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Full text: 35, 1912

Bewölkungsverhältnisse und Sonnenscheindauer von Nordamerika. 
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(Wyoming 55%, Kansas 50%, Colorado 49%) als auch fürs Minimum (Wyoming 37%, Kansas 36%, 
Colorado 35 %). Der Herbst bewahrt einen sehr freundlichen Charakter, wie sich auch der Winterhimmel 
nicht allzu trüb zeigt. Nur das östliche Kansas ähnelt durch die stärkere Bewölkung im Dezember einem 
anderen Gebiete. 
In Nebraska (Tab. 1, Nr. 10) erscheint der Himmel ein wenig stärker bewölkt — Jahresmittel 48 %. 
Das Maximum, das hier mit 57 % bereits im März eintritt, ist nur um 16 % größer als das Minimum im 
September. Der Osten, das Tal des Missouri, erinnert mit der stärkeren Bewölkung von etwa 55 % im 
Dezember an die Gegend östlich davon. Mai und August neigen wiederholt zu vermehrter Wolkenbildung. 
Ein freundlicheres Aussehen zeigt der Himmel im Januar, wo die Bedeckung nur um 5 °/o stärker ist als 
im September. 
Keine Steigerung erfährt die Bewölkung im Norden der Vereinigten Staaten und im Süden 
von Cañada im östlichen Vorlande des Felsengehirges (Tab. 1, Nr. 11). Sie erreicht hier ihre 
oberste Grenze im Frühling, in Dakota im März und in Süd-Canada im Mai. Sie beträgt im allgemeinen kaum 
mehr als 50 °/o, nur in Annäherung an das Gebirge wird sie etwas erheblicher. Während sich Ost-Dakota und 
Südwest-Manitoba im Juli größter Himmelsklarheit erfreuen, tritt das Hauptminimum im übrigen Teile erst 
im August ein. Es entfernt sich kaum von 40 %. Nach dem Herbste bedeckt sich der Himmel immer 
mehr, in Cañada bereits im September, und erreicht teils im November, teils im Dezember ein Maximum 
seiner Bewölkung. Der Januar bezeichnet allgemach wieder eine Verminderung. In Dakota steigert sich 
die Himmelsbedeckung bis zum März schneller als in Cañada, oft um 10 °lo, da dort das Hauptmaximum 
erst der Mai aufweist. Der allmählichen Aufhellung zum Hauptminimum in Ost-Dakota steht die plötz 
liche Abnahme vom Juni zum Juli im übrigen Teile gegenüber. 
Gewissermaßen ein Übergangsgebiet stellt die Gegend dar, die sich von Norden her zwischen Alberta 
und Manitoba einschiebt. Auch hier findet sich die stärkste Himmelsbedeckung im Mai, die kaum 60 % 
erreicht. Nach dem Sommer zu greift eine Verminderung der Wolkendecke Platz, die im August zu einem 
Minimum führt. September und November neigen wieder zu vermehrter Wolkenbildung. Der kalte Januar 
zeigt den heitersten Himmel mit etwa 45 %. Die Zunahme zum Maximum wird im Süden dieses Gebietes 
durch die stärkere Bewölkung des März unterbrochen (Tab. 1, Nr. 12). 
c) Nordost-Canatla. 
Als nächstes größeres Gebiet schließt sich der östliche Teil des Nordens zusammen. Das Maximum 
tritt hier im November ein, und das Minimum ändert sich nach der Küste zu vom Winter durch Frühling 
und Sommer in den Herbst, Um die Betrachtung des Seengebietes nicht zu zerstückeln, rechnen wir den 
eigentlich dieser Kegion zugehörigen westlichen Anteil zu einem anderen Gebiete. Ebenso fügen wir hier 
noch Nova Scotia und Newfoundland bei. 
Manitoba (Tab. 1, Nr. 13), die freundlichste Provinz von Cañada, weist ein jährliches Bewölkungs 
mittel von 50% auf; nördlich und östlich davon erhöht sich dasselbe ein wenig, und erst an der Hudson’s 
Bay erreicht es 60 %. Der jährliche Gang hat eine größere Bewegungsfreiheit, wenn sich nördlich und östlich 
die Bewölkung vom Maximum zum Minimum im Februar um 28% und südlich um 15% ändert. Auf den 
wolkenreicheren November, der nach der Iludson’s Bay zu über 70 °/o Bedeckung, sonst fast überall über 60 % 
mit Ausnahme des Südens von Manitoba aufweist, folgt der Winter, gegen dessen Ende im Februar die 
kalte klare Luft, die das Luftdruckmaximum im Gefolge hat, den Anlaß zur geringsten Wolkenbildung 
gibt. Die stärkere Bewölkung des März im Norden und des Juni in Manitoba unterbrechen die allmäh 
liche Trübung des Himmels. 
Das nördliche Ontario und der Nordwesten von Quebec (Tab. 1, Nr. 14) zeichnen sich 
durch das Eintreten geringster Bewölkung im Frühling aus. Von fast 80 % Bedeckung im November heitert 
sich der Himmel zu 53 °/o im April auf. Im Westen erscheint der Mai, am Unterlauf des St. Lorenz der 
Juni ein wenig stärker bewölkt, worauf allgemein im Juli eine schwächere Bedeckung Platz greift. Plötz 
lich vollzieht sich die Zunahme vom Oktober zum November mit etwa 10 %. 
Im St. Lorenztale von Montreal bis unterhalb Quebec und im Norden von New 
Brunswick (Tab. 1, Nr. 15) hat der Sommer den freundlichsten Charakter. Mit über 70% im November 
erreicht die Bewölkung ihre oberste Grenze. Die stärkere Himmelsbedeckung im März und Mai unterbrechen 
den jährlichen Gang, und das Minimum im April, das nur um 4 % größer als das Hauptminimum ist, erinnert 
Archiv 1912. 1. 4
	        
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