20
Aus dom Archiv der Deutschen Seewarto — 1920 Nr. 5
Der Wasserdampfgehalt schwankt in Saloniki zwischen 5 mm im Januar und 15 mm im Juli; das
Jahresmittel beträgt 10 mm. Die Kriegsreihen lassen deutlich die Abnahme des Dampfdrucks mit der
Entfernung vom Meere erkennen. Prilep hat 2 mm weniger als Drama, im Sommer etwa 4 mm, im
Winter 1 mm.
Saloniki hat im Jahresmittel 65% relative Feuchtigkeit, das Minimum im Juli mit 55%, das
Maximum im Dezember mit 74 %, Die Kriegsmessungen zeigen, wie groß bei zuverlässigen Messungen
die Übereinstimmung zwischen ganz verschieden gelegenen Orten ist. Prilep und Hudova haben die
gleiche relative Feuchtigkeit, auch im jährlichen Gange; Drama — nahe am Meer gelegen — hat im
Mittel 4 % mehr. Das Maximum im Dezember beträgt etwa 80 % (Drama 83 % im Januar), das Minimum
im August etwa 40 % (Drama 45 %). Die Lufttrocken heit im Sommer ist sehr groß; das fällt um so
mehr auf, wenn man die Nähe des Meeres in Betracht zieht. (Deutschland hat im Sommer etwa 70
bis 75 %). Die Jahresschwankung ist groß und beträgt 40 %. Die Kriegsreihen lassen noch weitere
Einzelheiten erkennen. Im Sommer und Herbst ist der Unterschied zwischen den drei Warten gering.
Im März und April sind Prilep und Hudova wegen der rasch einsetzenden Erwärmung des Binnenlandes
gegenüber Drama um .10 % trockner. Im Winter besteht für den Dezember zwischen den drei Reihen
kein Unterschied, wohl aber für Januar und Februar. Der erstere Monat war trüber als die letzteren,
in welchen die kontinentalen nördlichen Winde bei weitem vorherrschten. Diese traten am ausgepräg
testen in Hudova auf als stürmische NW-Winde das Wardartal abwärts. Aus der geringeren Feuch
tigkeit in Hudova in diesen Monaten kann der Schluß gezogen werden, daß die Nordwinde hier den
Charakter von Fallwinden haben.
Das Tagesmittel des Dampfdrucks schwankte in Prilep (Monastir) zwischen 11.3 und 3.7nun, in
Hudova zwischen 12.4 und 4.5 mm, in Drama zwischen 13.3 und 4.9 mm. Das absolute Maximum (nach
Terminmessungen) betrug an den Warten 19.4 bzw. 20.1 bzw. 24.5 mm, das Minimum 1.0 bzw. 1.1 bzw.
1.4 mm. Die größten Monatsmittel der relativen Feuchtigkeit waren an den drei Orten in der obigen
Reihenfolge 82, 83, 85 %, die niedrigsten 40, 41, 44 %. Die niedrigsten Monatsmittel des 2p Termins
betrugen 26, 24, 30 %. Die absoluten Niedrigstwerte in den drei Sommern betrugen in Monastir-Prilep
10, .13, 14 %, in Hudova 8, 16, 14 %, in Drama 17, 9 %. Es sind also erstaunlich niedrige Feuchtigkeits
grade gemessen worden. Hann hat einmal den Satz aufgestellt, 1 ) daß die rel. Feuchtigkeit auf der
Balkanhalbinsel keine Extreme aufzuweisen hat. Das trifft nach unseren exakten Messungen nicht zu.
T a b e 11 e 22.
Hudova
(h = 101 in)
Dampfdruck
(mm)
Itelative Feuchtigkeit
Co)
Hudova
(h = 101 ii.)
Dampfdruck
(mm)
Itelative Feuchtigkeit
Co)
Mitte!
Max.
Min.
7
2
9
Mit
tel
Min.
Mittel | Max.
Min.
7
2
9
Mit
tel
Min.
1916
Februar . . .
März
April ....
Mai
Juni
Juli
August . . .
September. .
Oktober . . .
November . .
Dezember . .
12 4
11.9
10.7
9.9
8.2
8.7
7.5
17h
19.4
20.1
14.6
13.9
11.5
10.8
i. 3
39
6.1
4.4
3.3
4.9
3.1
81
85
78
72
63
55
58
70
70
87
87
59
60
53
52
38
34
38
42
50
75
75
76
75
69
64
53
47
49
62
64
85
86
72
73
67
63
51
45
47
58
61
82
83
26
36
31
22
18
8
17
21
21
53
43
Juni . .1917
Juli
August . . .
September. .
Oktober . . .
November . .
Dezember . .
12.2
10.8
10.9
9.2
9.7
8.0
5.3
17 9
15.4
15.7
15.8
14.0
13.4
9.0
7.3
6.9
5.4
4.8
5.3
3.5
1.7
ee
56
57
63
81
84
83
39
30
‘24
29
55
67
74
68
47
43
51
74
79
79
58
44
41
48
70
77
79
21
■ 17
in
17
27
38
36
1918
Januar....
Februar . . .
März
April ....
Mai
Juui
Juli
August . . .
September. .
5.0
4.7
5.7
8.5
10.1
9.9
(12.2)
(12.7)
(11.9)
8.9
9.8
8.7
11.1
14.7
16.5
185
18.0
17.2
1:1
3.1
2.4
5.4
6.4
6.4
7.2
9.1
7.1
82
76
79
83
70
63
60
68
72
69
62
55
52
48
37
35
39
33
77
75
72
79
71
58
50
58
57
76
71
68
72
63
52
(48)
(55)
(54)
27
36
30
28
28
14
21
23
25
1917
Januar. . . .
Februar . . .
März
April ....
Mai
6.0
4.5
6.0
6.5
9.4
9.0
9.9
11.0
13.3
13.9
2.0
1.8
2.4
3.4.
5.5
82
75
79
73
73
72
61
56
39
47
80
72
70
65
70
79
69
68
59
63
42
25
35
19
30
l ) Handbuch der Klimatologie, Bd. III, S. 157.