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Full text: 37, 1914

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1914, Nr. 1. 
15 Meter, 25 und 50 Meter Tiefe mittelst einer auf eine kleine Lucas - Lotmaschine aufgewickelten 
0,3 mm Drahtlitze hinuntergegeben “ 
und dann weiter am 4. VII. 1911 von Freetown: 
„Nach den Erfahrungen an Bord arbeitet der Strommesser recht gut und zuverlässig, wenn er 
in größeren Tiefen als 10 Meter verwendet wird. In geringen Tiefen wird die Stromrichtungsangabe 
zu sehr durch das Stampfen und Schlingern des Schiffes und die dadurch hervorgerufene Unruhe 
der Magnetnadel verfälscht. Außerdem bricht sich der Oberflächenstrom am Schiffskörper und 
die in unmittelbarer Nähe des Schiffes festgestellte Stromrichtung kann der tatsächlichen darum 
nicht entsprechen.“ 
Aber von Swakopmund aus heißt es unter dem 11. X. 1911: 
„Bei dem in der hohen Dünung meist sehr stark arbeitenden Schiff erwies sich die Tiefenstrom 
bestimmung mittelst des Strommessers von Ekman als sehr unsicher, da durch das Arbeiten des 
Schiffes die Stromrichtungsangaben durch den Ekman so gut wie unbrauchbar gemacht wurden. 
Die Magnetnadel wird durch das Auf- und Abgehen des Strommessers in starkes, vertikales Pendeln 
versetzt und klemmt bei der geringen Aufhängungshöhe über dem Boden der Kompaßbüchse häufig. 
Die Kugeln lagen beim Hochholen infolgedessen über alle Fächer verstreut.“ 
Sehr dankenswert war die Ausfüllung eines ganz ausführlichen „Strombuches“, das dem Bearbeiter 
gestattete, allen Einzelheiten der Beobachtungen nachzugehen. Der Kopf einer Seite dieses sogenannten 
Strombuches hat folgende Überschriften; dazu eine Probeeintragung. 
Instrument Nr. 57. Koeffizient 
o = 0,008 
Formel: v = a + b X n 
b — 0,279 
Es bedeuten v die Geschwindigkeit in m/sec, n die ihr entsprechende Anzahl der Fliigelumdrehungen in der Sekunde. 
Lfd. 
Stat.- 
Nr. 
Schiffsort 
Jahr 
und 
Datum 
Tages 
zeit 
Auf- 
hän- 
gungs- 
tiefe 
m 
Zeit 
der 
Ablesung 
des Zähl 
werks. 
TJrad re 
im ngen 
Die Kugeln 
lagen 
Errechnete 
Wind 
richtung 
und 
Stärke 
Bemerkungen 
Breite 
Länge 
1. Aus 
lösung 
2. Aus 
lösung 
Stück 
: 
in 
Fach 
Geschwin 
digkeit 
Richtung 
nach 
10 
31° 29' N 
12° 15' W 
2. Juni 8 1 ' a. m. 
15 
7.30 
7.50 
2710 
4 
36 
1.3 Knoten 
mw. 340° 
NzO 4 
1911 
2 
35 
NNW 
2 
34 
rw. 323° 
1 
33 
NWzN 
1 
32 
1 
30 
Die umfangreichen Messungen mit dem Ekmanschen Tiefenstromapparat gehen über das s. Zt. auf 
der Ausreise von S. M. S „Planet“ 1906 innegehaltene Programm hinaus und sind jedenfalls höchst 
dankenswert, wenn auch infolge der nur sehr bedingten Zuverlässigkeit des Apparates das erhaltene 
Material mit größter Vorsicht und Reserve zu Schlußfolgerungen verwandt werden darf (vergl. unten 
§ 15).— Daß auf der anderen Seite durch den Verzicht auf Mitaussendung eines eigenen Ozeanographen 
oder Chemikers die ursprünglich beschaffte chemische Ausrüstung in der Heimat geblieben und dadurch 
das Arbeitsprogramm gegenüber „Planet“ etwas enger geworden ist, wurde schon oben S. 1 erwähnt. 
Die Anlage des gesamten ozeanographischen Beobachtungsdienstes und auch die Ausrüstung mit 
all’ den größeren und kleineren Instrumenten war im übrigen — die Fortschritte der letzten Jahre in 
Rechnung gezogen — ganz denen auf „Planet“ entsprechend gehalten. Wegen weiterer instrumentcller 
Einzelheiten darf deshalb auf das vom Reichs-Marine-Amt 1909 herausgegebene Reisewerk, insbesondere 
auf den III. Band „Ozeanographie von Dr. W. Brenneck e“, S. 1—16, verwiesen werden. Die Kosten 
der ozeanographischen Ausrüstung hatten sich, einschließlich der JL 4350 für Sigsbee - Maschine und 
Heißtrommel, aber ausschließlich des Elektromotors für die Lucas-Maschine, auf M 15000 belaufen. Da
	        
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