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Full text: 38, 1920

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Johannes Jankef: Strömungen und Oberflächentemperaturen im Golfe von Guinea. 
umspült werden. Das ist der Nordstrom, wie ihn auch die Strompfeile zeigen. Auch das Eingradfeld 
von Fernando Poo weist nur eine geringe weitere Wärmezunahme auf. 
Vergleicht man mit diesen Wassertemperaturen die Lufttemperaturen von Fernando Poo (3°46'N, 
8°86'0, 20m Höhe, 5 Jahre) 1 ) und St. Thomé (0°20'N, 6°43'0, 17m Höhe, 9 Jahre) 2 ), dann fällt die 
niedrige Lufttemperatur dieser Inseln auf. St. Thomé ist um 1.4; und Fernando Poo um 1.5° kälter als 
der umgebende Ozean. 
Ì 
Lufttemperatur 
Regen in mm 
Lufttemperatur 
Regen in mm 
Fern. Poo 
St. Tliomé 
Fern. Poo 
St. Thomé 
Fern. Poo 
St. Thomé 
Fern. Poo 
St. Thomé 
Januar .... 
27.7 
25.7 
25 
94 
Juli 
24.7 
23.6 
162 
0 
Februar. . . . 
27.6 
26.2 
93 
111 
August.... 
24.5 
23.8 
282 
1 
März ..... 
26.9 
26.1 
230 
178 
September . . 
23.6 
24.9 
420 
21 
April 
26.2 
25.9 
210 
150 
Oktober . . . 
24.7 
25.3 
392 
109 
Mai 
24.8 
25.6 
213 
135 
November . . 
25.7 
25.5 
222 
154 
J uni 
24.1 
24.4 
280 
16 
Dezember . . 
26.9 
25.7 
28 
101 
Jahr 
25.6 
25.2 
2557 
1070 
Eingehend berichtet Greef 3 ) über das Klima von St. Thomö. Er nimmt eine Regenzeit, zu 
gleich die Windstille und heißeste Zeit an. Sie trifft mit der größtem Erwärmung des umgebenden 
Ozeans zusammen. Im Gegensatz hierzu steht die Windzeit, die weniger feuchte und weniger heiße 
Zeit der Monate Juni, Juli und August, wo das Meer am kühlsten ist, und der Südwestmonsun am stärksten 
weht. Schon vorher 4 ) wurde auf die niedrige Temperatur, die starke Bewölkung und den geringen 
Regenfall hingewiesen. Man suchte dies alles mit der kühlen Strömung in Zusammenhang zu bringen. 
Über den Regenmangel im Südwinter schreibt eine neuere Darstellung 5 * ): „Der sehr große Unterschied 
zwischen der Regenhäufigkeit in diesem und in den übrigen Monaten des Jahres mag auch darin seine 
Ursache haben, daß die in der Gegend vorherrschenden südlichen bis südwestlichen Winde von Juni 
bis August am kräftigsten und beständigsten sind, und ferner zur selben Zeit der kalte Äquatorialstrom 
bis zur Insel St. Thomd hinan reicht oder sie vielleicht gar umgibt. Der kühle, vom kalten Wasser 
und von höheren Breiten herwehende Wind trägt wahrscheinlich nicht viel Feuchtigkeit mit sich.“ „In 
den Monaten Oktober bis April kommt der Wind durchgehends schwächer und veränderlicher, als See 
brise von Nordwest oder Nordost. Auch ist die Insel jetzt nicht vom kalten Wasser, sondern vom 
warmen Guineastrome umspült: alles Umstände, welche Wolkenbildung und Niederschlag begünstigen.“ 
Hierzu bemerkt Hann c ), daß der Beobachtungsort auf St. Thome vor allem im Südwinter im Lee 
der vorherrschenden Süd- und Südwestwinde liegt, im Südsommer dagegen von wechselnden Winden 
bestrichen wird, wodurch die entschiedene Trockenheit von der Regenzeit streng zu unterscheiden ist. 
Die abweichend niedrige Lufttemperatur läßt sich jedoch nicht durch die Niederschlagsverhält- 
nisse erklären. Zwar fällt der größte Wärmeunterschied mit dem stärksten Niederschlag zusammen, 
wo das Wasser 2.3° wärmer ist als die Insel, aber er beträgt immer noch 1.2°, wenn im Juli die Regen 
menge auf Null gesunken ist. Auf Fernando Poo herrschen ähnliche Verhältnisse: Man findet sie in 
den spanischen Jahrbüchern beschrieben 7 ), wo auch auf die unerwartet niedrige Lufttemperatur hin 
gewiesen wird, die allerdings an der Gabunmündung kaum höher ist. Nach den neuen Beobachtungen 8 ) 
beträgt sie hier gar nur 24.6°, also noch 0.6° weniger als auf St. Thome. 
b Meteorol. Zeitschrift 1873, S. 46—48. 
b Meteorol. Zeitschrift 1903, S. 421—423. 
s ) Peterm. Mitteil. 1884, S. 131. 
*) Meteorol. Zeitschrift 1878, S. 79/80; 1879, S. 56-59. 
s) Meteorol. Zeitschrift 1903, S. 421/423. 
6 ) Hann, Handbuch der Klimatologie, II, 1, 1910, S. 76. 
5 ) Meteorol. Zeitschrift 1873, S. 47. 
Meteorol. Zeitschrift 1905, S. 120.
	        
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