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Full text: 38, 1920

Johannes Jankef: Strömungen und Oberfläehentemneratureu im Golfe von Guinea. 
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B. Monsuntrift (Guineas tro m). Ebenso wie die Passattrift ein einheitliches G anze dar 
stellt, so hat nun auch der größte Teil der Wassermassen der Monsuntrift einen einheitlichen Ursprung. 
Sie stammen aus dem Hauptäquatorialstrom und seinem Zuflußgebiet. Die Einheitlichkeit der Richtung 
jedoch ist gestört. Entsprechend den Hauptrichtungen der Küstenlinien tritt an der Oberguineaküste 
ein Oststrom, an der Niederguineaküste ein Nordstrom auf, die in der Bucht von Biafra sich vereinigen. 
Wie wir den Südäquatorialstrom westlich des Greenwicher Meridians seine größte Stärke und 
Beständigkeit entfalten sahen, so zeigt der Guineastrom das gleiche Verhalten. In Feld 4—7° N9—11° W 
erreicht die Stromstärke von Mai bis September 18.6—21.1 Sm. bei 59—65% Beständigkeit. Letztere geht 
im Oktober bei 46 Beobachtungen auf 26 % zurück. Wir müssen diese geringe Stabilität darauf 
zurückführen, daß ein großer Teil des Wassers sich, besonders im Südfrühling, nach Nordwesten wendet. 
Eine bedeutende Steigerung nehmen wir unter Kap Palmas wahr. Hier wollen wir wieder unsere Iso- 
plethendiagramme (Tafel 3) sprechen lassen. Im Streifen 5—10° W erreicht die Stabilität fast das ganze 
Jahr 80 90%. Nur im Oktober und November liegt sie zwischen 70—80%. Am beständigsten fließt 
der Strom stets in 3—4° N. In 4—5° N macht sich der störende Einfluß von Kap Palmas geltend, so 
daß hier nur fünf Monate über 80% besitzen. Unter 68% findet man hier jedoch nicht. Die höchste 
Geschwindigkeit entfaltet der Guinea ström von Juni bis Mitte November mit 
über 25 Sm. Von Juli bis September steigt sie über 30 Sm. bis 32.2 Sm. Der Stromstrich größter 
Geschwindigkeit liegt im Juni und Juli in 3—4°N, sonst stets in 4—5°N. Der November zeigt ein 
Geschwindigkeitsminimum von 24.4 Sm., der April ein solches von 19.9 Sm. Zwischen beiden erstreckt sich 
ein Nebenmaximum über 25 Sm. von Dezember bis Februar mit 28.0 Sm. Höchstgeschwindigkeit 
im Januar. 
Der Streifen 0—5° W zeigt uns drei Monate, Juni bis August, mit über 90% Beständigkeit. Wie 
im westlicheren Streifen fließt der Strom in 3—4°N am beständigsten. Das Kap der drei Spitzen 
dagegen drückt die Stabilität in vier Monaten auf 60—70% herab. Am stärksten fließt der Strom von 
Ende Mai bis Anfang Oktober mit über 25 Sm. Im Juli steigt seine m i 111 e r e arithmetische Geschwin 
digkeit auf 38.4 Sm. und im August gar auf 41.8 Sm. Hiermit wird die höchste Durchsohnittsgeschwin- 
digkeit im Bereiche der gesamten, hier untersuchten Meeresgebiete erreicht. Sie übertrifft die des 
Äquatorialstromes unter 5—10° W im Juni noch um 2.2 Sm. Der Stromstrich liegt von Juni bis Oktober 
und im März in 3—4° N, die übrige Zeit in 4—5° N. Die Stromperiode stimmt mit dem Streifen 5—10° 
überein. Die Minima liegen demnach im April mit 20.5 Sm. und im November mit 19.8 Sm. Bei einem 
Vergleich beider Streifen überwiegt im allgemeinen die Stromstärke des westlichen Streifens. Das 
Nebenmaximum steigt auf 23.1 Sm. In folgender Tabelle sind die Geschwindigkeiten der Guineaströmung 
zwischen 3—5°N angegeben: 
Januar 
Februar 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
August 
September 
Oktober 
November Dezember 
5—10" W 
28 0 
25.1 
22.4 
19.9 
23.0 
28.5 
31 6 
30.8 
33.2 
26.5 
44.1 
24.9 
Sm 
0—5°W 
22.8 
20.8 
20.6 
ЧО. 5 
23.7 
30.7 
38.4 
41.8 
31.2 
22.6 
19.8 
23.1 
Sm 
Man sieht, daß nur von April bis August der Oststreifen dem Weststreifen an Stärke überlegen 
ist. Das sind auch die Monate, in denen in 0—5° W die Stromkante ihre nördlichste Lage inne hat, 
der G uineastrom also auf den engsten Querschnitt beschränkt ist. 
Beachtenswert ist noch, daß sich im Guineastrom die Extreme der Stromstärke durchschnittlich 
um zwei Monate gegen die des Äquatorialstromes verschieben. 
Max. Min. Max. Min. I Max. Min. Max. Min. 
c Iqo Gnineastr. August Nov. Januar April | q g. ~ Guineastr. August Nov. Januar April 
Äquatorialst. Juni Okt. Dez. Januar II Äquatorialst. Jnni Sept. Nov. Februar 
Entsprechend den höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten treffen wir auch höhere Extreme der 
Stromstärke an als im Äquatorialstrom. In allen Monaten treten recht hohe Werte auf. Doch ist auch 
hier der jährliche Gang sichtbar. Die höchste Versetzung von 82 Sm. ist im August im Streifen 0—5° W 
beobachtet worden: 
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 
64 65 63 56 64 68 79 82 63 55 51 67
	        
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