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Full text: 36, 1913

Prof. Dr. C. Stechert: AzimutBestimmung aus Durchgangsbeobaclituttgen. 
o 
Eigenschaften besitzt: Der Punkt Z)„ liegt auf dem Erdaequator, seine geographische Länge ist um den Winkel 
betrag ZPD = M größer als die geographische Länge des Beobachtungsortes C, und der Yertikalkreis des 
irdischen Gegenstandes ist auch für D» als Beobachtungsort ein Vertikalkreis. Man erhält das Azimut des 
letzteren, nämlich A (> — < G D J, aus dem rechtwinkligen sphärischen Dreieck Z D Q: 
sin Au — cos </ sin A 7. 
In dem ebengenannten Dreieck ist auch der Längenunterschied der Beobachtungsorte C und D 0 in Bogenmaß 
enthalten, nämlich M = Q D; daher ist 
tg M - sin rptffA 8. 
Aus den vorstehenden Betrachtungen geht ferner hervor, daß der Stern S für den fingierten Be 
obachtungsort Do durch den Vertikalkreis mit dem Azimut Mo einerseits, und für den Beobachtungsort C 
durch den Vertikalkreis mit dem Azimut A andererseits in dem gleichen Augenblick hindurchgeht. Be 
zeichnet man also die Ortssternzeit für den erstgenannten Durchgang mit und für den letztgenannten 
Durchgang mit 0, so besteht die Beziehung 
0 = 00 + M 9. 
Der Wert <? 0 läßt sich nun genähert in folgender Weise graphisch linden. 
Der Beobachter hat zunächst nach dem \ erfahren, das in § 31 des „Handbuches der Küstenver- 
messungen“ angegeben ist*), eine genäherte Bestimmung des Meridianpunktes des Horizontalkreises auszu 
führen und hieraus vermittels Kreisablesungeu einen genäherten Wert des Azimuts A abzuleiten. Anf Grund 
der Formel 7 ergibt sich dann A v ; wenn letzterer Wert bis auf einige Bogenminuten genau erhalten wird, 
so genügt dies für den vorliegenden Zweck vollständig. 
Am Schlüsse der vorliegenden Abhandlung sind zwei Sternkarten in der Form quadratischer Platt 
karten beigefügt, und zwar sind alle diejenigen Sterne aufgenommen worden, für die im Berliner astronomischen 
Jahrbuche Ephemerkten veröffentlicht werden; 
der Maßstab der Karten ist so gewählt, daß 
am Aequator 15° (oder l h ) gleich sind 
2 emtr. Es handelt sich jetzt um die 
Aufgabe, den Vertikalkreis des irdischen 
Gegenstandes auf dieser Sternkarte zur An 
schauung zu bringen. In Figur 2 ist ein 
solcher Vertikalkreis, der einem positiven 
Werte von -D entspricht dargestellt ; ein Ver 
tikalkreis mit negativem A u ist in Figur 3 
gezeichnet worden. Es möge hier eingeschaltet 
werden, daß im Verlauf dieser Abhandlung 
das Azimut eines Vertikalkreises stets nach 
seinem Zweige südlich vom Ersten Verti 
kal benannt werden soll. Die Azimute der 
Vertikalkreise liegen also bei dieser Zählung 
stets zwischen 0° und ± 90°. — Die Ab 
bildungen der Vertikalkreise in den Figuren 2 
und 3 schieben sich mit wachsender Zeit 
von rechts nach links über die Sternkarte; 
der jeweilige Schnittpunkt D[ der Kurve 
mit dem Aequator gibt die Sternzeit 0 O , 
der Schnittpunkt I) 2 dagegen fällt auf 
0« + 12 h . •— Eine solche Kurve für den 
oben ermittelten Wert A u ist zum Zwecke 
der Auswahl der Sterne und der Vorausbe 
rechnung mit Hülfe der am Schlüsse dieser 
Fig. 2. Abbildung eines Yertikalkreises auf der Sternkarte, 
Jo ist positiv (Jo = +21° 10'). 
Größe: l k der Sternkarte am Schluß der Abhandlung. 
Fig. 3. Abbildung eines Vertikalkreises auf der Sternkarte, 
Jo ist negativ (Jo = — 35° 0'). 
*) Azimuthestimmnng vermittels eines kulminierenden Sterns.
	        
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