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Full text: 35, 1912

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Bewölkungsverhältnisse und Sonnenscheindauer von Nordamerika. 
auf, jedoch östlich vom 85.° W. L. mehr als westlich davon. Der Sommer erscheint im Verhältnis zum 
Winter mit wenig mehr als 40 °/o Bedeckung sehr freundlich. Durch den Herbst nimmt die Trübung 
schnell zum Winter zu, so vom September zum November um 14%. 
Für den östlichen Teil des Seengebietes (Tab. 1, Nr. 20), für Erie- und Ontariosee, wird erst 
im August der Himmel am klarsten. Die große jährliche Amplitude läßt für die Bewölkung große Änderungen 
eintreten. Nun sind es die Südufer, die stärkere Bewölkung aufweisen, am Eriesee fürs ganze Jahr, am 
Ontariosee nur für den Herbst und Winter. Die westlich wehenden Winde geben den Anlaß zu stärkerer 
Wolkenbildung im Osten. Wenn im Dezember am südwestlichen Ufer des Eriesees die Bewölkung sich 
mit etwa 70 °lo begnügt, so beträgt sie am östlichen Ende 80 % und mehr, und am Südufer des Ontario 
sees erfährt sie eine weitere Verstärkung auf 85 %. Nördllich und südlich davon erreicht sie nicht die 
hohen Beträge. Doch ist das Innere der Halbinsel Ontario mit 70°/o nicht wolkenarm zu nennen. All 
mählich nimmt der Himmel einen freundlichen Charakter an, und im Sommer und Frühherbst geht der 
Betrag der Bewölkung kaum über 50 °/o hinaus. Der August ist der heiterste Monat. Am Eriesee be 
gegnen wir höchstens 45 % Bedeckung, die sich am Ontariosee kaum ändert. Das Innere Ontarios offen 
bart sich als am sonnigsten. Die Zunahme zum Maximum wird erst zum Oktober und zum November 
mit je 10 % lebhafter. 
Gleichen Charakter wie das östliche Seengebiet weist auch der Lauf des Mississippi von Iowa 
bis Missouri (Tab. 1, Nr. 21) auf. Doch erfreut sich der südliche Teil größerer Klarheit als der nördliche. 
Mit fast 60 % ist im Dezember der Bewölkung die obere Grenze gesetzt. Ein zweites beinahe gleich großes 
Maximum im März gibt aber dieser Region das Gepräge eines Übergangsgebietes. Allmählich klärt sich 
der Himmel auf, und im Norden ist der Juli mit 42 %, im Süden der August mit 36 % der heiterste 
Monat. Bis zum Oktober bleibt dieser Gegend der freundliche Charakter bewahrt. Erst dann trübt sich 
der Himmel schneller. 
e) Osten der Vereinigten Staaten. 
Der übrige Teil des Ostens der Vereinigten Staaten mit Ausnahme der Halbinsel Florida und des 
Küstengebietes bis Carolina erfordert weiter einen Zusammenschluß. Durch die stärkste Bewölkung wird 
im Norden der Dezember, im Süden der Januar zum trübsten Monate. Der Herbst hat die größte Himmels 
klarheit im Gefolge, im Norden schon im September, im übrigen Teile im Oktober. Die Alleghanies sind 
im großen und ganzen doch zu niedrig, eine Scheide zu bilden. Die kalten Winde, die im Winter aus dem 
Lande wehen, geben in Verbindung mit der verhältnismäßig noch warmen Luft über dem Meere den An 
stoß zu der starken Bewölkung. Im Herbst zeigt zwar die Luftströmung dasselbe Streben. Doch die 
größere Erwärmung der Luft sowohl über dem Lande als über dem Meere bestimmt die Himmelsklarheit 
dieser Gegend. 
Das Ohiotal und die südlichen Neu-England Staaten (Tab. 1, Nr. 22a) stehen noch in Be 
ziehung zum Seengebiet durch ihr Maximum im Dezember. Während fast überall sich der September als 
der heiterste Monat zeigt, nimmt ihm am unteren Ohio der Oktober diese Rolle ab. 
Für das Ohiotal selbst von Kairo bis Westvirginia erhöht sich die Himmelsbedeckung von Westen 
nach Osten, so im Dezember von wenig mehr als 60% zu 70%. Für den westlichen Teil deutet der 
März ein Maximum an, das sich nur wenig vom Hauptmaximum unterscheidet. Den freundlichen Sommer 
löst der heitere Herbst ab, der mit etwa 40—45 % für den jährlichen Verlauf die untere Grenze bringt, 
und gegen dessen Ende die Trübung schnell ansteigt, so von Oktober zu November um 14 % und vom 
November zum Dezember um 7 %. 
Die Nähe des Meeres hat für die südlichen Neu-England Staaten (Tab. 1, Nr. 22b) zur Folge, 
daß die Übergänge weniger plötzlich vor sich gehen. Mit kaum 60 % bezeichnet der Dezember die maxi 
male Bedeckung des Himmels. Nur allmählich tritt eine Aufheiterung ein. Im Mai ist noch immer der 
Betrag größer als 50 °/o. Der Sommer erst nimmt einen freundlicheren Charakter an, und der September 
weist mit wenig mehr als 45 % die geringste Wolkendecke auf. Nach dem Ausgange des Herbstes zu 
bedeckt sich der Himmel nur wenig. Das Innere des Gebietes zeigt jedoch, besonders aber im Winter, 
eine etwas stärkere Bewölkung. 
Als ein Übergangsgebiet offenbart sich die Ostküste südlich bis zum District of Columbia 
(Tab. 1, Nr. 23), denn die Bewölkung erreicht erst im Januar, wie südlich davon, das Maximum und im 
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