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Full text: 38, 1920

Johannes .Tanket: Strömungen und Oberflächentemperaturen im Golfe von Guinea. 13 
nungen aus der Luftdruckverteilung. Duell treffen wir es beide Male schon im November an. Zur 
gleichen Zeit, im November und Dezember, schrumpft der Kalmengürtel auf die geringste Breite zu 
sammen, nachdem im Südwinter schon ein Minimum an Breite vorhanden war. Auch dies läßt auf eine 
große Passatstärke schließen. Zuletzt lassen auch noch unsere eigenen Berechnungen über 0—20° S, 
10° W—5° O die gleiche doppelte Periode erkennen. Wird auch der natürliche (Lang durch die Größe 
des Gebietes etwas gestört, so heben sich doch die beiden Maxima im Mai und im November-Dezember 
recht gut ab. Wir können demnach diesen doppelten Gang der Passatstärke als 
erwiesen betrachten. Eine Erklärung hierfür wird nur eine eingehend« Untersuchung der 
Luftdruckverhältnisse geben können, von der wir hier absehen müssen. Doch sieht man schon auf 
einer Darstellung der Luftdruckverhältnisse des Südatlantischen Ozeans nach Monaten 1 ), daß im 
Dezember oder in den benachbarten Monaten ein zweites Maximum in der Stärke des Gradienten auftritt. 
Nördlich des Gleiohers weisen unsere Windtabellen einen einheitlichen Störkegang auf. Das 
Minimum liegt im Dezember und Januar, das Maximum im Juni bis September. Aus dem Gebiet der 
südhemisphärischen Südwestwinde liegen noch zu wenig Beobachtungen vor, um genügend sicher den 
jährlichen Gang bestimmen zu können. Zwischen 0—10° S ist der Südwestwind am schwächsten von 
Juni bis August ausgebildet. In den folgenden Monaten erlangt er seine höchste Stärke. November- 
Februar haben wir ein weniger tiefes Minimum der Stärke. Auf 10—20° S wirkt der Passat stark ein. 
Daraus ergibt sich das Maximum von Juli bis September und ein zweites Maximum im November. 
Der Wechsel der Windrichtung scheint im eigentlichen Passatgebiete nur gering zu sein. Er 
beträgt auf St. Helena nur 8°, ebensoviel auf Ascension nach zweijährigen Beobachtungen 2 ). Doch 
wächst die Richtungsänderung gegen die Küste hin. Sie erreicht in 0—20° S, 10° W—5° O und 0° Br. — 
Küste, 10° W—0° L. den Betrag von 32°. Vereinigt man alle fünf Tabellen, dann erhält man folgende 
Durchschnittsriohtimg: 
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 
198 m 192 190 188 186 185 191 198 198 197 ' 191 
Sie ist demnach während der Maxima der Windgeschwindigkeiten am weitesten südlich, während 
der Minima am weitesten westlich und weist ebenfalls doppelte Extreme auf. 
IV. Die Grundzüge der Stromvorgänge. 
a) Jahreskarte. (Tafel 1.) 
Keine Methode wird uns klarer ein unparteiisches Bild über die Verlagerung der oberflächigen 
Wassermassen bieten als die Berechnung des mechanischen Mittels und der Stabilität. Die graphische 
Darstellung dieser Berechnung wird noch ein erhöhtes Verständnis finden durch Vergleich mit einer 
Karte, die die prozentuale Verteilung der vier Stromrichtungen in den einzelnen Feldern zeigt*). Auf 
der Jahresströmungskarte tritt am deutlichsten der Südäquatorialstrom westlich des Greenwicher Meri 
dians hervor. Hier vereinigt sich ein hohes mechanisches Mittel der Stromgesohwindigkeit mit einer 
großen Stabilität. Das mechanische Mittel steigt bis auf 21.5 Sm., die Beständigkeit auf 87%. Krümmel 
bezeichnet 80% schon als sehr selten. 3 ) Wir haben eine Strömung vor uns, die ungefähr zwischen 4° S 
und 1° N das ganze Jahr mit großer Beständigkeit und Stärke- fließt. Nach Westen nimmt die Stärke 
zu. Im südlichen Teile ist die Stabilität eingeschränkt durch Stromstillen und eine südliche Komponente. 
i) The Royal Geographical Society, Atlas of Meteorology, edited by A. Buchau, Westminster 1899, Plate 12. 
s ) Meteor. Zeitschrift 1878, S. 410. 
8 ) Krümmel, Handbuch der Ozeanographie II. Teil, S. 442. 
♦) Die Karte der prozentisehen Verteilung der Stromrichtnng ist zu einem Vergleich mit der nach der 
anderen Methode hergestellten Karte nicht recht geeignet,da sie nur die Verteilung der Stromrichtung nach 4 Haupt- 
riehtungen anzeigt. D, Red,
	        
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