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Full text: 38, 1920

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Ans ilt'iii Archiv der Deutschen Seewarte. 1ÌJ20, Nr. 1. 
ist, den Kern des Gebietes, woraus hervorgeht, daß die Ausdehnung des Phänomens noch nicht ihr 
Maximum erreicht haben kann, was auch noch aus den Septembertemperaturen eindeutig bewiesen 
werden wird. 
Da wir uns im Zentrum des Auftriebes befinden, so erfolgt von diesem aus nach allen Seiten hin 
Temperaturzunahme. Die Zone kältesten Wassers zieht sich in einem schmalen Streifen von Süden 
nach Norden längs der Küste und nimmt erst vor Lüderitz-Bucht einen breiteren ltaum ein. Dieses 
Abweichen der Isothermen in ca. 27 S. Br. von ihrer sonstigen Richtung findet seine Erklärung wieder 
in den Bodenverhältnissen. Wir haben bei Lüderitz-Bucht selbst zwar eine sehr geringe Breite des 
Schelfes, finden dafür aber weiter südlich in ca. 28 S. Br. das Ausbiegen der Isobathen, das sich in dem 
Verlauf der Isothermen spiegelt. Der Vorgang ist hier genau derselbe wie dir oben beschriebene, nur 
tritt hier die Tatsache deutlicher in Erscheinung, daß die von Süden kommende Strömung, welche auch 
schon die Sedimente des Oranje verfrachtet, die aufquellenden Wassermassen nach Norden ablenkt. 
Das sehr enge Beieinanderliegen der Isothermen kennzeichnet schon äußerlich, daß die Tempe 
ratur hier nach See zu sehr rasch ansteigt, daß also der Gradient ungewöhnlich groß sein wird. 
Tabelle 0. 
Temperaturzunahme hei senkrechter Entfernung von der Küste. 
S. Br. 26° 35' Temperatur an der Küste 10 25° G Zunahme auf lou km 
Lüderitz-Bucht in 47 km Abstand 11.25° C 2.20° G 
Differenz -1.00° G 
S. Br. 27° 53' Temperatur an der Küste 10.75° G 
Kameis-Bucht in lon km Abstand... 14.50° G 3.75° c 
Differenz -3.75° G 
In der Breite von Lüderitz-Bucht tritt allerdings durch die Bodenverhältnisse eine Störung ein,, 
um so deutlicher zeigt dafür aber der Gradient für die Breite von Kameis-Bucht die außerordentlich 
rasche Temperaturzunahme. — Mißt man in letzterem Falle die Temperaturdifferenz zwischen Küste 
und 50 km Abstand, so ergibt sich bereits eine Differenz von 2,5 C, während sie für die übrigen 50 km 
nur noch 1,25' C beträgt. Daraus geht einmal hervor, daß die Temperatur zuerst rasch, dann aber 
langsam ansteigt, und ferner folgt daraus, daß die für 100 km Abstand berechneten Differenzen zu 
groß sind, sofern sie aus einer geringeren, zu klein sind, sofern sie aus einer größeren Kilometerzahl 
als 100 abgeleitet sind. Diese Werte können also nur zur Veranschaulichung dienen, und man muß 
sich hüten, sie als reelle Werte anzusehen, sofern sie nicht direkt durch Messung gewonnen worden sind. 
Die Temperaturen des Wassers sind im August im allgemeinen hoch geringer geworden als im 
Juli. Die Temperaturen unter 12 C bedecken jetzt ein weit größeres Gebiet. Das absolute Minimum 
beider Monate ist mit 10,0 C (gemessen am 25. und 29. August 1912 hei Lüderitz-Bucht) zwar dasselbe 
geblieben, dafür ist aber die Temperatur im Mittel gesunken, was am deutlichsten daraus hervorgeht 
daß die niedrigste Mitteltemperatur eines 15'Feldes mit 10,2 C um 1,0 kälter ist als die des Juli. 
September 1912. (Tafel 2.) Das Septembergebiet fällt fast in seiner ganzen Ausdehnung vor 
25 20'- 28 0' S. Br. mit dem Augustgebiet zusammen und erleidet gegen dieses nur eine kleine Ver 
schiebung nach Norden. Trotz dieser Verschiebung und trotzdem, daß in diesem Monat das Auftrieb 
gebiet kleiner werden soll - Schott vermutet, daß im September der hauptsächliche Rückgang statt 
findet 1:i ) — umfaßt es doch die Zone kältesten Wassers. Es muß also in unserem Beobachtungsjahi 
sich das Auftriebgebiet noch vergrößert haben. Die Geschwindigkeit der Benguelaströmung hat jeden 
fals zugenommen; denn das charakteristische Ausbiegen der Isothermen infolge der Bodenverhältnissi 
erfolgt hier noch nördlicher als im August. Diese Erreichung des Maximums der Ausdehnung im Sep
	        
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