Johannes Janket: Strömungen und Oberflächentemperaturen im Golfe von Guinea.
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0—5° W, weniger deutlich in 5—10° W. Letzterer Streifen reicht nicht deutlich genug in das Gebiet
schwächeren Stromes und der die Stabilität herabdrückenden Stromstillen und abkurvenden Wasser
massen hinein. Zwischen den beiden Zonen schwacher Stromausbildung liegt nun der eigentliche Süd-
äqu atorialström.
Wir erkennen bei einem Vergleich beider Fünf-Grad-Streifen eine auffallende Zunahme
der Äquatorialströmung nach Westen an Stärke und Beständigkeit. Haben im
Streifen 0—5° W nur fünf Monate eine Stabilität von mindestens 90%, so sind es im westlichen Streifen
acht Monate. Die arithmetische Stromstärke im Striche des stärksten Fließens steigt von 19.4—29.0 Sm.
auf 20.1—39.6 Sm. Dementsprechend werden wir weiter im Osten, zwischen 0—5° 0, eine weitere
Abnahme festzustellen haben. Wir finden daselbst nur noch im Juni und Juli eine Stabilität über 80%.
Die Stromstärke geht auf 14.7—24.2 Sm. zurück.
Am mächtigsten ist der SüdäquatorialstromimJuniund Julientwickelt.
Er breitet sich dann am weitesten nach Norden und Osten aus und erreicht
die größte Stromstärke und Stabilität. Ein zweites, doch schwächeres Maxi
mum fällt in den Dezember. Im Streifen 5—10° W erstreckt sich die Hauptperiode beständiger
Wasserbewegung mit über 90% Stabilität von Februar bis Juli. Sie liegt im Februar in 0—1° S und
nimmt im Mai und Juni einen Raum von 2'A Breitengraden ein, von ungefähr 1° S bis VA ° N. Die
Stabilität ereicht 96%. Das Gebiet größter Stromstärke entspricht dem ungefähr. Über 25 Seemeilen
haben wir von Februar bis September, über 30 Seemeilen März bis August. Mit 39.9 Sm. wird im Juni
die größte Stärke und nördlichste Lage erreicht. Im weiteren Laufe des Jahres nimmt die Stromstärke
bis auf 22.1 Sm. im November ab. Doch zeigt sich im Dezember ein neues Maximum mit 24.1 Sm. und
93% Stabilität. Der Februar weist mit 20.1 Sm. das Hauptminimum auf. — Der Streifen 0—5° W unter
scheidet sich nicht bedeutend von dem westlicher gelegenen. Die im allgemeinen geringere Stromstärke
wurde schon erwähnt. Mai bis Juli sind hier die Monate stärksten Fließens. 29 Sm. und 97% werden
im Juni erreicht. Das Nebenmaximum fällt auf den November mit 22.3 Sm. und 89%. Die Minima
betragen 19.5 Sm. im Februar und 20.1 Sm. im Oktober.
Daneben sind auch noch die größten je beobachteten Versetzungen von Bedeutung. Sie sind in
der folgenden Tabelle für die einzelnen Monate wiedergegeben. Auch hierin prägt sich die Jahresperiode
aus. Von Mai bis August treten die stärksten Versetzungen auf. Besonders fällt der niedrige Wert
des Februar mit 28 Sm. auf:
Januar Februar März April Mai Juui Juli August September Oktober November Dezember
Sm. 42 28 49 45 52 74 78 69 44 39 48 40
Von 117 Versetzungen zwischen WSW—NW aus dem Streifen 0—10° W und2°S—2°N entfallen auf
0—10 Sm. 5 21 — 30 Sm. 29 41— 50 Sm. 20 61 — 70 Sm. 5
11 —20 Sm. 27 31— 40 Sm. 23 51 — 60 Sm. 6 71 — 80 Sm. 2
Die durchschnittliche Lage der Stromkante des Südäquatorialstromes in der Länge von Kap
Palmas und dem Kap der drei Punkte zeigt eine auffallende Übereinstimmung mit seiner Stromstärke,
wie aus folgender Zusammenstellung zu ersehen ist:
i*
O
O
I
o
1
Ol
0 -w
•
5—10° W
o
1
1 01
O w
Strom
stärke
Strom
kante
Strom
stärke
Strom
kante
Strom
stärke
Strom
kante
Strom
stärke
Strom
kante
Januar
20.1 Sm.
0.6° N
19.7 Sm.
0.5° S
Juli
38.9 Sm.
1.4° N
26.4 Sm.
1.1° N
Februar
25.9 „
0.8° „
19.5 „
OM° „
August
29.7 „
1.2° „
20.4 „
0.8° „
März
33.1 „
1.4° „
19.4 „
0.1° „
September
25.7 „
0.5‘ „
20.9 „
0.3° S
April
35.4 fr
1.6° „
21.4 „
0.5° N
Oktober
22.3 „
0.2 ° „
20.1 „
0.8° „
Mai
32.7 „
1.7° „
25.2 „
11° „
November
22.1 „
0.3° „
22.3 „
1.2° „
Juni
39.6 „
20° „
29.0 „
15° „
Dezember
24.1 „
1.3° „
21.5 „
0.2° „