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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1913 Nr. 2 —
G. L.
Niv.
Kutter
Niv.
Mikr. I
Beispiel 2. (Fortsetzung).
1913. April 11.
« Tauri Süd (West)
21.0 8.0 B.-L. 13.0
4?4
26.8
9 h 33 m 48.6
2.1 15.1 B.-L 13.0
292° 2'
G. R.
Niv.
Kutter
Niv.
Mikr. I
1913. April 12.
a Tauri Süd. (West)
2.3 15.3
0?4
22.3
9 h 33 m 44.5
18.0 5.0
68° 0'
B.-L. 13.0
B.-L. 13.0
§ 5. Verbesserung wegen des Kolliniationsfehlers und Avegen der Neigung.
In dem ..Handbuch für Küstenvermessungen“, Seite 133, sind die folgenden Formeln für die Ver
besserung der Ablesungen (Horizontalkreis) wegen des Kollimationsfelilers und wegen der Neigung abge
leitet worden.
Verbesserung der Ablesungen bei Einstellung des irdischen Gegenstandes:
G. R.: R — c cosec z — i cotg z — —
G. L.: L + c cosec z + i cotg z +
w
a sin 1"
IV
15.
16.
a sin 1"
Verbesserung der Ablesungen bei den Sternbeobachtungen:
G. R.: R — c cosec z — i cotg z
G. L.: L + c cosec z + i cotg z
Hier bezeichnen R und L die zusammengezogenon Ablesungen an den beiden Mikroskopen des Horizontal
kreises, c ist der Kollimationsfehler, i ist die Neigung der Horizontalachse, tu ist der Abstand der Ab
sehenslinie von der Vertikalachse, a ist die horizontale Entfernung des irdischen Gegenstandes vom Instrument.
Wir bezeichnen nun zur Abkürzung den Betrag
c cosec z + i cotg z ,
w r ie er sich ergeben hat
bei der Einstellung des irdischen Gegenstandes ( ! n f | ei 1 ‘
| in der Lage L. L. mit vi
und bei der Beobachtung eines Sterns mit v
Ferner wollen wir annehmen, die Einstellung des irdischen Gegenstandes sei zunächst in der Lage „Gewicht
rechts“ vorgenommen worden, der alsdann beobachtete Stern habe sich auf der gleichen Seite des Zenits
wie der irdische Gegenstand befunden, und das nach Formel 5 aus der Durchgangszeit berechnete Azimut
eines Sterns habe den Wert A { ergeben; dann ist auf Grund der Entwickelungen in § 46 des „Handbuches
für Küstenvermessungen“ der Meridianpunkt Mp des Instruments:
Mp = B — v — Ai
und das Azimut Az des irdischen Gegenstandes wird erhalten durch die Formel
w , ,
Mp
Az = R
-fr —
a sin 1"
oder
A z
Hi -f v -— v r
a sin 1"
Entsprechende Formeln lassen sich für die Fälle ableiten, daß der Stern auf der anderen Seite des Zenits
gestanden, oder daß die Einstellung des Gegenstandes bei der Lage „Gewicht links“ stattgefunden hat.
Wir haben demnach die folgenden 4 Fälle zu unterscheiden:
G egen st. u. Stern auf gleicher Seite von Z: Az = A t -f- v — v r
Einstellung des
Gegenstandes
bei G. R.
Einstellung des
Gegenstandes
bei G. L.
Gegenst. u. Stern auf verseb. Seiten von Z\ Az — A t —v — v r —
Gegenst. u. Stern auf gleicher Seite von Z: Az = As — v + vi +
Gegenst. u. Stern auf verseil. Seiten von Z: Az = A t + v + vi +
a sin 1"
w
a sin 1”
w
a sin 1"
w
a sin 1 ”
± 180°
± 180°
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