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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1914, Nr. 1.
Nordwestafrikanische Region.
Temperaturänderung in der obersten 200 m - Schicht.
Vergl. Tabelle S. 57 u. 65.
Stat.-
N-
Br.
W-
Oberfl.
Temperaturabnahme
Nr.
1911
Lg.
Temper.
Bemerkungen
0-100m
100-200m
0-2 i> m
25-50m
50-75 m
75-100 m
1
17. Mai
41°
14'
11°
19'
14.2
1.4
0.7
2
19. .,
35
58
7
54
16.6
1.3
1.3
—
—
—
—
3
30. ,.
34
15
8
39
18.3
3.3
1.2
0.2
2.0
0.6
0.4
4
31. „
33
51
10
11
17.5
1.8
1.4
-0.05
0.1
1.3
0.4
5
31. „
32
43
10
20
17.9
2.7
1.3
0.1
0.9
0.9
0.8
7
1. Juni
31
32
10
9
16.6
1.2
—
0.1
0.1
0.6
0.4
Boden 141 m
8
1.
31
33
10
59
17.6
1.6
1.0
0.2
0.2
0.7
0.5
9
1. ..
31
29
11
37
17.5
1.5
0.7
0.1
0.2
0.2
1.0
10
2. ..
31
29
12
15
17.5
1.1
1.5
0.1
0.2
0.3
0.5
11
2. „
31
31
13
0
17.0
0.2
2.0
-0.4
0.0
0.0
0.6
12
12. „
27
29
16
30
19.3
1.0
1.8
0.4
0.0
0.4
0.3
13
13. „
26
10
16
42
20.2
2.0
1.7
0.7
0.1
0.2
1.0
14
14. „
24
59
17
3
19.2
2.0
1.8
0.3
0.2
1.0
0.5
15
14. ,.
23
39
17
14
19.1
1.5
2.1
0.1
0.3
0.8
0.4
16
15. „
22
2
17
37
18.1
(0.5)
(1.7)
0.2
0.0
0.1
(0.1)
nicht
in 100 m, sondern erst
17
16. „
20
34
18
28
18.2
1.2
2.6
0.2
0.3
0.6
0.1
in
119 m Tiefe beobachtet
18
16. „
19
5
19
20
20.0
2.0
2.9
0.2
0.1
1.2
0.5
Mittel
1.5
2.0
0.2
0.3
0.6
0.5
19
17. Juni
17°
30'
19°
59'
20.8
5.3
1.8
0.0
2.9
1.4
0.9
20
17. .,
16
50
19
3
21.5
8.5
1.3
0.1
6.0
1.8
0.6
21
18. ,
16
20
18
2
22.3
8.9
1.3
3.3
3.9
1.0
0.3
22
18. „
15
54
17
2
23.6
7.7
2.3
2.2
3.1
1.4
0.9
Mittel
7.6
1.7
1.4
4.0
1.4
0.8
Aus der Äquatorialregion:
23
28. Juni
13° 59'
17° 59'
26.8
12.5
2.1
-O.l
10.2
1.4
1.0
24
29. „
12 55
19 4
26.2
11.6
2.1
3.7
5.8
1.4
0.7
25
30. „
12 2
19 57
26.0
12.7
1.5
0.5
8.2
2.9
1.1
Mittel
12.3
1.9
1.3
8.1
1.9
0.9
Der südlichste Teil der Nordwestafrikanischen Region, d. h. das Gebiet der Stationen 19—22 zwischen
18 und 15° N-Br., also eben nördlich von Kap Verde, kann somit als eine Art Übergangsgebiet zur Äqua
torialregion gelten.
Betrachten wir speziell die geringen Werte der Temperaturgradienten für die obersten 100 m bei
den Stationen der Nordwestafrikanischen Region: sie erklären sich nicht nur aus den niedrigen Ober
flächentemperaturen, die hier, abgesehen von der größeren Breite, besonders durch die Auftrieb
erscheinungen bedingt sind, sondern auch aus der höheren Temperatur der tieferen Schichten im Ver
gleich mit denen der tropischen Region. Die 100 m-Gradienten betragen imMittel nur 1.5°und treten mit
diesem Werte bedeutend hinter den des Ubergangsgebietes zwischen 15° und 18° N-Br. (Mittel 7.6°) und
erst recht hinter den der Äquatorialregion mit über 12° zurück.
Bei den in der eigentlichen Äquatorialregion oder in deren Nähe gelegenen Stationen (von
Station 19 ab) erfolgt ganz ausgeprägt die stärkste Temperaturabnahme von der wärmeren Oberfläche
zu dem gleichförmigen, kalten Tiefengebiet in der Schicht von 25 bis 50 m Tiefe. Ganz anders ist es in
der eigentlichen Nordwestafrikanischen Region. Meist erreicht der Gradient in der obersten 100 m-
Schicht allerdings etwas kleinere Beträge als in der zweiten, aber durchaus nicht wesentliche, und Aus
nahmen sind nicht selten, so daß sich nur sagen läßt, der Übergang zu den gleichmäßiger erwärmten
tieferen Schichten erfolgt langsam in der gesamten oberen Wasserschicht von 0 m bis 150—200 m Tiefe.—
Zusammen mit dieser allmählichen Temperaturänderung geht eine solche des Salzgehalts und der
Dichte. In der folgenden Tabelle sind Mittelwerte der Stationen 8—22 für die Salzgehaltsabnahme und