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Full text: 38, 1920

E. Knhlbrodt: Klimatologie und Meteorologie von Mazedonien. 
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Zahl der Tage mit ! 
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0.1 
0.7 
0.9 
7 
Zahl der Tage mit : 
0,3 
0:2 
0.3 
1.2 
5.9 
7.0 
5.0 
3.0 
2.3 
1.5 
0.6 
0.2 
28 
Schneedecke wurde in Saloniki durchschnittlich dreimal im Jahre notiert; im Februar 1895 allein 
an 9, im Januar 1901 an 7 Tagen. Schneetage herrschen im Mittel 7 im Jahr, davon die meisten im 
Januar. Auch im April und Oktober kommt Schnee vor, jedoch sehr selten. Die Zahl der Schneetage 
im Jahr schwankt in Saloniki zwischen 1 und 12; letztere Zahl wird mehrere Male erreicht. Üsküb 
verzeichnet 1893 20 Schneetage. Nach einer Notiz Schallenbergs blieb einmal in Trikala an 23 Tagen 
hintereinander der Schnee liegen. In den Kriegswintern hatte Prilep 5 mal so viel Tage mit Schnee- 
tall wie Drama. Drama hat auch verglichen mit Hudova wenig Schnee; der Grund wird darin liegen, 
daß Drama im Windschutz der nördlichen kalten Schneewinde liegt, während diese in der Wardarsenke 
in verstärktem Maße auftreten. Im Dezember 1917 lag in Prilep an 5 Tagen hintereinander eine Schnee 
decke (im Februar und März 1918 je 3 Tage). Beide Kriegswinter, besonders der 1916/17, waren aber 
milde. Dezember .1916 hatte überhaupt keinen, April 1917 noch 3 Schneetage. 
Schnee auf den Bergen, bis etwa 1000 m Seehöhe herab, war in der ganzen kälteren Jahreszeit 
sehr häufig. Die höheren Berge (über 2000 m) waren von Oktober bis Mai mit Schnee bedeckt. Erst 
im Juni verschwanden die letzten Schneeflecke. In manchen Jahren soll sich schon im September 
wieder Gipfelschnee einfinden, so daß nur Juli und August schneefrei sind. „Ewigen“ Schnee 
gibt es in Mazedonien wie auf der ganzen Balkanhalbinsel nicht. Der Schneereichtum der Gebirge 
unseres Gebietes ist bekannt und in der Literatur mehrfach erwähnt. 
Hagelfälle waren in den Kriegsjahren selten; in Prilep wurden nur drei beobachtet. Graupelfälle 
waren etwas häufiger (10 in Prilep wie in Hudova). Saloniki (bulg.) verzeichnet durchschnittlich 1—2 
Hagelfälle im Jahr (Mai besonders; August und September sind hagelfrei). Graupeln wurden hier nur 
einmal im Jahre beobachtet (meist Juni und Frühjahr). 
Die Gewitterhäufigkeit ist in Mazedonien groß; sie wird auch in der Literatur neben der von 
Albanien und Nordgriechenland her vor gehoben. Saloniki (bulg.) vermerkt im Jahr 28 Gewitter. Im 
Maximum wurden 1897 48 Gewitter notiert, 1901 '42, 1906 41; als Minimum 8 im Jahr 1908. Die meisten 
Gewitter kommen im Juni vor, dann im Mai und Juli. Gewitter in der kalten Jahreszeit sind selten. 
Wintergewitter sind in Mazedonien wohl vorhanden und kommen in allen Monaten vor, scheinen aber 
nicht besonders häufig zu sein. Saloniki hat im Durchschnitt nur 1 Gewitter in jedem Winter. Von 
Dezember 1916 bis Februar 1917 batte Prilep kein, Hudova 2, Drama 3 Gewitter; in den entsprechenden 
Monaten des Winters 1917/18 fand an allen 3 Orten kein Gewitter statt. Es ist bezeichnend, daß Drama 
im Winter die Gewitter an der Küste (auf dem Meere) beobachtete, dagegen die allermeisten Sommer 
gewitter über-den Bergen nördlich der Stadt. Die Wintergewitter sind Wirbelgewitter, gebunden an 
Luftdruokumwälzungen, welche über der Adria und Ägäis besonders ausgeprägt auftreten, die Gewitter 
in der wärmeren Jahreshälfte überwiegend lokale Wärmegewitter. Es treten aber auch im Sommer 
ausgesprochene Böengewitter auf, häufig in Begleitung von Kälteeinbrüchen. 
Auffallend ist, daß Drama auch im Sommer mehr Gewitter hat als die beiden anderen Stationen: 
Juni 1917 15, Juli 1918 12 gegenüber je 6 in Hudova und 8 bezw. 2 in Prilep. Drama hat dement 
sprechend im Juli 1918 eine verhältnismäßig große Regenmenge (69,2 mm gegen 6.2 mm in Prilep). 
Es ist möglich, daß die Drama nahen, hohen Berge, die hier besonders dicht an die Küste herantreten 
(feuchtere Luft), die Rolle von Gewittererzeugern in verstärktem Maße annehmen. Ein Vergleich der 
Niederschlagsmessungen mit der Zahl der Gewitter (im Kriege) beweist, daß die Sommerregen wesent 
lich als Gewitterregen fallen. Im Juli 1918 fallen von den 30.7 mm Niederschlag in Hudova an einem 
Gewittertag 27.1 mm (in Drama 23.9 mm); von den 14.2 mm im August 1918 fallen hier bei einem 
Gewitter 9.1 (Drama 10.3 von 25.5 mm Monatssumme). Im September 1918 bringt in Prilep bei einer 
dreiwöchigen Niederschlagssumme von 12.0 mm ein Gewitterregen 11.6 mm, in Hudova gleichzeitig 
11.5 mm von 18.2 mm.
	        
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