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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1914, Nr. 1.
Serienbeobaclitungen an den Stationen 25, 28 ,29, 30, 31, 32 der „Möwe“ und Stat. 16 des „Planet“ ge
zeichneten Längsschnitt durch den Guineastrom (Taf. 6) würde die Sprungschicht durch Drängung der
Isothermen, wenn sie eingezeichnet wären, sofort auf fallen; man kann immerhin an den links von den
Stationsstrichen stehenden Temperaturzahlen
eine Vorstellung davon gewinnen.
®t 28.00 27.
S°„.
t«C. 2 [4
26.
34.40
6
26.
.60
.8
24. 23.
.80 36.00
10 12
.20
14
.40
16
.60
18
.80
20
des Salzgehalts und der Dichte auf Station 30.
2° 10' N-Br., 5° 2' O-Lg. 19. August 1911.
Salzgehalt
X,
Dichte d.
Mit der stärkeren Erwärmung der Ober
fläche geht nicht, wie man zunächst erwarten
könnte, eine Erhöhung des Salzgehaltes
parallel; es tritt vielmehr infolge der starken
Niederschläge im Gebiet des Monsuns und der
Kalmen eine erhebliche Verminderung des
Salzgehaltes ein, die im Innern der Bucht von
Kamerun noch durch vom Lande stammendes
süßes Wasser verstärkt wird (vergl. S. 55).
Diese Aussüßung beeinflußt aber nur die
Oberflächenschichten bis etwa 25 m Tiefe. Da
runter wächst auf allen Stationen östlich von
Kap Palmas, also im eigentlichen Guinea
strom-Gebiet, der Salzgehalt stark und fast un
vermittelt (vergl. die folgende Diagrammfigur
Nr. 11 und besonders auch den Längsschnitt
durch den Guinea-Strom, Tafel 6) und er er
reicht ausnahmslos schon in 50 m Tiefe seinen
größten Wert, wie die folgende Zusammen-
Temperatur °C, —
Stellung zeigt. Trotz der niedrigen und nach Osten stark abnehmenden Oberflächensalzgehalte werden
dabei dem absoluten Betrage nach Werte erreicht, wie in gleichen Tiefen der viel nördlicher gelegenen
Äquatorialregion.
Salzgehalt von 0 m bis 100 m Tiefe.
Stat.-Nr.
N-Br.
W-Lg.
0 m
25 in
Tiefe
50 m
75 m
100 m
Bemerkungen
20
16° 50'
19° 3'
35.88
35.53
35.62
35.37
35.34
Aus der nordwestafrikanischen
Region zum Vergleich
23
13 59
17 59
36.00
35.88
35.52
35.39
35.37
24
12 55
19 4
36.15
35.55
35.50
35.41
35.34
25
12 2
19 57
36.08
35.88
35.61
35.37
35.26
28
3 2
7 55
35.05
34.70
3570
35.59
35.61
29
2 0
1 08
Ost
34.96
34.76
35 62
35.44
35.34
30
2 10
5 2
34.72
34.78
35 64
35.52
35.53
31
2 27
6 55
34.18
35.03
35.62
35.61
35.48
32
2 32
8 41
31.78
32.65
3568
35.55
35.44
Stationen, z. B. auf Station 20 in 17° N-Br., 19° W-Lg. Mit anderen Worten: es müssen im Guinea
strom große und zwar nach Osten zunehmende Salzgehaltsdifferenzen zwischen 0 m bis 50 m Tiefe vor
handen sein; nach folgender Tabelle wächst diese Differenz z. B. von 0.65 %o unter 7°55' W-Lg. bis auf
3.90 % 0 unter 8° 41' O-Lg. In den 50 m überschreitenden Tiefen tritt dann parallel mit der langsameren
Abkühlung wieder eine ganz allmähliche Abnahme des Salzgehaltes ein (Fig. Nr. 11).