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Full text: 38, 1920

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E. Kitlilbrodt: Klimatologie uucl Meteorologie von Mazedonien. 
die nördliche Richtung vorherrschend. Ein sekundäres Maximum hat die südliche Richtung. Diese 
beiden gegensätzlichen Richtungen überwiegen stark die anderen. Dieses Ergebnis trifft auch für die bei 
Krugler wiedergegebenen Windrosen von Prisren und Janina zu. Die nördliche Richtung schwankt 
zwischen NW und NE, die südliche zwischen SE und SW; ein Blick auf die örtliche Lage 1 ) lehrt, daß die 
Streichrichtung des Tales oder Ebene maßgebend ist. Die Winde spiegeln deutlich, sogar in Einzelheiten, 
die örtliche Lage wieder. Krugler kommt in Bezug auf die Windverhältnisse im Innern der Balkan 
halbinsel zu dem Schlüsse, daß eine große einheitliche Luftströmung hier nicht festgestellt werden könnte. 
Während des Krieges wurden an der Front an vielen Stellen zahlreiche Bodenwindbeobachtungen ge 
macht. Ein näheres Eingehen auf die Ergebnisse, die interessante Einblicke geben in das Verhalten von 
Gebirgswinden, ist hier nicht möglich. Der Mannigfaltigkeit der Oberflächengestaltung geht eine ebenso 
große Mannigfaltigkeit in den Bodenwindverhältnissen parallel. Aber im wesentlichen wurde doch das 
Ergebnis bestätigt: überall, wo nicht gerade ausgesprochener Windschutz herrschte, war der Wechsel 
zwischen nördlichen und südlichen Winden und im Mittel das Überwiegen der nördlichen Winde typisch. 
Der jährliche Gang v'eist folgende gemeinsame Züge auf: der Wind mit Nordkomponente überwiegt am 
meisten im Winter und Sommer, er tritt zurück in den Übergangsjahreszeiten. Umgekehrt ist der Wind 
mit Südkomponente weniger häufig im Winter und besonders im Sommer, am häufigsten im Früh 
jahr und Herbst, wo er, besonders im Frühjahr, teilweise das Maximum der Häufigkeit hat. Die Tabellen 
lassen z. T. noch erkennen, daß die Westkomponente im Sommer verhältnismäßig häufiger ist, die Ost 
komponente im Winter. »Winter und Sommer zeigen eine größere Ausgesprochenheit in der Windver 
teilung als die Übergangsjahreszeiten, wo die Windrichtungen sich mehr über die Windrose verteilen. 
In Kavalla sind die Winde überlagert von den kräftig ausgebildeten Seewinden. Es wird hierauf nicht 
weiter eingegangen, da über den Seewind an der ägäischen Küste Mazedoniens eine besondere Arbeit 
von Dr. J. Hollerer erscheint. 
Aufschluß über Winde in der Höhe geben die Beobachtungen der Wolkenzugrichtung über 
Saloniki durch die bulgarische Station, die in dem eigenen Bericht des Gymnasiums wiedergegeben 
sind. Die etwa 3600 Beobachtungen wurden vom Verfasser verarbeitet. 
Tabelle 36. Prozentische Häufigkeit der Wolkenzugrichtungen 
über Saloniki (1896- 1908). 
N 
XE 
E 
SE 
SW 
W 
NW 
Zahl der 
Fälle 
1 
15.2 
13.1 
7.-3 
12.4 
14.8 
14.8 
10.5 
118 
267 
11 
10.7 
10.2 
O.l 
17.7 
14.2 
19.5 
11.9 
9.7 
285 
III 
18.8 
10.0 
OS 
8.1 
9.2 
22.1 
11.2 
13.9 
333 
IV 
12.2 
8.9 
■’i.O 
10.4 
12.2 
20 8 
17.2 
14.7 
344 
V 
9.3 
195 
') / 
8.4 
7.7 . 
17.7 
17.1 
14.6 
333 
VI 
13.2 
19.3 
5.0 
7.9 
4M 
11.6 
13.6 
24.8 
323 
VII 
14.5 
304 
0.0 
HO 
HO 
10.6 
111 
20.1 
283 
VI11 
14.7 
342 
0 0 
7.2 
6.6 
9.6 
10.1 
15.3 
256 
IX 
12.3 
236 
6.1 
8.2 
19.5 
11.7 
14.1 
269 
X 
9.7 
13.6 
•5..3 
11.4 
10.2 
23.0 
13.9 
12.6 
319 
XI 
8.7 
10.7 
12.4 
11.5 
10.0 
224 
15.2 
9.0 
299 
XII 
14.3 
<8.4 
10.7 
10.0 
15.2 
194 
13.1 
8.9 
286 
Jahr 
12.7 
16.5 
0.4 
9.8 
9.4 
17 8 
13.2 
14.2 
3597 
Eine Angabe, welche Art 
von Wolken beobachtet 
wurde, ob obere oder untere, 
findet sich nicht. 
Ein Vergleich dieser Wol 
kenzugsrichtungen mit den 
Bodemvindrichtungen (aus 
fast der gleichen Periode) 
läßt vor allem eine größere 
Häufigkeit der westlichen 
Richtungen in der Höhe, 
das ganze Jahr hindurch, 
erkennen. Im Sommer 
treten die südlichen und 
"Südwestlichen Richtungen 
in der Höhe zurück zu 
Gunsten besonders der nordwestlichen, die neben den nördlichen teilweise die größte Häufigkeit 
haben. Umgekehrt ziehen in der kälteren Jahreszeit die Wolken am häufigsten aus Südwest und Süd. 
Diese Zugrichtungen überwiegen (wie die entsprechenden Bodenwindrichtungen) am meisten im Früh 
jahr und Herbst, im eigentlichen Winter haben sie etwa dieselbe Häufigkeit wie die nördlichen, welche 
im Januar wieder überwiegen. Wolkenbeobachtungen geben nur ein einseitiges Bild der Wind- 
J ) vgl. Kap. [1.
	        
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