Skip to main content

Full text: 38, 1920

4 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1920 Nr. 5 — 
Verfasser weilte während der Jahre 1916—1918 an der mazedonischen Front. Er hat in dieser 
Zeit einen großen Teil des Landes aus eigener Anschauung näher kennen gelernt. 
II. Das Beobaehtung’smaterial. 
A. Aus der Zeit vor dem Weltkriege. 
Eine systematische Erforschung der klimatischen und meteorologischen Verhältnisse Mazedoniens 
liât bisher nicht stattgefunden. Während Bulgarien vor einigen Jahrzehnten ein fortlaufend arbeitendes 
meteorologisches Netz eingerichtet hat, Serbien wenigstens zeitweise systematische Beobachtungen an 
stellte, Griechenland ebenfalls seit den neunziger Jahren ein geordnetes Stationsnetz besitzt, bestand 
ein solches auf dem Gebiete, das bis vor kurzem unter türkischer Herrschaft stand, nicht. Die Trägheit 
der Regierung, mehr noch der Kulturrückstand des Volkes und die allgemeine Unsicherheit des Landes 
waren die Hindernisse. So sind ebenso wie aus Albanien und Thrazien aus Mazedonien nur spärliche, 
mehr zufällige Beobachtungen vorhanden. 
1) Üsküb, f/ = 42 ()', /. —21 26', h =245 m. Der Wardarlauf hat hier, eingeschlossen 
zwischen hohen Gebirgsstöcken, nordwestlich-südöstliche Richtung. Das Üsküber Becken östlich der 
Stadt ist von der nördlichen Wasserscheide her in breitem Tale zugänglich. Österreichische Konsulats 
beamte stellten während der Jahre 1891—99 Messungen an. Die zum Teil nicht vollständigen Jahr 
gänge sind veröffentlicht in den Jahrbüchern der k. u. k. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, 
Wien. Die Ergebnisse wurden von Hann in der Meteorolog. Zeitschrift 1910 S. 512 zusammengefaßt. 
Sie wurden hier -benutzt. 
2) Monastir (Bitolj); 4L 1', A =21 28', A = 617 m (Beschreibung s. S. 5). Die ebenfalls 
mehrfach lückenhaften Beobachtungen stellte das französische Lazaristenkloster an. Sie wurden ver 
öffentlicht in den Annales du Bureau central météorologique de France, von denen die Jahrgänge bis 
1911 Vorlagen. Die Ergebnisse der Jahre 1896—1911 sind (teilweise) von Hann berechnet in der Met. 
Zeitsehr. 1909 S. 136 und 1915 S. 43. Es wurde eine eigene Mittelberechnung verwandt. 
3) Kavall a, </ = 40 ’ 55', /. =24 22', h = 12 m. Dem Golf von Kavalla gegenüber liegt die hohe 
Insel Tbasos. Die offenen Seeseiten sind Südost und Südwest. Auf der Landseite ist die Stadt im 
Norden gegen die Ebene von Drama durch einen verhältnismäßig niedrigen Höhenzug getrennt, im 
Westen durch den hohen Prnardag gegen das Taehynosbeeken. Beobachter war die französische 
Lazaristenmission. Veröffentlicht wurden die Jahrgänge 1906—1911 in den Annales du Bureau central 
mét. de France. Nur die Jahre 1907 und 1908 sind vollständig. Die Ergebnisse fanden ihre Verarbei 
tung durch Hann in der Met. Zeitschr. 1913 S. 610. Sie wurden hier verwandt. 
4) Saloniki. Im S und SW ist die Stadt vom Golf, im W und NW von der Kampania her frei 
zugänglich. Im N befinden sich niedere Berge, im E und SE der höhere Kortasch. 
a) österreichische Station. = 40°39', = 23°7', h- 10m. Die Jahrbücher der Wiener 
Zentralanstalt enthalten die Jahrgänge 1891—1904 vollständig, von da ab regelmäßig nur noch die Nie 
derschlagsmessungen. Hann hat eine Verarbeitung der Jahre 1891—1908 veröffentlicht in der Met. 
Zeitschr. 1910 S. 515, welche hier herangezogen wurde. Die Niederschlagsreihe wurde bis 1914 ver 
längert. 
b) bulgarische Station. c r — 40 39', A = 22° 57', h = 39 m. Beobachter war das bulgarische 
Gymnasium. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in sehr ausführlicher Form in dem eigenen Bulletin 
annuaire de la station météorologique près du gymnase bulgaire St. Cyrille et Méthode, Salonique. 
Diese Berichte lagen von 1893 bis 1908 vor. Sie wurden jedoch nur bis 1898 benutzt, soweit dieselben 
Angaben nicht auch in dem Annuaire de l’Institut météorologique de Bulgarie, Sofia, enthalten waren. 
Letztere Jahrbücher lagen von 1899—1911 vor. Vom Jahrgang 1903 fehlen die Monate Mai bis August, 
sonst herrscht Vollständigkeit. Sämtliche Ergebnisse wurden neu berechnet.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.