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Full text: 38, 1920

A. Koppen : Bas detonierende Meteor vom 3. Sept. 1919, 10 Ulir 25 Min. abends, in Schleswig - Holstein. 
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E i n 1 e i t u n g. 
Um den 20. September 1919 hörte ich von einem einzelnen Bericht an die Bergedorfer Sternwarte 
über ein starkleuchtendes, anscheinend detonierendes Meteor, das am Abend des 3. September in der 
Nähe Hamburgs, nach Norden ziehend, beobachtet worden war. Auf die Aufforderung von Herrn Prof. 
A. W egener übernahm ich die Sammlung von Beobachtungsmaterial und sandte am 24. September 
an 40 verschiedene Zeitungen des westlichen Teils von Nord- und Mitteldeutschland einen Aufruf mit der 
Bitte um Beobachtungen. Dieser Aufruf war in geschickter Form von Prof. Wegener verfaßt, der mich 
auch sonst mit Rat und Tat bei der Untersuchung der Meteorerscheinung unterstützte, die ich im 
Namen der Deutschen Seewarte ausführen durfte. Diese von den Zeitungen dankenswerterweise 
kostenlos aufgenommenen Aufrufe, die auch noch von anderen Blättern ohne Aufforderung über 
nommen wurden, förderten sogleich trotz der inzwischen verstrichenen Zeit von 3 Wochen ein un 
erwartet reichliches und zum Teil recht verläßliches Beobachtungsmaterial zutage, das schon bei ober 
flächlicher Betrachtung den Endpunkt der Meteorbahn in der Nähe von Husum erwarten ließ. 
Auf die Nachricht über ein zu dieser Zeit bei Friedrichstadt an der Eider plötzlich entstandenes 
5 Meter tiefes Loch, das als Einschlagstelle des Meteoriten angesehen wurde, reiste ich sofort dorthin, 
zumal eine irrtümliche Beobachtung aus Husum auch den Endpunkt der Bahn als noch südlich von 
Husum liegend angab. Das große Loch war da, aber schon zwei Tage vor dem Meteorfall bemerkt 
worden und durch Unterspülung der Schleuse entstanden. Immerhin konnte ich durch persönliches 
Befragen von Augenzeugen einige durch die Nähe vom Endpunkt der Bahn wichtige Angaben über die 
Meteorerscheinung erhalten. 
Bald waren 195 verwendbare Beobachtungen aus Deutschland an die Seewarte eingelaufen, außer 
dem eine Reihe unbrauchbarer, die sich zum Teil auf unbedeutendere-Sternschnuppen oder andere ganz 
unerklärliche Phänomene bezogen. Auch das Preußische Meteorologische Institut sandte auf eine An 
frage hin dankenswerterweise Abschriften von einigen Berichten meteorologischer Stationen; 8 kurze 
Berichte wurden aus der Astronomischen Zeitschrift entnommen. Außerdem wurden die Beobachtungen 
in wertvoller Weise ergänzt durch 12 weitere, die Herr Privat - Astronom Thorwald Köhl von der 
Carina-,Sternwarte in Dänemark freundliehst zur Verfügung stellte. 
Leider lagen aus dem nördlichen Teil von Schleswig fast gar keine Nachrichten vor; zum Teil war 
dies durch ein Versehen in der Versendung der Aufrufe an die dortigen Zeitungen bedingt, sodaß ich 
mich einen Monat später zum Versand eines neuen Aufrufs entschloß, der am 27. Oktober an 16 schles- 
wigsche Zeitungen abgeschickt wurde. Trotzdem bereits 8 Wochen seit dem Meteorfall vergangen 
waren, erhielt ich doch noch von 15 Beobachtern teilweise recht wertvolle Berichte, die vor allem für die 
Feststellung der geographischen Lage des Hemmungspunktes von Bedeutung waren. 
Zufälligerweise war aber auch jetzt aus dem vermutlichen Fallgebiet des Meteors keine einzige 
Nachricht eingelaufen, hier klafft eine merkwürdig große Lücke im sonst dichten Beobachtungsnetz. 
Die Beobachtungsbedingungen waren günstig,im Bereich der Sichtbarkeitsmöglichkeit war der 
Himmel größtenteils völlig wolkenfrei, nur der östliche Teil von Dänemark war bedeckt, ebenfalls Holland, 
in dessen meteorologischem Institut daher auch keine Nachrichten über das Phänomen eingelaufen sind.
	        
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