A. Koppen : Das detonierende Meteor vom 3. Sept. 1919, 10 Uhr 25 Min. abends, in Schleswig - Holstein.. i)
Die Beobachtung Nr. 109 aus Altona ist erst nach der Verwertung der übrigen Beobachtungen be
rechnet worden, darin wird für die Erlöschungsstelle angegeben: „etwa 2° östlich vom Stern 57 Ursae
majoris.“ Die lineare Höhe des Hemmungspunktes würde sich hiernach zu 25,2 km ergeben, sodaß das
vorher gewonnene Resultat hinreichend bestätigt wird.
Es waren noch 23 Schätzungen ohne Anhaltspunkte rein nach Augenmaß vorhanden, welche sich
zum allergrößten Teil als starke Überschätzungen des Höhenwinkels erwiesen. Drei davon mußten aus-
geschaltet werden, da der Beobachtungsort sehr weit entfernt lag, und es daher wahrscheinlich war, daß
der Endpunkt der Bahn vom Beobachter gar nicht mehr gesehen werden konnte: Usedom (166) 40°,
Charlottenburg (179) 30°, Gr. Gerau bei Darmstadt (188) 20°. Alle drei würden unmöglich große Höhen
des Hemmiuigspunktes ergeben.
Die übrigen 20 Angaben würden, ohne weiteres verwendet und gleich bewertet, im Mittel 61,7 km
ergeben; dieser große Wert ist durch die in solchen Fällen erfahrungsgemäß immer gemachten Über
schätzungen bedingt. Diese prinzipiellen Höhenschätzungsfehler sind von R eimann, Pe roter und
anderen zahlenmäßig untersucht worden. Nimmt man nach Pernters Meteorologischer Optik die ge
schätzte Höhe des Halbierungspunktes des halben Himmelsgewölbes (h - 45°) zu 22° an,- wodurch sich
die anderen Winkelüberschätzungen direkt ergeben, so kommt man zu den in der .folgenden. Tabelle an
gegebenen reduzierten Höhen. So groß trotzdem noch die Unterschiede zwischen den einzelnen aus
gewerteten linearen Höhen sind, das Mittel liegt auffallend nahe dem vorher sicherer ermittelten Wert
und dient zu dessen Bestätigung.
Beobaehtungsort
Entfernung vorn
Hemmungspunkt
ia km
geschätzt«.'
Hölie
reduzierte
Hölie
durch die Erdkriim-
mung vergrübe-rte
reduzierte Höhe
Lineare B
reduziert und mit
Berücksichtigung
der Erdkriimnmng
öhe in km
nicht reduziert, und
Rrtlkrüminung nicht
berücksichtigt
Bonleshohn (8)
90
42.5
20
20
25
33.5
82.5
Apenrade (10)
41
27.5
11.5.
11
42
8.5
21.3
Itzehoe (18)
100
15
5.8
6
12
10.5
26.8
Büsmn (21)
69
45
22
22
20
28.3
69.0
St, Peter (27)
52
30
13
13
15
12.3
30.0
Gremsmülilen (35)
120
40
18.8
19
20
42
69.3
Fohr (37)
35
60
36.2
36
20
25.7
60.6
Kiel (42)
87
37.5
17.1
17
35
27.6
50.2
Büchen (45)
180
45
22
22
50
75.8
180.0
Keinfeld (51)
142
50
25.8
26
30
71
169.2
Kiel (55)
87
40
18.8
19
0
30
73.0
Altona (109)
148
20
8
8
40
22.6
53.9
Hamburg (110)
148
45
22
22
40
60
148.0
Wandsbek (129)
148
35
15.5
15
50
42
103.6
Pinneberg (132)
132
12.5
4.7
5
20
12.3
29.2
Wandsbek (138)
148
20
8
8
40
22.6
53.9
Stern]) (155)
50
37.5
17.1
17
20
15.6
28.5
GUiekstadt (156)
113
30
13
.13
30
27
65.2
Assens (211)
81
17.5
6.7
0
10
25.6
Staby (215)
180
20
8
8
50
28
65.5
Mittel 28.9
Mittel 61.7
YI. Azimut und Neigung der Balm.
Es wurden 15 Beobachtungen benutzt, und zwar zwei, die sich auf Konstellationen mit Gestirnen
beziehen, eine, die auf zwei festgelegten Punkten der Bahn beruht und 12, welche die Schiefe der Bahn
im Endpunkt angeben. In der folgenden Liste der verwendeten Beobachtungen wurde zum Zweck einer
kurzen Kennzeichnung der Winkel ■/ der scheinbaren Bahn mit dem Horizont mit einem -f - Zeichen
versehen, wenn die scheinbare Bahn von rechts oben nach links unten verlief, sonst mit einem
— Zeichen.