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Aus dem Archiv der Deutschen Seekarte. 1912, Nr. 1.
Schluisbemerkung’en.
Betrachtung über eine Periodizität der Bewölkung.
Die Darstellung hat uns mit den Eigentümlichkeiten bekannt gemacht, denen die Himmelsbedeckung
Nordamerikas unterworfen ist. Wir haben äußerst heitere und wenig freundliche Landschaften kennen
gelernt. Auch den mancherlei Schwankungen im Laufe des Tages und des Jahres brachten wir Interesse
entgegen. Nur eine Frage ist unbeantwortet geblieben, und zwar die, ob sich im Laufe der Jahre irgend
welche periodische Veränderungen erkennen lassen. Dazu gehören allerdings lange Beobachtungsreihen.
Da stehen uns zwei Stationen, Chicago und Cambridge, mit 36- bzw. 49jährigen Beobachtungen zur Ver
fügung. Von diesen wurden zwei Diagramme entworfen, und zwar so, daß der fixierte Wert einen Mittel
wert aus den beiden vorher- und den beiden nachhergehenden Mitteln darstellt.
%
60
59
58
57
56
55
54
53
52
51
50
49
Deutlich lassen sich aus diesen beiden Diagrammen einige Merkmale ableiten. Auf eine Periode
geringerer Himmelsbedeckung folgt eine Übergangszeit zu einer solchen stärkerer Bewölkung. So ergeben
sich folgende Übersichten:
Cambridge hatte von 1843—1856, also 14 Jahre geringere Bewölkung,
1857—1865,
D
9
1866—1877,
»
12
1878—1886,
Y!
9
Chicago hatte von 1873—1885,
n
13
1886—1891,
»
6
1892—1897,
r>
6
1898—1904,
Y)
7
„ eine Übergangszeit,
„ stärkere Bewölkung,
„ eine Übergangszeit.
„ gleichmäßige Bewölkung,
„ eine Zunahme der Bewölkung,
„ eine Abnahme der Bewölkung,
„ eine Zunahme der Bewölkung.
Diese Andeutungen können keinen Anspruch darauf erheben, eine Gesetzmäßigkeit festzustellen.
Immerhin geben aber die Perioden von 12, 13, 14 Jahren Anlaß zu Vermutungen. Wenn die Bewölkungs
beobachtungen sich erst über eine längere Zeitdauer erstrecken, wird auch diese Frage eine Antwort er
warten dürfen.