Johannes Jank et: Strömungen und Oberflächenteniperatureu im Golfe von Guinea. ßß
Im August fällt die geringste Regenmenge. Gleichzeitig wird auch die geringste Wassertemperatur
gemessen. Doch wird hiermit noch nicht der Zusammenhang beider Messungen bewiesen, da der
Trockenperiode des Südsommers hohe Meerestemperaturen entsprechen. Vergleicht man aber Nieder
schlag und Wassertemperatur der verschiedenen Jahre in den einzelnen Monaten, dann wird die Über
einstimmung klar:
Mat
Juni
Juli
August
September
Oktober
t“
mm
t°
nun
t°
mm
t°
mm
t"
mm
t°
IBM
26.1
271
25.0
70
22.7
23
20.4
0
22.2
20
23.9
32
27.1
78
25.3
211
23.1
42
21.5
2
22.8
47
24.6
46
27.3
366
25.7
236
23.2
3
21.8
16
22.9
24
25.2
50
27.4
121
26.0
142
23.5
41
21.9
0
23.0
3
25.5
106
28.3
120
26.2
242
23.9
66
22.5
8
23.2
3
25.6
29
28.4
77
26.6
199
24.1
10
22.9
0
23.5
10
25.8
23
28.4
167
27.4
410
25.3
124
23.0
22
23.7
6
25.8
18
27.5
482
26.2
118
23.4
25
24.8
119
25.8
116
Man sieht,
die Wechselb
eziehung er
streckt
sich
nur
auf die
Mo
nate Juni
bis September. Besondere durch den Juni wird sie uns bestätigt. Überhaupt tritt diese Erschei
nung deutlicher hervor bei höheren Temperaturen, etwa von 24.8° an, als bei niedrigeren, die nur einen
geringen Regenfall und damit auch nur eine geringe absolute Schwankung zulassen. Auffälligerweise
verstößt der Oktober gegen die Theorie, obgleich auch dann noch der Auftrieb wirksam ist. Dies mag
damit zu erklären sein, daß im Oktober die Südwestwinde nicht mehr derartig vorherrschen wie in den
vorhergehenden Wintermonaten, was natürlich zu einer Schwächung des Einflusses des Küstenwassers
auf die Niederschläge führen muß. Daß dieser trotzdem noch besteht, zeigt die schwache Ausbildung
der zweiten Regenzeit: Der Oktober, der Monat des meisten Regens, erreicht mit 56 mm nicht einmal
den Durchschnitt aller 12 Monate (65.4 mm).
Um den Zusammenhang zwischen diesen ozeanographischen und meteorologischen Erscheinungen
möglichst klar zu veranschaulichen, wurden deren Abweichungen von den monatlichen Normalmitteln in
einem Diagramm für Juni 1905 bis Dezember 1912 dargestellt. (Tafel 7.) Doch müssen wir hierbei
bedenken, daß die Normalwerte infolge der geringen Zahl von Beobachtungsjahren noch nicht genügend
sicher sind. Aber schon jetzt ist das gleichzeitige Eintreten gleicher Anomalien im Südwinter ganz
auffallend. Die Anomalien mit gleichen Vorzeichen sind durch den Druck hervorgehoben. Neben
kleinerem Übereinstimmungen, die zu jeder Jahreszeit Vorkommen, haben wir gerade im Stidwinter
ganze Perioden gleichsinniger Anomalien.
Betrachten wir den ganzen Zeitraum, so läßt er sich in drei Teile zerlegen. 1905 und 1906 sind
Jahre gleichzeitiger negativer Abweichung, ebenso 1911 und 1912. Die dazwischen liegenden Jahre
1907—1910 weisen dagegen vorwiegend gleichzeitige positive Anomalien auf. Ein Blick auf die Regem-
tabelle zeigt uns auch, daß die Jahre 1907—1910 sämtlich einen stärkeren Regenfall haben als die
übrigen. Die negativen Abweichungen der Niederschläge erreichen in den meisten Monaten nur geringe
Werte, da die Monatsmittel größtenteils recht gering sind.
Eine wunderbare Übereinstimmung beider Erscheinungen weist das Jahr 1907 auf. Juni und Juli
sind sehr warm, daher die Niederschläge recht reichlich, August und September außergewöhnlich kalt,
daher die Niederschlagsmengen sehr gering. Da Juni und Juli eine bedeutend größere Schwankung
der Regenmenge zulassen als August und September, erscheint das ganze Jahr als sehr niederschlags
reich. Auch das Jahr 1910 ragt durch seinen Regenreichtum hervor. Die hohen Temperaturen von
Mai bis August bewirken die starke positive Niederschlagsanomalie dieser Monate und damit auch des
Jahres. Das Jahr 1911 zeichnet sich durch seine lange Periode gleichsinniger negativer Abweichungen
aus. Dies führt dazu, daß von Juli ab eine Dürreperiode eintritt, wie sie so ausgeprägt seit Beginn
der Regenmessungen noch vorgekommen ist.
Im allgemeinen kommen wir zu folgendem Ergebnis: Die Auftriebwasser sind von
hervorragendem Einflüsse auf die Niederschlagsverhältnisse des Küsten
gebietes. Damitsiewirken können, sind a b e r s t a r k e S ü dw e s t w i n d e nötig. Diese