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Full text: 35, 1912

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Bewölkungsverhältnisse und Sonnenscheindauer von Xordamerika. 
genanntes Gebiet und geht östlich kaum über den 115.° W. L. hinaus. Ebenso verhält es sich mit der 
Linie für 8 h , die auch am Südufer des Eriesees zu bemerken ist. 
Die Linie, die eine Schwankung von 7 h andeutet, folgt im Westen auf die höheren Betrages, nur 
wendet sie sich östlich bis Nord-Dakota. Im Seengebiet umzieht eine gleiche Kurve die Halbinseln Ontario 
und Michigan und West-New York, Desgleichen beträgt die jährliche Amplitude vom Oberen See bis 
Manitoba mehr als 7 ,l . 
Die 6 h -Linie verfolgt im wesentlichen östliche Richtung. Von Süd-Californien ausgehend, wendet 
sie sich durch Arizona nach Südost-Wyoming. Sodann verläuft sie östlich, hüllt im Osten die Linien höheren 
Betrages ein und endet in Süd-Quebec. 
Von Louisiana zieht sich parallel der Ostküste bis Quebec eine Linie für 5 11 hin, die in Georgia 
einen Bogen südwärts beschreibt. Von Florida nach Nord-Carolina verläuft eine Linie für 4 11 . Mit 3 !l jähr 
licher Amplitude stellen sich Süd-Florida und Süd-Cuba als Gebiete mit wenig Veränderungen dar. 
7. Betrachtung einzelner Gebiete. 
Weit einfacher und kürzer ergibt sich die Schilderung der einzelnen Gebiete hinsichtlich ihrer Sonnen 
scheindauer, da vor allem das Netz der Stationen nicht so dicht ist und sodann die besonders charakte 
ristischen Merkmale schon bei der Bewölkung hervorgehoben worden sind. Besonderes Interesse fordern 
die Gebiete, die schon bei der allgemeinen Darstellung die Aufmerksamkeit erregten. Sonnenscheindauer 
sowohl nach Prozenten des möglichen Maximums als auch nach Stunden des Monates und Tages seien 
hier im Zusammenhänge betrachtet. Naturgemäß hält sich die Darstellung — schon des Vergleiches 
halber — an die bei der Bewölkung getroffene Einteilung. Das Zahlenmaterial muß sich auch mit Be 
obachtungsreihen von weniger als zehn Jahren begnügen. Dahin sind wohl auch zum Teil die verschiedenen 
kleinen Abweichungen von der Bewölkung zu rechnen. 
a) Westen. 
Auch hier sei zunächst dem Westen die Aufmerksamkeit zugewendet, jedoch bildet diesmal der 
nördliche Teil von Oregon bis British Columbia und östlich davon bis West-Montana ein 
Gebiet. Mit fast durchgehends mehr als 60 °/o, ja nach Osten zu mit über 70 °/o behauptet sich der Juli 
als der sonnigste Monat, während der Bewölkung gemäß dies erst im August der Fall sein müßte. All 
mählich trübt sich der Himmel, und erst vom Oktober zum November wird die Abnahme mit 14 °/o erheb 
licher. Im Dezember greift das Minimum der Sonnenscheindauer Platz mit kaum 20 °/o, nur in Helena 
beträgt es 41 °/o. Die regelmäßige Zunahme wird im April durch ein schwach angedeutetes Maximum 
von 50 °/o unterbrochen, dem sich der Mai mit einem Minimum anschließt. 
Deutlich findet dies auch in der Sonnenscheindauer in Stunden des Jahres, der Monate und Tage 
seinen Ausdruck. Von weniger als 2000 h Sonnenschein im Jahre an der Küste vermehrt sie sich nach 
Osten zu um 200—300 Wenn im Juli die Sonne im Westen etwa 275 h scheint, so tut sie es im Osten 
etwa 375 h . Bereits im November und fast den ganzen Winter hindurch begnügt sie sich mit weniger 
als 1001', und erst im April erreicht sie wieder 200 h . 
Während im Westen die tägliche Sonnenscheindauer wenig mehr als 5 11 im Jahresmittel beträgt, 
so steigert sie sich im Osten auf über 6 h und in Helena auf 7 Dasselbe Verhalten ist auch im Juli zu 
erkennen, wo sie im Westen zwischen 9*' und 10 !l schwankt und im Osten 11 h und 12 h überschreitet. 
Bald vermindert sie sich, und im November und Dezember beträgt sie wenig mehr als 1K Erst im Früh 
ling wird sie mit 5—6 h erheblicher. (Tab. 2•—4, Nr. 1.) 
Südwärts vollzieht sich eine Veränderung. Da offenbart sich bereits der Juni als der heiterste 
Monat, zum Teil mit recht hohen Beträgen, so mit mehr als 90 °/o im Tale des Sacramento. Der 
Sommer bewahrt seinen sonnenhellen Charakter. Die allmähliche Abnahme zum Minimum erleidet durch 
den vermehrten Sonnenschein an der Küste im September, im Inneren im Oktober eine Unterbrechung. 
Auch das Minimum ist in den Januar verlegt worden, und jetzt begnügt sich dasselbe nicht mit so ge 
ringen Beträgen wie im Norden, ja in Arizona steigert es sich auf 72°/o. Bereits der Frühling nimmt 
wieder hohe Beträge an. 
Daß dieser Landstrich, besonders im Süden, zu den sonnigsten des ganzen Gebietes gehört, bestätigt
	        
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