Temperaturbeobachtungen hier sind in Kap. III, Abschnitt 4 aufgeführt.) Nach dem 
Durchfahren der kalten Ersatzströmung wurde auf dem Kurs nach Süd-Georgien wieder typisches 
Brasil ström-Wasser mit Temperaturen über 14° und einem Salzgehalt über 35.5 °l w angetroffen bis süd 
lich von 38° S-Br. sich Temperatur und Salzgehalt sprunghaft änderte. 
Vergleichen wir mit diesen Kärtchen für die Oberfläche diejenigen für 200 m und 400 m Tiefe, die 
auf Grund der Reihen-Beobachtungen entworfen sind, und in denen die Isothermen im Abstand von 
2° Grad und die Isohalinen im Abstand von 0.25 °/ 0 o eingezeichnet sind, soweit die geringe Zahl der Be 
obachtungszahlen Schlüsse über den Verlauf der Linien zuläßt. Die Kärtchen zeigen zunächst, daß die 
charakteristischen Unterschiede zwischen Brasilstrom und Falklandstrom in 200 m und 400 m ebenso aus 
geprägt sind wie an der Oberfläche, ja in einzelnen Fällen sind die Unterschiede in Temperatur und 
Salzgehalt zwischen beiden Wasserarten noch größer als an der Oberfläche. Faßt man die Einzelwerte 
J.) Ann. d. Hydr. usw. 3911, S. 647 nebst Tnfel 34 —38. 
2 ) Der größeren Übersichtlichkeit wegen sind nur die Isothermen von 8°, 10°, 14° und 17° eingezeichnet.
	        
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