A. Schumacher: Über betracht!. Temperaturänderungen von Tag zu Tag im Gebiet der deutschen Nordseeküste. 7
ls ) Vergi. Großmanns Tabellen, Archiv d. Seewarte 1900, Nr. 5, S. 5 und 15.
Abnahmen:
Zunahmen:
Summe:
Bergedorf . .
13
27
40
Hamburg . .
6
23
29
(Wilhelmshaven
8
16
24
Borkum . . .
5
9
14).
Das Verhältnis der Summen für Hamburg und Bergedorf würde hiernach also etwa 10 :18 oder
10 :14 sein. Würden wir in diesem Verhältnis die 25jährige Summe für Hamburg 2 p. m. (Nov.—Febr.)
vergrößern, so würden wir auf etwa 240—250 Fälle kommen (statt etwa 180), bei rund 170 in Wilhelms
haven und 100 in Borkum. Wilhelmshaven tritt also jetzt nicht mehr besonders hervor. (Bei Beschrän
kung auf die fünfjährigen Summen 1910—1914 ist das Verhältnis für Wilhelmshaven bedeutend un
günstiger). Trotz aller Unzulänglichkeiten dieses Vergleiches scheint er doch darzutun, daß die ver
hältnismäßig kleinen Zahlen für Hamburg tatsächlich in erster Linie eine Folge des Großstadtcharak-
ters sind.
Um die einzelnen Monate bezüglich der Häufigkeit der Änderungen mit einander vergleichen zu
können, habe ich die Summen dieser beträchtlichen Änderungen in Prozent der sämtlichen Ände
rungen umgerechnet; diese sind wiedergegeben in der Figur auf Seite 6 (A). Mustern wir diese
Zahlen zunächst auf ihre Größe: Borkum überschreitet nur nachmittags im Mai/Juni 10 % und
erreicht morgens und abends im ganzen Jahre nie 6%. Hamburg hat an allen drei Terminen Monate,
an denen die beträchtlichen Änderungen mindestens ein Zehntel der Gesamtzahl ausmachen. In Wil
helmshaven wird die 10 % - Grenze am Abend nie erreicht; dagegen hat Wilhelmshaven für
Juni 2 p. m. die höchste vorkommende Prozentzahl von allen drei Stationen: hier machen die Änderungen
von +5.0° und mehr 16.1 %, also fast ein Sechstel aller interdiurnen Änderungen aus; im Durchschnitt
ist hier also an jedem sechsten Nachmittage im Juni auf einen Temperatursturz oder -Sprung von 5° und
darüber innerhalb der nächsten 24 Stunden zu rechnen.
Der jährliche Gang der Häufigkeitsprozente zeigt an allen drei Terminen doppelte
Schwankung, wie der jährliche Gang der interdiurnen Veränderlichkeit 13 ). Die graphische Darstellung
zeigt am Morgentermin das Hauptmaximum im Winter, ein sekundäres Maximum im Früh
sommer, am Nachmittagstermin das Hauptmaximum im Frühsommer, das sekundäre Maximum
im Winter, entsprechend dem oft erörterten Umstand, daß am Wintermorgen und am Sommernachmittag
der Bewölkungswechsel den größten Einfluß haben muß (am Wintermorgen: schroffster Wechsel der
Ausstrahlung, am Sommernachmittag: schroffster Wechsel der Einstrahlung). Das sommerliche
Maximum um 2 p ist zwar überragend, gleichwohl ist aber an allen Stationen ein sekundäres Maximum
im Winter unverkennbar. Der Abendtermin schließt sich bezüglich der Ausprägung der Maxima,
wie bei seiner frühen Lage zu erwarten, mehr dem Nachmittagstermin als dem Morgentermin an.
Den glattesten Verlauf des jährlichen Ganges und die größte Übereinstimmung der drei Termine
unter einahder zeigt Borkum: Maxima stets im Januar und Mai (Hauptmaximum um 8a im
Dezember und Januar). Das Sommermaximum tritt also stets einen Monat früher ein als das Maximum
der interdiurnen Veränderlichkeit für die drei Termine. Die Minima fallen morgens und abends auf
März und September (8a: August und September); nachmittags rücken sie, wie ohne weiteres
einleuchtend, weiter von den eigentlichen Sommermonaten fort und treten im Februar und Oktober
auf (wie bei der interdiurnen Veränderlichkeit um 2 p). Die beiden anderen Stationen zeigen ver
schiedene Abweichungen bezüglich der Lage der Extreme. Das Wintermaximum fällt mit einer
Ausnahme (Wilhelmshaven 8a: Dezember) auch hier stets auf den Januar. Das Sommer-
m a x i m u m liegt nur am Abendtermin einheitlich auf dem Mai. Um 8 a hat Wilhelmshaven das
Sommermaximum ausgesprochen im Juni; um 2 p haben beide Festlandsstationen das Hauptmaximum
im Juni, (wie dies auch durchweg bei der interdiurnen Veränderlichkeit der Fall ist); allerdings ist an