Bewölkung und Sonnenschein des Mittelmeergebietes.
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ßa _|_ 9a
+ 3 P + 6 P
Werte aus
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gegenüber den Werten aus acht täglichen Beobachtungen. Die Diffe
renzen zwischen den entsprechenden Werten haben einen ausgesprochenen jährlichen Gang mit dem
Maximum im Winter- und dem Minimum im Sommerhalbjahre, der mit dem im Laufe des Jahres sich
ändernden täglichen Gange in Verbindung steht. Nun wird auch die auffällig hohe Bewölkung von
Ismailia erklärlich, deren Mittel aus der Kombination:
7,30 a -j - 2p 5 p
berechnet sind. Allerdings
werden dann aus demselben Grunde auch die an sich schon niedrigen Bewölkungsmittel von
Port Said und Suez noch etwas herabzusetzen sein. Die für die beiden anderen Stundenkombinationen:
9a _j_ 3p 4- 9p
und
6 a + 0 + 9p
in Tabelle 3 angeführten Differenzen sind dagegen auch für Kairo von
geringer Größe.
Eine weitere Fehlerquelle beruht in der Kürze der Beobachtungsperioden. Die Frage nach der
Größe der wahrscheinlichen Fehler von Mittelwerten aus einer bestimmt langen Beobachtungsreihe und
nach der Zahl der Jahre, die man braucht, um einen wahrscheinlichen Fehler <1 zu erhalten, sollen die
Tabellen 17 a und b (am Ende der Arbeit) beantworten. Die wahrscheinlichen Fehler wurden mit Hilfe
der Fechnerschen Formel 1 ) aus den Werten der mittleren Veränderlichkeit der Monats- und Jahresmittel
gewonnen, denen noch ein besonderes Kapitel gewidmet werden soll. Ganz analog zu dem jährlichen
Gange der mittleren Veränderlichkeit sind auch die wahrscheinlichen Fehler, die sich im allgemeinen in
bescheidenen Grenzen halten, im Sommer am kleinsten, im Winter am größten und nehmen, besonders in
den Sommermonaten, von Norden nach Süden ab. Ganz ebenso verhält es sich mit der Zahl der Jahre,
die zur Ermäßigung des Fehlers auf höchstens 1 hinreichen.
Indem für einige Stationen die wahrscheinlichen Fehler für je zwei verschieden lange Perioden be
rechnet sind, erhalten wir zugleich Aufschluß über die Abnahme der Sicherheit unserer Resultate mit der
Länge der Beobachtungsperioden. Darüber soll nun noch eine weitere Tabelle am Ende der Arbeit (Nr. 4 a)
aufklären. Die in dieser enthaltenen wahrscheinlichen Abweichungen eines 5-, 10-, 20- und 30jährigen
Mittels vom 40 jährigen sind so erhalten, daß jedesmal die Differenzen zwischen den aus den 1.-5., 2.—6.,
3.—7. usw.; 1.—10., 2.—11. usw. usw. Jahrgängen gebildeten Mitteln einerseits und den 40jährigen anderer
seits berechnet und von den Differenzen dann ohne Rücksicht auf das Vorzeichen die Durchschnittswerte
genommen wurden. Die Tabelle zeigt, daß selbst die 5 jährigen Mittel gegenüber dem aus 40 Jahren noch
ganz brauchbare Werte liefern, denn im Jahresmittel erreichen die Abweichungen noch nicht 1 °/o, bleiben
also erheblich unterhalb der individuellen Fehler, ebenso wie die durchschnittliche Abweichung der Monate
(3,6 °/o). Entsprechend kleiner sind natürlich die mittleren Abweichungen der Mittel aus einer 10-, 20- und
30jährigen Periode. Um zu einer ähnlichen Beurteilung der Werte der Mittel aus einer geringeren im
Vergleich zu den Durchschnittswerten aus einer großen Anzahl von Schiffsbeobachtungen zu gelangen, bin
ich für ein Gradfeld (Nr. 68, 3822 Beobachtungen) ähnlich verfahren (vgl. Tab. 4b am Ende der Arbeit).
Um zu finden, wie sicher die Mittel aus rund 2000, 1000 und 500 gegenüber dem Mittel aus rund 4000 Be
obachtungen sind, habe ich jedesmal die aus der 0 • n + l ten , 1 • n + l ten , 2 • n + Den USW-i 0 • n + 2 te n,
1 • n + 2 ten usw., 0 - n + n ten , 1 • n + n ten usw. (für n = 2, 4, 8) Beobachtung gebildeten Mittel von dem
Mittel aus den rund 4000 Beobachtungen subtrahiert und von den erhaltenen entsprechenden Ab
weichungen ohne Rücksicht auf das Vorzeichen den Durchschnitt genommen. Die wahrscheinliche
Abweichung des Jahresmittels aus 500 gegenüber dem aus 4000 Beobachtungen ist demnach 1,4 °/o, die
mittlere monatliche wahrscheinliche Abweichung 3,3% und entsprechend bei 1000 Beobachtungen: 0,8%
und 1,8%. Die Mittel aus 500 Beobachtungen erscheinen schon als etwas unsicher, ihre Abweichungen
vom Mittel aus 4000 Beobachtungen sind aber immer noch kleiner als die individuellen Fehler, mit denen
wir zu rechnen haben.
Eine weitere Beurteilung der Genauigkeit der Mittel aus Schiffsbeobachtungen sollen die in der
folgenden Tabelle 5 angeführten Differenzen zwischen den Mitteln von Landstationen und denen benachbarter
Gradfelder ermöglichen. Leider konnte nur für eine Landstation, Alexandria, die Periode 1905—09 zum
Vergleich mit den im allgemeinen den Jahren 1905—09 entstammenden Schiffsbeobachtungen herangezogen
’) Vgl. Hanu, Handbuch der Klimatologie, 3. Aull., Bd. 1, 8. 25.
Archiv 1912. 2.
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