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Full text: 38, 1920

Johannes Janket: Strömungen -und Oberfläclientemperaturen im Golfe von Guinea. 
11 
Es werden nun weiterhin die Mittel aus den Aufzeichnugen der Windgeschwindigkeit mitgeteilt, 
die ein auf St. Helena in 580 m Höhe auf gestellter Anemograph für 1892—1907 lieferte (in englischen 
Meilen p. h.): 
Monat 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Aug. 
Sept. 
Oktbr. 
Novbr. 
Dezbr. 
Jabr 
arithm. Mittel ...... 
17.0 
15.8 
15.5 
15.1 
14.2 
15.3 
15.7 
18.2 
21.2 
19.1 
19.7 
18.8 
17.2 
mechan. Mittel 
16.2 
15.0 
14.5 
14.0 
12.9 
14.3 
14.5 
18.0 
20.0 
18.5 
19.2 
17.5 
16.2 
Richtung 
S 38° O 
S 39 °0 
S 39° O 
S 43° O 
S 41° O 
S 41° 0 
S 38° O 
S 39° O 
S 37° O 
S 35° O 
S36°0 
S 37° ü|s 39° O 
Tatsächlich zeigt darnach also auch der Südostpassat eine regelmäßige Jahresschwankung mit 
einem Maximum im September und einem Minimum im Mai. 
Diese Nichtübereinstimmung der Schiffs- und Anemographen-Beobachtungen bestimmte S h a w, 
die letzteren Ergebnisse eingehender zu prüfen. Er berechnete nach der Luftdruckverteilung den Gradi 
enten und die Geschwindigkeit des Süidostpassats in den einzelnen Monaten. Folgende Werte fand er: 
Monat Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 
engl. Meilen p.h. 16 15 16 15 11 13 14 15 15 15 17 16 14.8 
Auch hier prägt sich also die Jahresperiode aus. Shaw führt nun das Fehlen hervortretender 
Extremwerte in den Schiffsbeobachtungen auf einen Beobachtungsfehler zurück. Beim Nordostpassat 
kommen im allgemeinen nur Windstärken von 2—4 Beaufort in Betracht. Diese sind recht genau zu 
bestimmen, so daß man den jährlichen Gang des Nordostpassats als richtig betrachten darf. Die 
Schätzung von 5 Beaufort Windstärke, die im Südostpassat häufig auf tritt, ist dagegen recht ungenau. 
Hier mag die Fehlerquelle für die unregelmäßigen Schwankungen liegen. Daher verläßt sich Shaw 
auf die Angaben des Windmesser von St. Helena. Er stellt unter Berücksichtigung verschiedener Einflüsse, 
besonders der Höhe über dem Meeresspiegel, folgende Normalwerte fest (engl. Meilen p. h.): 
Monat .... 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Aug. 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
Dez. 
Jabr 
Nordostpassat 
10 
11 
11 
12 
11 
10 
7 
7 
8 
6 
8 
10 
9.4 
Südostpassat 
14 
13 
13 
12 
11 
12 
12 
15 
17 
15 
16 
15 
13.8 
Durehschnitt 
12 
12 
12 
12 
11 
11 
10.5 
11 
12.5 
10.5 
12 
12.5 
11.6 
Es tritt hervor die größere Stärke des Südostpassats, seine verhältnismäßig geringere Jahres 
schwankung und der fast komplementäre Gang beider Passate. Gerade diese letztere Erscheinung 
bildet einen Beweis dafür, daß dieser normale Gang der Wahrheit entspricht, wenn man, wie es Shaw 
tut, diesen mit der Wanderung des äquatorialen Stillengürtels in Zusammenhang bringt. 
Nunmehr wollen wir auf eine ältere Abhandlung von Krüger 1 ) zurückgreifen. Der Verfasser 
sammelte die Windbeobachtungen der Schiffe, die auf der mittleren Route 30° S, 10° O — 0° Br., 25° W 
den Südatlantischen Ozean kreuzten. Sie liegen also auf einem Streifen, der hach Norden zu immer 
breiter wird und St. Helena und Ascension auf seiner Ostseite einschließt. Dieser Streifen wurde in 
zwölf Teile von 2H° Br. zerlegt. Darauf wurde in jedem Teile der jährliche Gang der Windstärke 
berechnet (vergl. die Tabelle Seite 12). 
Die Durchschnittswerte für die ganze Route 0°—30° S und für das Jahr haben wir noch nach 
träglich berechnet. Im Gegensatz zu den Schiffsbeobachtungen der englischen Arbeit kann man hier 
aus eine ausgeprägte einfache Jahresperiode ableiten, besonders, wenn man das Mittel eines Monats mit 
dem des vorhergehenden und des folgenden vereinigt. Es tritt im Südwinter eine größere Windstärke 
und das Maximum auf, im Südsommer eine geringere und das Minimum. 
J ) Herrn. Krüger, Beiträge zur Kenntnis der Wind-, Bewölkungs- und KiederschlHgsVerhältnisse im östl. Teile 
des Südatl. Ozeans, Diss. Halle 1895.
	        
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