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Full text: 35, 1912

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1912, Nr. 1. 
Californiens (Tab. 1, Nr. 3), wo der Frühling mit etwa 49 °/o die maximale Bewölkung auf weist und der 
Himmel des Septembers nur 25 °/o Bedeckung hat. Diese auch im Maximum nicht erhebliche Bewölkung 
ist ein Produkt der geringen Luftfeuchtigkeit und der hohen Temperatur. 
ß) Plateauregion. 
Die Betrachtung der Plateauregion, des Gebietes zwischen dem Felsengebirge und dem Kaskaden 
gebirge und der Sierra Nevada, ist ebenfalls von Norden nach Süden zu führen. Jedoch gehört der süd 
liche Teil bereits einer anderen Region an. Auch hier zeigt der Winter sich als die trübste und der 
Sommer als die freundlichste Jahreszeit. Die Antizyklone im Winter über dem Großen Ozeane läßt die 
Winde von Westen dem Lande zu wehen, und der hohe Luftdruck in Colorado lenkt sie nördlich ab. Der 
Sommer bringt dem erhitzten Gebiete nördliche und weniger feuchte Winde. Südlich vom 42® N. Br. 
dagegen ergeben sich für den Winter nördliche Winde und für den Sommer die entgegengesetzten. 
Im Osten von Washington (Tab. 1, Nr. 4) tritt die maximale Bewölkung mit etwa 70% im 
Januar ein, und das Minimum 30 % verschiebt sich in den August. Besonders auffallend ist der plötzliche 
Übergang vom Juni zum Juli mit 19 % Abnahme und die schnelle Trübung durch den Herbst zum Winter. 
Die niedrige Kammhöhe von 1500 m in Montana gestattet den Anschluß des Westens dieses Staates. 
Nur hat die Himmelsbedeckung eine Verminderung erfahren. Im Januar erreicht sie kaum 00 %. Auch 
hier erfolgt die Aufheiterung vom Juni zum Juli mit 14 ®/o plötzlich. 
Südwärts ändert sich das Bild der Verteilung. Das Minimum tritt bereits im Juli ein. Die Himmels- 
Bedeckung dieses Gebietes ist größeren Veränderungen unterworfen. Besonders erheblich sind sie vom 
Mai zum Juni (11%), vom Juni zum Juli (14%), vom September zum Oktober (9%) und vom Oktober 
zum November (14 %). (Tab. 1, Nr. 5.) 
Im Becken des großen Salzsees (Tab. 1, Nr. 6) und in Nevada neigt das Maximum mehr 
nach dem Ende des Winters zu. Während nun in Nevada der Himmel ein veränderliches Aussehen zeigt 
(33 °/o jährliche Schwankung), erfährt der des Salzseebeckens keine so großen Änderungen der Bedeckung 
(24 %). Der Winter ist stärker bewölkt und der Sommer heiter, ebenso der Herbst. Plötzlich ist die 
Abnahme vom Mai zum Juni (14 %). 
Der Süd osten Californiens und der Westen Arizonas (Tab. 1, Nr. 7) beschließen die Dar 
stellung des ersten großen Gebietes. Hier tritt uns die sonnigste Gegend ganz Nordamerikas entgegen. 
Die stärkste Bewölkung weist der Winter, besonders der Januar mit 41% in Independance und 27% 
in Yuma, auf. Bereits im Juni ist das Minimum erreicht mit 18 % in Independence und 7 % in Yuma. 
Geringe Spuren der mexikanischen Hochsommerregen *) sind in der stärkeren Himmelsbedeckung des August 
zu erkennen. Yuma zeigt sich nicht nur im Jahresmittel (17 %), sondern auch das ganze Jahr hindurch 
als Ort geringster Bewölkung. 
Als ein Übergangsgebiet ergeben sich Utah und West-Colorado (Tab. 1, Nr. 8). Allerdings gründet 
sich diese Tatsache nur auf fünfjährige Beobachtungen. Die Bewölkung hat hier mit 46°/o bzw. mehr als 
50 % ihre oberste Grenze im April. Den niedrigsten Betrag erreicht sie wie östlich davon im September mit 
14 % bzw. 23 %. Ein sekundäres Maximum im August deutet auf den Typus in Nord-Arizona. Plötzlich 
erfolgt die Aufheiterung vom April zum Mai (13 %) und vom August zum September (17 %). 
b) Region östlich vom Felsengebirge. 
Für einen weiten Landstrich bedingen teils nördliche, teils südliche Winde die Verlegung des 
Maximums der Bewölkung in den Frühling. Andrerseits trägt die hohe Temperatur im Sommer die Schuld 
an der geringen Himmelsbedeckung. Dies Gebiet, das sich östlich vom Felsengebirge und westlich vom 
Missouri vom 35.° N. Br. bis nach Canada hinzieht, soll die zweite große Provinz unserer Darstellung 
umfassen. 
Kansas, Colorado und Wyoming (Tab. 1, Nr. 9) gehören zusammen mit dem Maximum im Mai 
und dem Minimum im September. Hier erreicht die Bewölkung keine so hohen Beträge, im Jahresmittel 
42 %. Die jährliche Schwankung ist nicht sehr erheblich, jedoch im Norden ein wenig stärker (18 %) wie 
im Süden (14 %). So ist auch in Wyoming die Bedeckung stärker als in Colorado, sowohl fürs Maximum 
') Wachenheini, Die Hydrometeore des gemäßigten Nordamerika. Meteor. Zeitschr. 1905, 913—211.
	        
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