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Full text: 39, 1921

B 
Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1921. Nr. 1. 
wiederzugeben, wenn auch manches hiervon anderen praktisch arbeitenden Ozeanographen längst 
bekannt und vieles von ihnen vielleicht schon verbessert ist. Ebenso ist das Instrumentenverzeichnis 
mit angenäherten Preisen und Lieferanten-Angabe zusammengestellt worden, um einen Überblick über 
Art, Anzahl und Kosten der Instrumente für künftige Expeditionen zu bieten. Es sei hier außerdem 
verwiesen auf die Abhandlung von E. Ruppin 1 ), die sich gleichfalls mit der instrumenteilen Frage 
beschäftigt, sowie auf die früheren Erfahrungen des Verf. auf der Forschungsreise SMS. „Planet“”). 
Auch sei erwähnt, daß die Ausrüstung nicht für eine Trift des Schiffes im Eise berechnet war, da der 
ursprüngliche Plan der Expedition dahin ging, daß nach dem Erreichen festen Landes im Süden der 
Weddell-See und Errichtung einer Station dortselbst, das Schiff nach Süd-Georgien zurückkehren sollte. 
Die Lotmaschinen. Auf 
SMS. „Planet“ hatte ich gute 
Erfahrungen mit der Sigsbee- 
Lotmaschine gemacht, da aber 
die Maschine auf „Planet“ 
geblieben ist und für eineNeu- 
konstruktion keineUnterlagen 
vorhanden waren, so wurde die 
Lucas-Lotmaschine gewählt. 
Eine Lucas-Lotmaschine wurde 
von der „Gauss“-Expedition 
durch Prof. v. Drygalski 
freundlichst zur Verfügung 
gestellt, eine weitere Maschine 
wurde in London beschafft. 
Eine der Maschinen sollteeiner- 
seits als Reserve, andrerseits 
für die Netzfänge des Biologen 
Prof. L o h m a n n dienen, zu 
welchem Zwecke sie mit Draht 
litze (2 mm Durchm.) belegt wurde. Nach Buenos Aires habe ich diese Maschine auch häufig zum Schöpfen 
von Wasserproben benutzt, da ihre Bedienung weniger Mannschaft beanspruchte als die große Winde 
— zur Not genügt ein Matrose zum Draht führen. Die Lotmaschinen waren unmittelbar an die Reling, 
links und rechts von einer liegenden, schnellaufenden Dampfmaschine gesetzt, mit der sie durch Klauen- 
Kuppelung zum Einwinden des Lots oder der Netze verbunden wurden. Die ganze Anlage, die aus der 
Fig. 9 ersichtlich ist, hat sich ausgezeichnet bewährt. 2 ) 
Der Lotdraht war in Längen von je 4000 m bestellt worden, um möglichst wenig Spleiße notwendig 
zu haben. Das Belegen der Trommeln mit Lotdraht übernahm der I. Offizier, Herr Lorenzen, der 
auch die Spleiße anfertigte. Der Draht war auf Spulen aufgewickelt geliefert worden, so daß er leicht 
auf die Drahttrommeln überführt werden konnte. Das Verfahren wird praktisch so ausgeführt, daß ein 
Eisenstab durch die Öffnung der Spule gesteckt wird, der in die Seitenwände einer offenen Kiste 
gelagert wird. Nachdem zunächst einige Windungen mit der Hand aufgewickelt sind, wird mit Dampf 
weitergearbeitet. Die Hauptsache ist, daß der Draht unter Zug auf die Trommel gebracht und auf 
dieser gleichmäßig verteilt wird. Mit einiger Sorgfalt und durch kräftiges Bremsen der rotierenden 
Spule mittels eines Holzscheites läßt sich beides leicht erreichen, auch kann man noch eine feststehende 
■) Die hydrographisch-chemischen Methoden, Wiss. Meeresuntersuchungen N. P. Bd. XIV, Abhandlung II. Abt. 
Kiel 1912. 
2) Forschungsreise S. M. S. „Planet“ 1906/07, Bd. III Ozeanographie. 
3 ) Auf elektrischen Antrieb der Maschinen war verzichtet worden, da Reparaturen des Motors mit Bordmitteln 
im Eis schwer auszufüliren sind. Dagegen war Vorsorge getroffen worden, daß einige Ersatzteile vorhanden waren. 
Fig. 9. Aufstellung der beiden Lucas Lotmaschinen.
	        
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