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Full text: 38, 1920

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1920. lieft 6. 
September. Während im Süden noch eine 
geringe weitere Erkaltung zu verspüren ist, steht 1904 
der Norden schon unter dem Zeichen der Erwär- l. x. 
mung. An der Kamerunmündung erhöht sich die 
Temperatur auf 26.4° und die 25°-Fläehen des August 
haben sich stark ausgedehnt. Die Auftriebserschei- 2 ' IX 
nungen der Oberguineaküste sind schwächer 
geworden. Besonders fällt jetzt eine Auftriebzone westlich von Kap Palmas auf: 
Die Kaltwasserinsel der Hochsee ist verschwunden und die Kältezunge hat an Bedeutung verloren. 
Die Wärmezunge der Niederguineabucht tritt wieder mehr hervor. Die Auftrieberscheinungen sind 
fast bis zum Kongo sichtbar. Doch haben sie bei Loanda an Stärke eingebüßt. Von einer Kältezone 
z wischen Benguela lind Mossamedes ist nichts mehr zu merken. Die 15°-Tsotherme reicht jetzt am weitesten 
nach Norden, noch über die Große Fischbucht hinaus. Ebenso kann man nach Nordwesten zu im Ben- 
guelastrom noch eine geringe Wärmeiabnahme feststellen. Doch beginnt bei Kap Frio schon das Küsten 
wasser etwas in seiner Temperatur zuzunehmen, so daß der Gradient sehr gering ist. Dagegen bringt 
es das Hervortreten der Wärmezunge mit sich, daß jetzt der Temperaturgradient in Nordsüdrichtung 
wieder zunimmt. 
Im Oktober zeigt in der Bucht von Benin eine kleine Warmwasserinsel von 27° die Tempe 
raturzunahme an. Das Auftriebgebiet der Oberguineaküste ist weiter zurückgegangen. Nur noch auf 
einem kleinem Stück der Elfenbeinküste hält sich die Temperatur unter 24°. Die im September 
geschlossene Auftriebzone westlich von Kap Palmas ist jetzt mit der der Elfenbeinküste verbunden. 
Das von Westen in unser Gebiet eindringende warme Wasser des Gegenstromes erscheint dadurch in 
einer besonders schmalen Wärmezunge von 26°. Sie wird schließlich, durch den Einfluß des kalten 
Südäquatorialstromes ganz aufgelöst. 
An der Nordküste der Bucht von Biafra scheint sich jetzt ein Auftriebgebiet auszubilden: 
Dampfer „Marie Woermann“. 
1892 
Breite 
Länge 
4 » a 
8» a 
■ 12» a 
4» p 
8 h p 
12» p 
2. X. 
4° 20' X 
8° 20' O 
26.1 
24.8 
3. „ 
b 
<M 
o 
T 30' 
24.3 
8. „ 
4° 10' „ 
7° O' „ 
23.8 
23.3 
9. „ 
4° 40' „ 
4° 40' „ 
22.8 
22.8 
24.9 
24.8 
24.3 
23.8 
Das Kaltwassergebiet der Hochsee ist nur noch an dem größeren Abstand der 23°- und 24°-Iso- 
therme zu erkennen. Die südwestafrikanische Auftriebzone verflacht sich noch mehr, indem die Tempe 
ratur an der Küste schwach ansteigt und auf dem Ozean auf das Minimum abnimmt. An der Nieder 
guineaküste weist nur noch ein kurzer Küstenstreifen von Benguela bis Loanda auf das aufsteigende 
Tiefenwasser hin. Die Isothermen in der Bucht von Niederguinea deuten wiederum darauf hin, daß 
die Strömunng Striche verschieden schnellen Fließems besitzt, während der September die Wärmelinion 
in einem einheitlichen Bogen verlaufen ließ. Den Übergang vom südwestafrikanischen Auftrieb 
gebiet nach der Wärmezunge ersieht man aus folgendem Beispiel. (Tabelle S. 35 oben.) 
Von 15°40'S mit 20.5° bis 16°5Ü‘S mit 14.5° nimmt die Wasserwärme also um 6° ab. Der warme 
Küstenstreifen zwischen Kap Lopez und Kongo tritt nicht mehr hervor. Er hat sich in die Breite 
verloren. Dafür trägt der warme Kongostrom an seiner Mündung zu einer Temperaturerhöhung auf 
über 25° bei. 
Bei Kap Lopez wird der Unterschied zwischen den beiden Stromarten durch folgende Bemer 
kung gut gekennzeichnet: 
Segler „Niagara“. 0°21'S 8° 20'O 12 h p. m., Kurs N 78 W. 
„Marie Woerman“. 
Breite 
Länge 
t° 
4° 20'N 
8° 0' W 
22.4 
4° 30' „ 
b 
CO 
00 
21.6 
4° 50' „ 
9° 0' „ 
22.6 
5° IO' N 
9° № W 
24.4 
5° 30- „ 
9° 40' „ 
24.7
	        
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