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Full text: 38, 1920

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Aus dem Archiv der Deutschen Sec warte — 1920 Nr. 5 — 
Verhältnisse und lassen nur mit starken Einschränkungen einen Schluß auf die durchschnittlichen Luft' 
Strömungen in der Höhe zu. Es ist anzunehmen, daß an wolkenlosen Tagen, die hier nicht 
berücksichtigt sind, meist trockne kontinentale, also nördliche Winde herrschen werden, deren 
Häufigkeit deswegen, wie bei den Bodenwinden auch der Fall ist, größer sein wird, als die Wolkenbeob 
achtungen schließen lassen. Die wesentlichen Züge der Windverhältnisse in der Höhe sind aber, wie 
sich später zeigen wird, in der Wolkenzugstafel schon enthalten. 
Exakt und eingehend untersucht wurden die Luftströmungen in der Höhe zum ersten Mal während 
der Kriegsjahre. Die Heereswetterwarten haben die Windverhältnisse fortlaufend nach Richtung und 
Stärke überwacht. Es ist hierdurch ein wertvolles Material gewonnen worden. Die Messungen wurden 
in der bekannten Weise mit Pilotballons angestellt, zuerst mit Gummi-, später Papierpiloten. Da 
genau nach den militärischen Vorschriften gearbeitet worden ist, für welche die möglichen Fehler fest- 
gestellt wurden, kann hier eine Kritik der Ergebnisse nach ihren Fehlergrenzen unterbleiben. Es sei be 
merkt, daß dem gebirgigen Charakter des Landes entsprechend in den unteren Luftschichten durch Auf 
treten von vertikalen Strömungskomponenten von manchmal nicht unbeträchtlicher Stärke die Resultate 
beeinflußt sind. Durch Doppelanschnitte sind solche vertikalen Komponenten festgestellt worden, so in 
Sofia einmal in mittleren Höhen bei Föhnlage eine tatsächliche Abwärtsbewegung mit fast 8 mps.*Ge 
schwindigkeit. 1 ) In den Bodenschichten können grobe Fälle z. B. bei Fallböen von den Bergen her leicht 
erkannt werden; hierdurch stark gefälschte Windwerte wurden bei der Verarbeitung ausgeschaltet. 
Die Messungen waren über den ganzen Tag verteilt (meist morgdhs» mittags, abends, z. T. 
auch nachts). Die Termine schwankten im einzelnen häufig, teils wegen der Beleuchtungs- und Witterungs 
verhältnisse, teils auch aus Zweckmäßigkeitsgründen. In der ersten Zeit (1916) wurden Messungen aus 
praktischen Gründen häufig willkürlich unterlassen oder in mittleren Höhen abgebrochen, so daß hier die 
Zahl der Beobachtungsfälle allgemein und besonders in größeren Höhen gering ist. Später 
wurden jedoch die Messungen grundsätzlich regelmäßig und möglichst hoch hinauf angestellt, so daß 
also nur Gründe meteorologischer Art die Zahl der Aufstiege beschränkten. 
Die Bodenwindstärke wurde anfangs teilweise nach der Beaufortskala geschätzt und hei der Ver 
arbeitung in mps. umgewandelt, geschah sonst aber mit Fueßschen Schalenkreuzanemometern. Zum 
Teil wurde sie (auch die Richtung) aus Aufzeichnungen selbstschreibender Instrumente bestimmt. Die 
Auswertung der Windrichtungen geschah nach der 32teüigen Windrose, zeitweise wurden nur die geraden 
Striche berücksichtigt. Bei der Verarbeitung wurde über die Höhe von 5000 m nicht hinausgegangen. 
Sämtliche Messungen wurden monatsweise zusammengefaßt und für sie die Häufigkeit der ein 
zelnen Windrichtungen in, % bestimmt sowie die mittlere Windgeschwindigkeit in den einzelnen Wind 
richtungen und die mittlere Geschwindigkeit überhaupt, alles für die einzelnen Höhenstufen. Hierbei 
wurden nur die 8 Hauptrichtungen berücksichtigt, die Zwischenrichtungen wurden je zur Hälfte den be 
nachbarten Hauptrichtungen zugeschrieben. 
Tabelle 37. Zahl der Beobachtungsfälle. (Höhe über Meerespiegel.) 
Bode.n 
500 m 
1000 m 
2000 m 
3000 m 
40C0 m 
5000 m 
Summe 
Zeit 
Üskiib 
39 
19 
17 
13 
5 
93 
Dezember 1915 
Yeles 
54 
35 
33 
24 
9 
155 
Januar 1916 
Xanthi .... 
83 
41 
39 
37 
30 
12 
242 
Oktober 1916 
Monastir . . . 
635 
360 
340 
265 
169 
46 
1815 
März - Sept., Nov. 1916 
Prilep 
2086 
2045 
1984 
1619 
1289 
857 
9880 
Okt. 1916 - Sept. 1918 
Hudova ... 
2883 
2525 
2485 
2291 
1948 
1423 
886 
14441 
Fein- 1916-Sept. 1918 
Drama .... 
2550 
1857 
1840 
1729 
1499 
1073 
798 
11346 
Nov. 1916 - Sept. 1918 
Summe 
8330 
4477 
6819 
6418 
5375 
3954 
2599 
37972 
*) vgl. A. Postelmann: Vorläufige Ergebnisse von Pilot - Doppelanschlüßen als Hei trug zur Frage der Yertikalströmungen. 
Ann. d. Hydr. nsw. 1919, S. 207.
	        
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