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Full text: 35, 1912

Bewölkungsverhältnisse und Sonnenschemdauer von Nordamerika. 
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Ein ähnliches Bild ergibt die Betrachtung der Sonnenscheindauer. Mit etwa 3000 h im Jahre reiht 
sich dies Gebiet den heiteren Landstrichen an. Der Sommer erfreut sich monatlich über 300 h des Sonnen 
scheines. Allmählich nach dem Herbste zu verringert sich der Betrag und wird auch im Winter nur 
wenig kleiner als 200 11 . 
Auch für die tägliche Dauer ist die Änderung nicht sehr erheblich. Das Jahresmittel weist mehr 
als 8' 1 auf. 10 h und 11 ll finden sich im Sommer, im Oktober sind es noch 8 !l , und im Winter ist die 
Sonne noch mehr als 6 h am Tage siegreich. (Tab. 2—4, Nr. 6.) 
Das Tal des Missouri nimmt sodann unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Mancherlei Ver 
änderungen haben sich bemerkbar gemacht. Zunächst ist das Maximum mit etwa 70 °/o in den Juli ver 
legt worden. Allmählich greift die Trübung Platz bis zum Dezember, dem Monate kürzester Sonnenschein, 
dauer, mit etwas mehr als 45 °/o. Bereits im Januar tritt im Süden vermehrter Sonnenschein ein, im 
Februar schließt sich ihm darin der Norden an. Der März bezeichnet allgemach wieder eine Trübung 
des Himmels. 
Mit 2700—2800 11 Sonnenschein im Jahre gehört dies Gebiet zu den sonnigeren. Dies zeigt auch 
der Sommer, wo der Betrag teils 300 11 überschreitet, teils wenig davon entfernt bleibt. Jetzt begnügt 
sich scnon der November und größtenteils auch der Winter mit weniger als 200 Der Frühling erweist 
sich als freundlich. Diese Eigenschaften kommen auch in der täglichen Dauer zum Ausdrucke. Mehr 
als 7 11 beträgt das Jahresmittel. Der Frühsommer bezeichnet mit 10 11 die obere Grenze. Schon im 
August geht der Betrag auf 91* und 8 11 herab. Im November scheint die Sonne pro Tag nur noch 5 ,l . 
Gegen den Ausgang des Winters und durch den Frühling nimmt die Dauer wieder zu, im März zu 7 1 ' 
und im Mai zu 9 ]l . (Tab. 2—4, Nr. 7.) 
Über die Sonnenscheindauer Canadas geben uns zwei Stationen, Brandon und Battleford, Auf 
schluß. Für sie bedeutet der August mit 55 °/o der sonnigste Monat, und der Dezember zeigt sich mit 
32 °lo am wenigsten freundlich. Auffallend ist die große Sonnenhelligkeit von 48 °/o im Februar. In 
Battleford kommt der April dem August gleich, während in Brandon der Mai vermehrten Sonnenschein 
aufweist. 
Kaum mehr als 2000 11 scheint hier im Jahre die Sonne. Nur im Juli übersteigt der Betrag der 
Dauer 250 h , und im November und Dezember hält er sich unter 100 h . Erst im Spätfrühling wird er 
wieder größer als 200 \ Das Jahresmittel der täglichen Dauer beträgt mehr als 5 h . Im August geht sie 
über 8 1 ' hinaus. Bereits im September begnügt sie sich mit mehr als 5 h . Im November beträgt sie 
etwa 3 h und im Dezember weniger als 3 h . Im März steigert sie sich auf 5 11 und im Mai auf über 7 h . 
(Tab. 2—4, Nr. 8.) 
c) Seengebiet und Nordosten. 
Wenn in der Darstellung der Bewölkung der Nordosten des Gebietes eine gesonderte Betrachtung 
erforderte, so veranlaßt die geringe Anzahl der Stationen in Ost-Canada, die die Sonnenscheindauer be 
obachten, die Verschmelzung mit dem Seengebiete. Auch im Süden erfuhr dies Gebiet eine größere Aus 
dehnung. Ferner gelegene Stationen zeigen deutlich die Zugehörigkeit zum Typus des Seengebietes. 
Zunächst erfordert die Gegend vom Michigansee bis Manitoba unsere Aufmerksamkeit. 
Überall findet sich da der größte Betrag der Sonnenscheindauer im Juli mit etwa 59°/o. Bereits im 
November ist bei etwa 32 % die untere Grenze erreicht. Durch den Winter und Frühling heitert sich der 
Himmel allmählich auf, teils im Februar, teils im April durch eine plötzlichere Aufheiterung unterbrochen. 
Die Sonnenscheindauer nach Stunden pro Monat und pro Tag nimmt keine sehr hohen Beträge an. 
Im Jahre scheint die Sonne größtenteils mehr als 2000 \ in St. Paul 2400 h und an den Seen kaum 2000 )l . 
So kommt es auch, daß fast nur die Monate des Sommers mehr als 200 h Sonnenschein aufweisen. Bereits 
im November geht der Betrag unter 100 h herab. Die tägliche Dauer begnügt sich im Jahresmittel mit 
mehr als 5 11 und beträgt nur in St. Paul 6,8 h. Im Juli treten durchgehends die höchsten Werte von 6 11 
in Milwaukee, bis zu 10 11 in St. Paul auf. Bis zum November mit 2 h greift eine Verminderung Platz, und 
allmählich erfolgt durch den Winter und Frühling wieder die Aufheiterung. (Tab. 2—4, Nr. 9.) 
Gleichen Charakter zeigt das ganze Seengebiet mit Einschluß der südlich gelegeneren Regionen 
bis zum Ohio. Überall ist der Juli der heiterste und der Dezember der trübste Monat. Doch läßt sich 
verschiedentlich eine engere Zusammengehörigkeit erkennen. 
Archiv 1912. 1. 
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