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Full text: 37, 1914

Prof. Dr. G. Schott und Dr. B. Schulz: Die Forschungsreise S. M. S. „Möwe“ hn Jahre 1911. A. Ozeanographie. 
vorgesehenen Faktoren; dazu kam noch die Ab 
lesung des Aßmann’schen Aspirationspsycho- 
meters, das regelmäßig in Gang gesetzt wurde 
und neben der wahren Luftttemperatur auch die 
Luftfeuchtigkeit lieferte. In einem besonderen 
ozeanographischen Tagebuch wurden die Beobach 
tungen der Wassertemperaturen, des Salzgehaltes, 
der Dichte und Farbe der Meeresoberfläche ein 
getragen; der Salzgehalt zunächst indirekt mittelst 
Araeometer errechnet, doch gestatteten regelmäßig 
entnommene Wasserproben durch die später auf 
der Seewarte in Hamburg vorgenommene Chlor- 
titrirung eine Kontrolle, bezw. Korrektion dieser 
Bestimmungen. Ein kardanisch auf der Brücke 
auf gehängter Regenmesser lieferte die Nieder 
schlagsmengen. 
Die zweite Fahrtstrecke, von Cadiz nach Santa 
Cruz (Teneriffa) in den Tagen des 29. Mai bis 
4. Juni bei vorwiegend nordwestlichen und nörd 
lichen mäßigen Winden zurückgelegt, brachte 
schon eine umfangreiche ozeanographische Tätig 
keit, hauptsächlich das auf der Höhe von Mogador 
von der Schelfkante aus westwärts bis auf rund 
ISO Sm Entfernung in 5 Tiefseestationen (Nr. 7 
bis 11) gelegte Profil, den sogenannten Moga 
dor s c h n i 11. Da jeweils bis 10C0 m Tiefe hinab, 
manchmal noch tiefer, die Arbeiten geführt 
wurden, die Tiefentemperaturen durch doppelte 
Messung kontrolliert, Tiefwasserproben sowohl in 
Flaschen gefüllt als auch (für die spätere Gas 
untersuchung) in evakuirte Röhren eingeschmol 
zen wurden, dazu die ersten Tiefenstrommessungen 
hinzu kamen, so war das beteiligte Personal reich 
lich angestrengt; denn es mußte bei der einander 
nahe benachbarten Lage der Stationen auch nachts 
gearbeitet werden. Hierbei wurde nun die merk 
würdige Entdeckung der erheblichen Temperatur 
zunahme und Salzgehaltszunahme von rund 600 m 
Tiefe ab gemacht, eine Tatsache, die man sich an 
Bord zuerst gar nicht erklären konnte und die da 
her zu begreiflichen Zweifeln an der Richtigkeit 
der Ergebnisse Anlaß bot, aber in Verbindung mit 
den Untersuchungen des „Thor“ 1 ) und „Michael 
Sars“ * 2 ) in vorzüglicher Weise erkennen läßt, daß 
*) Joh. Schmidt, Report on the Danish oceanographi 
cal expeditions 1908/10, vol. I., Kopenhagen 1912. S. 179 if 
(Nielsen). Vergl. besonders Stat. 91, 09; siehe auch 
Annalen der Hydrographie 1910, S. 665. 
2 ) Murray-Hjort, the depths of the Ocean, London 
1912, S. 292 (Heiland-Hansen). 
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