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Full text: 35, 1912

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1912, Nr. 2. 
verbinden l ). Für Deutschland unterzog sich Eichhorn der Zeichnung einer Sonnenscheinkarte 2 ), und für 
Rußland, das bei seiner geringen horizontalen Gliederung und seinem relativ dichten, einheitlichen 
Beobachtungsnetze schon zu mehrfacher Behandlung der Bewölkung einlud, liegen zwei Arbeiten vor, die 
Isohelienkarten enthalten: P. Wannary: Durée de l’insolation en Russie 3 ) und E. Menger: Der Sonnenschein 
in Rußland 4 ). 
Die Sonnenscheindauer von Nordamerika, dem mit Einschluß von Europa bereits van Bebber eine 
Arbeit widmete 5 * ), hat Gläser behandelt und durch Karten erläutert®). Yon weiteren Arbeiten seien noch 
genannt: St. Murat: Durée de l’éclairement du soleil dans les différentes régions de Roumanie 7 ) und: 
Jul. Maurer: Aus 25jährigen Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer in der Schweiz 8 ). 
2. Die Sonnenscheinregistrierung. 
Die Sonnenscheinautographen, deren Beschreibung in verschiedenen bereits erwähnten und noch zu 
nennenden Arbeiten zu finden ist, lassen sich bekanntlich nach dem Prinzip, mit dem sie die Sonnenschein 
dauer aufzeichnen, zwei Gruppen zuweisen 9 ). Die einen benutzen die chemische Wirkung der Sonnen 
strahlen auf lichtempfindliches Papier — ihr Hauptvertreter ist der 1885 konstruierte Jordansche Apparat —, 
die anderen bedienen sich der Wärmewirkung der Sonnenstrahlen — ihr erster Repräsentant ist der von 
Campbell 1854 erfundene und 1879 von Stokes verbesserte Campbell-Stokessche Sonnenscheinautograph 10 ) 
(Glaskugelapparat). Da erfahrungsgemäß die aktinische und die kalorische Wirkung der Sonnenstrahlen 
nicht zusammenfallen, müssen schon aus diesem Grunde die Aufzeichnungen der beiden Apparate ver 
schieden ausfallen. Im allgemeinen hat sich gezeigt, daß die Registrierungen des Jordanschen Apparates 
mehr Sonnenscheinstunden ergeben als die seines Konkurrenten 11 ), obgleich sie morgens später beginnen 
und abends eher aufhören als beim Campbell-Stokesschen Apparat 12 ). Der Grund liegt darin, daß jener 
bei dünnen Wolkenschichten viel eher geneigt ist, seine Registrierungen einzustellen als der Apparat von 
Jordan 13 J. Vielleicht liegt hierin die Ursache für die beträchtlich hohen Mittelwerte der Sonnenscheindauer 
Madrids und in zweiter Linie Lissabons, deren nicht sonderlich kleinen Bewölkungsmittel einen niedrigeren 
Betrag der Sonnenseheindauer wahrscheinlich machen. Eine weitere Erörterung der Frage, inwieweit die 
Aufzeichnungen der beiden verschiedenen Sonnenscheinautographen vergleichbar sind, kommt für das 
Mittehneergebiet deshalb weniger in Frage, als nur drei Stationen, soweit ich das aus dem mir vorliegenden 
Material fcststellen konnte, mit Jordanschon Apparaten ausgerüstet sind: Madrid, Lissabon, Coimbra. 
Doch auch die Registrierungen von Instrumenten der gleichen Art liefern häufig schlecht zusammen 
stimmende Werte. Das liegt an den zahlreichen Mängeln der Heliographen, auf die besonders in der 
neueren Zeit mehrfach hingewiesen worden ist u ). So hat Maurer durch Vergleichung gleichzeitiger Auf 
zeichnungen verschiedener in Zürich aufgestellter Glaskugelautographen beträchtliche Abweichungen zwischen 
') Ten years suushiue in the British Isles; Published by die Autority of the Meteorological Council; Official No. 98. 
London 1891. 
*) Aug. Eichhorn, Entwurf einer Sonnenscheinkarte für Deutschland. Pet. Geogr. Mitt. Bd. 49. 1903. 
3 ) P. Wannary, Durée de l’insolation en Russie. Mein. de l’Ac. Imp. des Scienses de St, Petersbourg. 1907. 
*) E. Menger, Der Sonnenschein in Rußland. Dissertation. Berlin 1909. 
5 ) van Bebber, Sonnenscheindauer in Europa und Nordamerika. Natur und Offenbarung. Bd. 42. Münster 1896. 
8 ) Gläser, Die Bewölkungsverhältnisse und Sonnenscheindauer in Nordamerika. Dissertation. Leipzig 1912. 
7 ) St. Murat, Durée de l’éclairement du soleil dans les différentes régions de Roumanie. Annales de Roumanie 
Bd. 18. Paris 1902. 
8 ) Jul. Maurer, Aus 25jährigen Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer in der Schweiz. Met. Zschr. Bd. 28, 
S. 193. 1911. 
9 ) Abbildungen von Apparaten befinden sich unter anderem in: Met Zschr. 1888, S. 112; 1909, S. 462; 1911, S. 520; 
Menger, a. a. O. S. 9. 
,# ) Unter anderem hat diesen auch Curtis beschrieben: Sunshine Recorders and their Indications; Quat. Journ. of 
the R. M. Soc., vol. 24, London 1898. 
n ) Menger, a. a. O. S. 16, und König, a. a. O. S. 315. 
12 ) Menger, S. 15, und Marten, Ergebnisse zehnjähriger Sonnenscheinregistrierungen in Potsdam. Met. Zschr. 
S. 524. 1908. 
’ 3 ) Maurer, Über eine einfache Form des photographischen Sonuenscheinautographen. Met, Zschr. S. 111, 1888, und 
Marten, a. a. O., Met. Zschr. S. 525, 1908. 
M ) Vgl. z. B. Fényi, Met. Zschr. Bd. 6, S. 233, 1889, und Marten, Met. Zschr. S. 523, 1908.
	        
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