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Full text: 38, 1920

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E. Kulilbrotlt: Klimatologie und Meteorologie von Mazedonien. 
hölien in dem eigenen Bericht des bulgarischen Gymnasiums weichen verschiedentlich von den ent 
sprechenden Angaben der Jahrbücher von Sofia stärker ab. Die österreichische Station registriert 
wesentlich weniger Niederschlag als die bulgarische. Es. zeigt sich später bei der Berechnung der pro 
zentualen Verteilung der Niederschlagsmengen über das Jahr, daß beide Reihen relativ zu einander über 
einstimmen. Es muß also angenommen werden, daß die Aufstellung des österreichischen Regenmessers 
fehlerhaft war. 
Auf die Veränderlichkeit der Regenmengen soll im einzelnen nicht näher eingegangen werden; die 
Grundlagen erscheinen hierzu nicht sicher genug. Die Schwankungen, denen alle Monate unterliegen, 
seien an einigen Beispielen erläutert. In Monastir bringt der Februar u. a. folgende Mengen: 23, 102, 
33, 112, 21, 146, 111, 17 mm; in Saloniki (bulg.) der November:17, 78, 205, 21, 7, 124, 155, 41, 33 mm. Im 
Herbst scheinen die Schwankungen am größten zu sein. Die größten Regenmengen von mehr als 
200 mm fallen in Monastir wie in Saloniki im November. In den Sommermonaten herrschen gleich 
mäßig geringe Regenmengen vor. Eine große Zahl hat weniger als 10 mm. Es begegnen z. B. in 
Monastir im Sommer monatliche Niederschlagshöhen von 8.6, 8.0, 6.2, 1.8, 8.3, 8.4, 7.4, 9.0, 0.6, 0.7, 4.5, 
3.8 mm, in Saloniki (bulg.) von 1.3, 2.0, 3.8, 7.1, 2.7, 6.4, 0.7, 0.6, 0.5, 1.4, 8.6, 8.8 mm. Saloniki (österr.) 
bringt über 30 Sommermonate mit Niederschlag unter 10 mm, 7 völlig regenlose. Und doch treten auch 
im Sommer heftige Schwankungen auf. In krassem Gegensatz zu dem meist herrschenden Regenmangel 
stehen Regensummen für Sommermonate wie folgende: Monastir: 124.9, 100.9, 105.0, 130.0, 109.5 mm; 
Saloniki (bulg.): 88.8, 75.0, 64.5, 74.9, 103.8, 75.2 (September 1896: 153.6 mm). Solche Monatsmengen, die 
meist auf wenige sehr ergiebige Gewittergüsse zurückzuführen sind, treiben das Mittel stark in die Höhe 
und lassen den Sommer weniger regenarm erscheinen, als er tatsächlich ist. 
Eine Reduktion der vorliegenden Reihen erscheint gewagt, einmal in Hinsicht der nicht einwand 
freien Beschaffenheit der Messungen, dann wiegen der entsprechend der starken Gliederung des Landes 
sicher vorhandenen größeren örtlichen Verschiedenheiten und wegen der großen Entfernungen der ein 
zelnen Stationen voneinander. Es liegen von Serbien, von V. Conrad bearbeitet, 20jährige Reihen vor 
über die Periode 1891—1910, u. a. von Belgrad, Nisch, Vranje. 1 ) Es war zudem möglich, von Sarajewo 
die Reihe für denselben Zeitraum zu ermitteln, desgl. von Sofia.-). Es lag nahe, an diese Reihen den 
Anschluß herzustellen, zumal für dieselbe Periode fortlaufende Messungen von Saloniki vorhanden waren 
und auch die übrigen Reihen der mazedonischen und benachbarten Stationen in diese Periode fielen. 
Es ergab sich, daß die auf verschiedenen Wegen durchgeführte Reduktion nach der Quotientenmethode 
verhältnismäßig gut übereinstimmende Ergebnisse brachte und die Werte der kürzeren Reihen augen 
scheinlich richtiger stellte. Die endgültigen Reihen wurden durch nach verschiedenen Richtungen aus 
geführte Reduktionen sinngemäß gemittelt. Es wurden noch folgende Stationen aus dem Innern der 
Balkanhalbinsel herangezogen und auf die 20jährige Periode reduziert: Trikala und Larissa,*) Küstendil 
und Cepelare (Rhodopen). J ) 
Die Jahressummen wurden auf Zehner abgerundet, da die Fehler einige Zehnerstellen betragen 
können. Lassen wir die Summen der österreichischen Station in Saloniki als höchstwahrscheinlich zu 
gering weg, so sehen wir, daß alle aus dem Innern der Balkanhalbinsel vorhandenen Meßstellen eine 
Jahressumme von mehr als 500 mm haben. Sarajewo an der Westseite der Halbinsel, Cepelare im 
Osten als Hochstation mitten in den Rhodopen haben den meisten Niederschlag (900 bezv. 890 mm). 
Vranje, Monastir und Trikala haben als Binnen- und hochgelegene Orte über 700 mm, die niedrig ge 
legenen Nisch, Üsktib, Saloniki, Larissa unter 600 mm. Im Durchschnitt haben alle Stationen aus dem 
zentralen Teil der Halbinsel etwas über 650 mm. Die Orte sind in Tab. 27 so untereinander gestellt, daß 
*) s. Anmerkung s ) auf Seite 11. 
s ) s. Anmerkung •’) auf Seite 11. 
s ) s. Anmerkung ') auf Seite 12. 
V 
4 ) Von Küstendil und Cepelare lagen die Jahre 1899—1911 vor, teils in dem Annuaire, teils im Bulletin mensuel de 1’ In 
stitut met. de Bnlgarie. Die AVerte in dem letzteren sind nicht immer zuverlässig.
	        
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