ßewölkungsverhältnisse und Sonneuscheiudauer von Nordamerika.
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Die Isoplethen, die zuerst W. Köppen') zur Darstellung der Bewölkung benutzte, sind Diagramme
mit zwei Argumenten, Jahreszeit und Raum, letzterer längs einer Linie. Die Schnittpunkte der Isonephen
mit der gewählten Raumlinie werden von den zwölf Karten auf zwölf Monatslinien übertragen und dann
in passender Weise unter Berücksichtigung der räumlichen Verteilung miteinander verbunden, an die Stelle
der zweiten Raumdimension tritt die Zeit. Für drei Breiten und vier Längen, außerdem für die Ost- und
Westküste wurden solche Isoplethen entworfen.
In gleicher Weise wurde die Sonnenscheindauer sowohl nach Prozenten des möglichen Maximums
(20—90 °/o) wie auch nach monatlicher (25 h —425 11 ) und täglicher (l h —13 h ) Stundendauer mit Isohelien
und Isoplethen dargestellt.
Den verschiedenen Karten diente eine solche im Monthly Weather Review, Washington als Grundlage.
I. Bewölkung*.
1. Übersicht der Jahresmittel,
a) Der Staaten.
Da die politische Einteilung des Gebietes im großen den Breitenkreisen folgt, so ist schon die Ab
stufung der Bewölkung für die großen Staatsgebiete von Interesse, ihre allmähliche Abnahme von 56 °/o
in Canada durch 48 % in den Vereinigten Staaten bis 46 % in Cuba und 47 °/o in Mexico. Das Schwer
gewicht und die Mittelstellung der Vereinigten Staaten entscheiden das Gesamtmittel 51 °/o.
Vor allem ragt Arizona (27 °/o) hervor, um das sich als Minimalbereich Neu-Mexico (36%), Utah
(38 %), Nevada (36 %), Californien (37 %) gruppieren, und Sinaloa (38 %) in Mexico. Canadas freund
licher Kern ist mit 47% Manitoba. Das Maximum zeigt Newfoundland mit 67%, für die Vereinigten
Staaten mit 63 % Washington und für Mexico der Südosten mit 54 °/o in Vera Cruz.
Abgesehen von Mexico und Cuba lassen sich die Staaten entsprechend ihrem Jahresmittel in zwei
Systemen paralleler Linien westlich und östlich vom 80.° W. L. anordnen, wie folgt (s. Tafel 1):
I. System.
Staaten:
. . Neu-Mexico, Arizona, Utah, Nevada, Californien.
. . Texas, Oklahoma, Kansas, Colorado, Wyoming.
. . Alabama, Mississippi, Louisiana, Tennessee, Arkansas,
Missouri, Stid-Dakota, Nord-Dakota, Manitoba, Assini-
boia, Alberta, Montana, Idaho, Nebraska.
. . Kentucky, Indiana, Illinois, Iowa, Minnesota, Wisconsin.
. . Westvirginia, Ohio, Michigan, Pennsylvania, New-York,
Vermont, Quebec, Ontario, Hudson’s Bay, Northwest
Territories, Kee Watin, Saskatchewan.
Die Linie von Montgomery nach Fort Shaw läßt sich im großen und ganzen als eine Grenzlinie
auffassen zwischen den südlich von ihr gelegenen Staaten mit einem Jahresmittel von unter 50 % und
den nördlich gelegenen von 50 % und mehr mit Ausnahme von Assiniboia und Manitoba.
’) W. Koppen, Regenwahrscheinlichkeit und Bewölkung in der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Met. Ztscli.
1893. S. 161 ff.
Prozent: Linie:
unter 40 °/o von Santa Fé nach Bidwell . .
41—45 °/o von Fort Sill nach Fort Bridger .
46—50 % von Montgomery nach Fort Shaw .
51—55 °/o von Lexington nach Moorhead . .
56—60 % von Harrisburg nach Norway House
Archiv 1912. 1.
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