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Full text: 35, 1912

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1912, Nr. 1. 
II. Sonnenseheindauer. 
Zu der Darstellung der Bewölkungsverhältnisse eines Gebietes gehört unbedingt auch die Betrachtung 
der Sonnenscheindauer. Nicht bloß ergänzen sich beide meteorologischen Elemente, sondern die letzteren 
Beobachtungen sind auch in mancher Hinsicht genauer. Für die Bewölkung ist man auf Schätzungen an 
gewiesen. Dagegen erhält man die Beobachtungen der Sonnenscheindauer durch selbstregistrierende 
Apparate, die Sonnenscheinautographen oder Sunshine-Recorder. Dabei muß man aber bedenken, daß 
diese Apparate doch nicht den wahren Wert der Sonnenscheindauer bestimmen können, da sie sich infolge 
ihrer Konstruktion nur auf ein kleines Aussichtsfeld beschränken müssen. Diese Apparate beruhen ent 
weder auf der wärmenden oder der chemischen Wirkung der Sonnenstrahlen. Nur für die Vereinigten 
Staaten ließ sich feststellen, daß 62 Stationen die erstere und 28 die zweite Art des Apparates benutzten. 
Es ist daher ein kühnes Unternehmen, die auf beide Arten gewonnenen Beobachtungen als gleichwertig 
zu betrachten. Waren aber bei einzelnen Stationen auch beide Arten von Apparaten nebeneinander auf 
gestellt, so ließ sich doch kein Schluß auf den Wert der gewonnenen Beobachtungen ziehen. 
Für die Betrachtung der Sonnenscheindauer gibt es vier Möglichkeiten: 
1. nach Stundensummen fürs Jahr, 
2. nach Stundensummen für den Monat, 
3. nach Stundensummen pro Tag und 
4. nach Prozenten des möglichen Maximums. 
Die letztere Art gestattet einen Vergleich mit der Bewölkung, ebenso eine Übersicht über die Ver 
teilung der Extreme. Da die Stationen in Cañada nicht sehr zahlreich sind, außer in Ontario, so ist fast 
nur eine Betrachtung für das Gebiet südlich des 48.° N. Br. möglich, also größtenteils der Vereinigten 
Staaten. 
1. Übersicht der Jahresmittel, 
a) Sornienscheindauer in Stunden des Jahres. 
Zunächst sei der Sonnenscheindauer nach Stundensummen fürs ganze Jahr eine kurze Beachtung 
geschenkt. Fürs ganze Gebiet ergab sich durchschnittlich die Summe von 2501 11 . Von den einzelnen 
Staatsgebieten können sich Cuba 2735 11 , die Vereinigten Staaten 2638 11 und Cañada 1801 11 jährlich des 
Sonnenscheins erfreuen. 
Von 3625 ll in Arizona nimmt die Sonnenscheindauer bis zu 1680 11 in British Columbia ab. Es haben: 
über 3000“ Sonnenschein im Jahre Arizona (3625), Utah (3230), Colorado (3180), Californien (3057), Okla 
homa (3054). 
2500—3000 11 „ „ „ Idaho, Wyoming, Dakota, Nebraska, Kansas, Iowa, Illinois, Missouri, 
Texas, Arkansas, Mississippi, Kentucky, Tennessee, Cuba, Florida, 
Georgia, Carolina, Virginia, Maryland, District of Columbia, New Jersey, 
Connecticut, Louisiana. 
2000—2500^ „ „ „ Washington, Montana, Saskatchewan, Manitoba, Minnesota, Michigan, 
Indiana, Ohio, Pennsylvania, New York, Vermont, Massachusetts, Maine, 
unter 2000 11 „ „ „ Oregon, British Columbia, Wisconsin, Ontario, Quebec, New Brunswick, 
Westvirginia. 
Die mit 250 !l Unterschied gezogenen Linien gleicher Sonnenscheindauer einer Karte geben ein ge 
naueres Bild der Verteilung. Da lassen sich Linien von 3500 11 bis zu 1500 h verfolgen (Taf. 3). 
Vier Gebiete sind es, die von einer Linie von 3000h umsäumt werden. Das größte befindet sich 
jm Südwesten der Vereinigten Staaten, wo sich konzentrisch die Linien von 3250 h und 3000 11 durch die 
Staaten Californien, Nevada, Utah, Colorado, Kansas, Texas, Oklahoma, Neu-Mexico um die Linie für 3500 11 
in Arizona, Südost-Californien, Süd-Nevada und Südwest-Utah anordnen. Die drei anderen Linien haben 
nur kleine Ausdehnung in Missouri, Georgia und Süd-Florida. 
Von Westen nach Osten durchzieht die 2500 11 -Linie die Vereinigten Staaten. Nördlich San Francisco 
nimmt sie ihren Anfang, schlägt nordöstliche Richtung ein, die sich in Montana in östliche und in Nord- 
Dakota in südöstliche ändert, schließt Indiana, Ohio, Westvirginia und Virginia nördlich aus und erreicht
	        
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