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Full text: 37, 1914

Prof. Dr. G. Schott und Gr. B. Schulz: Die Forschungsreise S. M. S. „Möwe“ im Jahre 1911. A. Ozeanographie. 51 
auffälligsten und ausgeprägtesten Erscheinungen beobachten wir dabei im 
allgemeinen in der Schicht von 400 m b i s 8 0 0 m Tiefe. Von 400 m Tiefe an findet nörd 
lich der Kanaren sehr geringe Abkühlung bis 800 m Tiefe statt im Gegensatz zu südlicheren Stationen. 
Ohne Ausnahme und in sehr beträchtlichem Betrage sind die Differenzen kleiner als in den entsprechen 
den Schichten südlich der Kanaren. Als Mittel für die Stationen 1 bis 11 ergibt sich die Temperatur 
differenz 1.3° für 400 m bis 600 m Tiefe, 0.7° für 600 m bis 800 m Tiefe, für die südlicheren Stationen 12 
bis 21 die entsprechenden Werte 2.4° und 1.9°. Ungefähr doppelt so schnell erfolgt also die Temperatur 
abnahme südlich der Kanaren. Geringer ist der Unterschied für die Schicht von 800 bis 1000 m Tiefe. 
Dies kann natürlich zunächst daher rühren, daß die Erwärmung durch das Mittelmeerwasser nur noch 
sehr gering ist, wird aber sicher auch mit dadurch bedingt, daß das Gebiet südlich der Kanaren in 
dieser Tiefe durch den Einfluß des südatlantischen Tiefenwassers abgekühlt wird. 
Ebenso ausgesprochene Unterschiede zwischen Nord und Süd zeigen die Salzgehaltsbeobachtungen. 
Nordwestafrikanische Region. 
Salzgehaltsabnahme für je 200 m in der Schicht von 0 m bis 1000 m Tiefe. 
Vergl. Tabelle S. 61 u. 69. 
Stat. 
N-Br. 
W-Lg. 
0—200 m 
200—400 m 
* 
400—600 in 
600—800 m 
800—1000 in 
1000-1500 in 
Bemer- 
Nr. 
kungen 
1 
41° 14' 
11° 19' 
0.15 
0.07 
—0.11 
(—0.20) 1 
(—0.20) 
2 
35 58 
7 54 
0.92 
— 
— 
—0.20 
—0.15 
— 
3 
34 15 
8 39 
0.51 
0.27 
0.02 
—0.09 
—0.20 
— 
unten. 
4 
53 51 
10 11 
0.56 
0.27 
0.11 
—0.04 
—0.24 
— 
5 
32 43 
10 20 
0.43 
0.20 
0.20 
—0.02 
—0.05 
— 
8 
31 33 
10 59 
0.21 
0.51 
0.07 
—0.41 
+0.36 
— 
9 
31 29 
11 37 
0.29 
0.58 
0.09 
—0.12 
—0.49 
0.49 
10 
31 29 
12 15 
0.49 
— 
—- 
-1-0.12 
—0.18 
— 
11 
31 31 
13 0 
— 
0.47 
0.13 
* 
0.05 
* 
— 
Mittlere Salzgehaltsabnalime 
für die Stationen 1—11 
0.44 
0.34 
0.07 
—0.10 
—0.14 
— 
12 
27° 29' 
16° 30' 
0.31 
0.54 
0.36 
(0.00) 
O 
0.18 
0 s. 
13 
26 10 
16 42 
0.40 
0.58 
0.22 
0.41 
0.04 
—0.08 
Fußnote 
14 
24 59 
17 3 
0.36 
0.52 
0.33 
0.28 
—0.09 
— 
unten. 
15 
23 39 
17 14 
0.36 
0.59 
0.42 
0.13 
— 
— 
i6 
22 2 
17 37 
0.14 
0.34 
0.60 
0.22 
—0.09 
— 
17 
20 34 
18 28 
0.72 
0.29 
0.27 
0.18 
—0.08 
18 
19 5 
19 20 
0.11 
0.63 
0.22 
0.15 
—0.09 
—0.02 
19 
17 30 
19 59 
0.38 
0.45 
0.29 
0.14 
0.00 
—0.22 
20 
16 50 
19 3 
0.71 
0.18 
0.07 
0.20 
—0.13 
— 
21 
16 20 
18 2 
0.56 
0.08 
(0.19) 
(0.17) 
—0.13 
o 
—0.02 
o 
Mittlere Salzgehaltsabnahme 
0.40 
0.42 
0.30 
0.19 
—0.08 
—0.03 
für die Stationen 12—21 
Die Einwirkung des salzreichen Mittelmeerwassers wird hiernach von 400 m bis 600 m Tiefe durch eine 
sehr verlangsamte Abnahme des Salzgehalts nach der Tiefe zu erkennbar, von 600 in bis 1000 m Tiefe 
sogar durch Vergrößerung des Salzgehaltes; denn fast ausnahmslos zeigen die Differenzen der obigen 
Tabelle von Station 1 bis 9 eine Zunahme des Salzgehaltes von 600 bis 1000 m Tiefe. Ein Vergleich der 
Differenzen von Station 13 ab mit denen der Stationen nördlich der Kanaren läßt nun den charak 
teristischen Unterschied, nämlich auf den südlichen Stationen größere Salzgehaltsabnahme von 200 bis 
400 m Tiefe, besonders aber von 400 bis 800 m Tiefe erkennen. Beide Einflüsse, das Mittelmeerwasser 
im Norden, das südatlantische Wasser von Süden, wirken hier zusammen, um den Gegensatz zwischen 
') Die eingeklammerten Werte wurden interpoliert. 
*) Gebiet verzögerter Salzgehaltsubnalnne.'bezw. Gebiet der direkten Salzgehaltszunahme infolge Beimischung 
von starksalzigem Mittelmeerwasser. 
°) Gebiet der indirekten Salzgehaltszunahme infolge des in 800 m vorhandenen Salzgehaltsminimum (Bei 
mischung ven schwachsalzigem südatlantischen Tiefenwasser); s. auch Taf. 3.
	        
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