Joh. Mielke: Die Teinperaturschwanküngen 1S¿0—1910 in ihrem Verhältnis zu der 1 I jährigen SonnenSeekenperiode, 3
Jahr
ausgeglichene
Temperatili'
Fleckenan/.ahl
Jahr
ausgeglichene
Temperatur
Fleckenanzahl
Jahr
ausgeglichene
Temperatur
Fleckenanzahl
0
0
0
1870
0.22
139
1880
0.11
32
1890
0.06
7
1871
0.14
111
1881
0.20
54
1891
0.04
35
1872
0.07
101
1832
0.07
59
1892
0.05
73
1873
0.09
66
1883
0.10
64
1893
0.12
84
1874
0.13
44
1884
0.21
63
1894
0.05
78
1875
0.12
17
1885
0.21
52
1895
007
64
1876
0.05
21
1886
0.17
25
1896
0 20
41
1877
008
22
1887
0.05
13
1897
0.25
26
1878
0 13
3
1888
0 13
7
1898
0 19
26
1879
006
6
1889
0 15
6
1899
0.(8
12
1900
025
9
+ = fette Zitier, — — magere Ziffer
Im großen und ganzen halten demnach die Temperaturen mit den Sonnenflecken gleichen Schritt, zu jedem
Fleckenmaximum ein Wärmeminimum und umgekehrt. Sodann behandelte 1908 S. Newcomb auf rein
analytischem Wege diese Frage, aber auch nur unter Benutzung von dem Aequator nahe liegenden Orten.
Seine liesultate decken sich mit denen Köppens und Nordmanns und werden im Laufe der folgenden Unter
suchung noch näher mitgeteilt.
I)a nun noch, immer eine zusammenhängende Arbeit auch über außertropische Gebiete nach 1870
fehlte, entschloß ich mich auf Anraten von Herrn Prof. Koppen, eine solche vorzunehmen. Sie soll gewisser
maßen eine Fortsetzung seiner Arbeit „über mehrjährige Perioden der Witterung“ bilden, und deshalb habe
ich mich in der Bezeichnung der Gebiete eng an die seinigen angeschlossen; um ferner einen Vergleich der
beiderseitigen Kurven möglich zu machen, wandte ich beim Mittelhilden dieselbe Methode an, deren er sich
bedient hat.
Der Untersuchung liegen die Zahlen der Tabelle V zugrunde, welche in der Weise entstanden sind,
daß ich für jede Station ein vieljähriges Mittel bildete, z. B. für Madras von 1869—1906 = 27.5° C. und
die Abweichungen der einzelnen Jahre von diesem Mittel daruntersetzte. Der Kopf einer Zahlenreihe gibt
also an: den Ort, die Jahre, aus denen das Mittel erhalten wurde, und dieses selbst. Die Zahlen am
Kopfe der Reihen deuten auf die im Literaturverzeichnis angegebenen Jahrbücher usw. hin, welche die be
treffenden Beobachtungen enthalten.
Bei den indischen Stationen Bombay, Calcutta und Ceylon ist für einen Teil der ganzen Beob
achtungsreihe die Mitteltemperatur nicht angegeben; diese Teile entstammen der Arbeit Newcombs, der seinen
Tabellen keine Mittelwerte beigefügt hat, können aber als sicher gelten, da Newcomb für seine analytische
Methoden nur homogene Reihen gebrauchte. Für Madras, sowie für viele andere Stationen der übrigen
Gebiete, ist das Mittel nicht aus der ganzen mir zur Verfügung stellenden Reihe berechnet worden; war
vielmehr in den Quellen das Mittel einer langjährigen Reihe bereits zu finden, und war im Verhältnis zu
der ganzen Reihe die Anzahl der sozusagen „angehängten Jahre“ nicht zu groß, so wurden die Abweichungen
des ganzen Zeitraums auf das Mittel dieses Teils bezogen. Ist eine Station zweimal in den Tabellen auf
geführt, z. B. Bombay, Calcutta usw., so ist das Mittel der ersten Reihe von dem der zweiten um eine
solche Difterenz verschieden, daß diese unmöglich aus' der säkularen Aenderung resultieren konnte, sondern
sicher auf eine neue Thermometeraufstellung oder dergl. schließen lassen muß. Der Vorsicht halber wurden
deshalb diese beiden Reihen gesondert behandelt, vorausgesetzt natürlich, daß sie jede ca. 11 oder mehr
Beobachtungsjahre vertraten. Da mir in den Fällen Bombay und Calcutta die Mittel von 1871—1890 resp.
von 1870—1884 nicht bekannt waren, so wich ich auch hier nicht von der eben aufgestellten Regel ab
und teilte Bombay sowohl wie Calcutta in je 2 Stationen.
Der Stern * bei Rangoon und sämtlichen folgenden Stationen besagt, daß die betreffende Jahres
ziffer nach Nachbarstationen interpoliert ist, sei es, daß sie fehlte, sei es, daß die angegebene mir zu hoch
oder zu niedrig erschien.
In Rio de Janeiro betrugen die Mittel für die vier Dezennien
1869—1878: 23.9° 1879-1888: 22.7° 1889—1898: 22.5° 1899—1908: 22.9°
Sicherlich muß zwischen 1878 und 1879 ein Bruch in der Homogenität der Reihe vorliegen,