E. Kuhlbrodt: Klimatologie und Meteorologie von Mazedonien.
55
cl
4000
3000
2*01)
2000
1500
10O0
«BO
08 10
Fig. 4.
12
a.
b.
e.
14 16 18 20 22 24 26 28 80 32 02 04 06 08 1 2 3 4 ft
mps.
Linien gleicher prozentisclier Wnidriclitungsliäuligkeit
Zustandskurve der Geschwindigkeit
Abweichung der jeweiligen Geschwindigkeitszunahme von der mittleren.
6 7-1 o -fl
mps.
I Prilep.
| Sommer 1917
Die Änderung von V m , für das Intervall von 500 m berechnet, gibt folgende Reihe:
Boden
bis 1000
1000-1500
1500-2000
2000-2500
2500-3000
3000-4000 m
Mittel
A V„
500
+1.4
+0.8
-¡-0.6
+0.7
+0.9
-1-0.8
+0.8 iup*.
Abweichung
vom Mittel
+0.6
0.0
-0.2
-0.1
+0.1
0.0
mps.
Die Abweichungswerte sind in Fig. 4 c graphisch wiedergegeben.
Das Ergebnis ist folgendes: in den Bodenschichten überwiegt weitaus die NE Richtung (mit
mehr als 20%); ein nur schwaches Nebenmaximum hat die SW Richtung. Dies gilt bis etwa 2000 m
Höhe über M. N. Darüber dreht die häufigste Richtung von NE nach links, zunächst rasch mit
sprungartigem Übergang nach N (2000—2500 m), wobei die prozentische Häufigkeit etwas abnimmt,
schließlich (über 3000 m) nach NW, auf welche Richtung dann bis 4000 m hin wieder über 20 % fallen.
Das Nebemmximum dreht mit der Höhe rechts unter dauerndem Anwachsen der Häufigkeit. In
2000 m Höhe ist die W Richtung mit mehr als 10% erreicht, in 2500 m WNW mit über 15%, ober
halb 3000 m fällt das Nebenmaximum mit dem Hauptmaximum auf NW mit mehrmals 20% zusammen.
Das Hauptminimum fällt auf alle Richtungen von ENE bis S, die so auffallend selten Vorkommen,
daß alle eine Häufigkeit von weniger als 1% haben. Die SE Richtung .kommt in allen Höhen überhaupt
nicht vor. Ein Nebenminimum fällt in den unteren Schichten auf NW mit weniger als 1% bis fast
1500 m, weniger als 5% bis 2000 m und weniger als 10% bis 2500 m absoluter Höhe. Darüber geht
die Richtung rasch in das Maximum über.
Die Windrichtungen konzentrieren sich also fast ausschließlich auf eine Hälfte der Windrose,
nämlich auf die j en ige Seite von dem NE—SW Durchmesser aus, welche die NW-Richtung zur
Normalen hat. In 3000 m Höhe vereinigt der NW-Quadrant (einschließlich der N und W-Richtung) 71%,
in 4000 m Höhe 84% aller Winde auf sich. Auf die NW und NNW-Richtung allein fallen in 4000 m
40 %, auf WNW und N (zu gleichen Teilen) etwa 33 %.
Eine Reihe von Einzelmessungen zeigt den Fall, daß der Wind aus südwestlichen oder westlichen
Richtungen am Boden nach nordwestlichen in der Höhe drehte. Der überwiegende Teil der Messungen
aber hatte in den unteren Schichten nördliche, in der Höhe nordwestliche Richtungen, also Links
drehung.
Die Beeinflussung des allgemeinen Gradientwindes in den Bodenschichten durch die örtliche Ge
staltung des Prileper Talkessels tritt deutlich hervor. Besonders der Windschatten, in welchem die NW-
Richtung liegt, zeigt, daß die beeinflußten „Bodenschichten“ mindestens bis 2000 m absoluter, also etwa
1500 m relativer Höhe hinauf gerechnet werden müssen. Diese Höhe entspricht etwa den Bergkuppen