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Full text: 38, 1920

Johannes Janket: Strömungen und Oberflächentemperaturen im Golfe von Guinea. 
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0—5° W, weniger deutlich in 5—10° W. Letzterer Streifen reicht nicht deutlich genug in das Gebiet 
schwächeren Stromes und der die Stabilität herabdrückenden Stromstillen und abkurvenden Wasser 
massen hinein. Zwischen den beiden Zonen schwacher Stromausbildung liegt nun der eigentliche Süd- 
äqu atorialström. 
Wir erkennen bei einem Vergleich beider Fünf-Grad-Streifen eine auffallende Zunahme 
der Äquatorialströmung nach Westen an Stärke und Beständigkeit. Haben im 
Streifen 0—5° W nur fünf Monate eine Stabilität von mindestens 90%, so sind es im westlichen Streifen 
acht Monate. Die arithmetische Stromstärke im Striche des stärksten Fließens steigt von 19.4—29.0 Sm. 
auf 20.1—39.6 Sm. Dementsprechend werden wir weiter im Osten, zwischen 0—5° 0, eine weitere 
Abnahme festzustellen haben. Wir finden daselbst nur noch im Juni und Juli eine Stabilität über 80%. 
Die Stromstärke geht auf 14.7—24.2 Sm. zurück. 
Am mächtigsten ist der SüdäquatorialstromimJuniund Julientwickelt. 
Er breitet sich dann am weitesten nach Norden und Osten aus und erreicht 
die größte Stromstärke und Stabilität. Ein zweites, doch schwächeres Maxi 
mum fällt in den Dezember. Im Streifen 5—10° W erstreckt sich die Hauptperiode beständiger 
Wasserbewegung mit über 90% Stabilität von Februar bis Juli. Sie liegt im Februar in 0—1° S und 
nimmt im Mai und Juni einen Raum von 2'A Breitengraden ein, von ungefähr 1° S bis VA ° N. Die 
Stabilität ereicht 96%. Das Gebiet größter Stromstärke entspricht dem ungefähr. Über 25 Seemeilen 
haben wir von Februar bis September, über 30 Seemeilen März bis August. Mit 39.9 Sm. wird im Juni 
die größte Stärke und nördlichste Lage erreicht. Im weiteren Laufe des Jahres nimmt die Stromstärke 
bis auf 22.1 Sm. im November ab. Doch zeigt sich im Dezember ein neues Maximum mit 24.1 Sm. und 
93% Stabilität. Der Februar weist mit 20.1 Sm. das Hauptminimum auf. — Der Streifen 0—5° W unter 
scheidet sich nicht bedeutend von dem westlicher gelegenen. Die im allgemeinen geringere Stromstärke 
wurde schon erwähnt. Mai bis Juli sind hier die Monate stärksten Fließens. 29 Sm. und 97% werden 
im Juni erreicht. Das Nebenmaximum fällt auf den November mit 22.3 Sm. und 89%. Die Minima 
betragen 19.5 Sm. im Februar und 20.1 Sm. im Oktober. 
Daneben sind auch noch die größten je beobachteten Versetzungen von Bedeutung. Sie sind in 
der folgenden Tabelle für die einzelnen Monate wiedergegeben. Auch hierin prägt sich die Jahresperiode 
aus. Von Mai bis August treten die stärksten Versetzungen auf. Besonders fällt der niedrige Wert 
des Februar mit 28 Sm. auf: 
Januar Februar März April Mai Juui Juli August September Oktober November Dezember 
Sm. 42 28 49 45 52 74 78 69 44 39 48 40 
Von 117 Versetzungen zwischen WSW—NW aus dem Streifen 0—10° W und2°S—2°N entfallen auf 
0—10 Sm. 5 21 — 30 Sm. 29 41— 50 Sm. 20 61 — 70 Sm. 5 
11 —20 Sm. 27 31— 40 Sm. 23 51 — 60 Sm. 6 71 — 80 Sm. 2 
Die durchschnittliche Lage der Stromkante des Südäquatorialstromes in der Länge von Kap 
Palmas und dem Kap der drei Punkte zeigt eine auffallende Übereinstimmung mit seiner Stromstärke, 
wie aus folgender Zusammenstellung zu ersehen ist: 
i* 
O 
O 
I 
o 
1 
Ol 
0 -w 
• 
5—10° W 
o 
1 
1 01 
O w 
Strom 
stärke 
Strom 
kante 
Strom 
stärke 
Strom 
kante 
Strom 
stärke 
Strom 
kante 
Strom 
stärke 
Strom 
kante 
Januar 
20.1 Sm. 
0.6° N 
19.7 Sm. 
0.5° S 
Juli 
38.9 Sm. 
1.4° N 
26.4 Sm. 
1.1° N 
Februar 
25.9 „ 
0.8° „ 
19.5 „ 
OM° „ 
August 
29.7 „ 
1.2° „ 
20.4 „ 
0.8° „ 
März 
33.1 „ 
1.4° „ 
19.4 „ 
0.1° „ 
September 
25.7 „ 
0.5‘ „ 
20.9 „ 
0.3° S 
April 
35.4 fr 
1.6° „ 
21.4 „ 
0.5° N 
Oktober 
22.3 „ 
0.2 ° „ 
20.1 „ 
0.8° „ 
Mai 
32.7 „ 
1.7° „ 
25.2 „ 
11° „ 
November 
22.1 „ 
0.3° „ 
22.3 „ 
1.2° „ 
Juni 
39.6 „ 
20° „ 
29.0 „ 
15° „ 
Dezember 
24.1 „ 
1.3° „ 
21.5 „ 
0.2° „
	        
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