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Full text: 35, 1912

Aus dem Archiv der Deutsche« Seewarte. 1912, Nr. 2. 
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Rauchwolken erzeugt, ein Verfahren, von dessen Anwendung ini Altertume Plinius berichtet und das 
neuerdings Trabert in mehreren Aufsätzen behandelt hat'). 
ß) Im Frühjahr, besonders in den Monaten März und April, kommt die Abnahme der Bewölkung 
im gesamten Westen des Mittelmeergebietes zum Stillstand. Ja, in zahlreichen Fällen ist dort eine nicht 
unbeträchtliche Zunahme der Himmelsbedeckung entsprechend dem sekundären Frühlingsmaximum der 
Jahreskurven vieler Stationen zu bemerken. So ist die Bewölkung des Iberischen Meeres im April größer 
als im Februar, und dasselbe gilt für das Innere Italiens, für Teile Spaniens und für Bosnien und die 
Herzegowina. 
Im Osten und besonders Südosten dagegen ist die Bewölkung in rascher Abnahme begriffen, was 
schon aus dem steilen Abfall der Jahreskurven der Stationen des östlichen, insbesondere südöstlichen 
Mittelmeergebietes zu folgern war. Berührt im März noch die Isonephe von 35 °/o die Nordküste Ägyptens, 
so liegt das Nildelta im Mai bereits in einem Bereich mit einer Bewölkung zwischen 20 und 25%, und 
im Ägäischen Meere hat die Himmelsbedeckung in der gleichen Zeit gar um etwa 20 °/o abgenommen. 
Im Mai findet auch im Westen unseres Gebietes teilweise eine Aufheiterung des Himmels statt, so 
daß die Bewölkung in diesem Monat ungefähr die gleiche ist wie im Jahresdurchschnitt, nicht nur in 
bezug auf die relative Verteilung, wie u. a. die uns schon bekannten und auch hier vorhandenen Inseln 
relativ geringer, sowie die Gebiete mit relativ starker Himmelsbedeckung beweisen, sondern auch, was 
den Grad der Bewölkung anlangt. Nur ist im Mai unser Gebiet im Westen etwas mehr, im Osten etwas 
weniger bewölkt als im Jahresdurchschnitt. Auch im Alpengebiet, dessen Wintermittel noch niedriger 
waren als die Jahresmittel, zeigt das Frühjahr eine ganz ähnliche Verteilung der Bewölkung wie das Jahr, 
Denn gemäß dem Höhentypus des jährlichen Ganges nimmt dort nunmehr die Bewölkung zu, in Parallele 
zu dem Verschwinden des Barometermaximums, das über den Alpen zur Winterszeit lagerte * 2 ). Im März 
ist der Himmel der Poebene und der Alpen gleichstark bewölkt, im April und Mai ftbei'treffen bereits die 
Stationen der Alpen die des Tieflands, um 
y) im Sommer, besonders im Juli, ihre größte Bewölkung aufzuweisen. Im Juli und August ver 
mindert diese sich wieder. Der Gegensatz zwischen den Alpen und den übrigen Stationen ändert sich 
aber nicht, da an diesen die Bewölkung weiter in Abnahme begriffen ist. 
Diese Abnahme ist äußerst gering im Südosten unseres Gebietes. Dort ist ja die Bewölkung schon 
im Frühjahr erheblich zurückgegangen und bleibt, nachdem sie teilweise schon im Juni ihren tiefsten Stand 
erreicht hat, während der Sommermonate ziemlich stationär. In dem übrigen Mittelmeergebiet dagegen 
vermindert sie sich nach dem Juli hin in vielen Fällen um mehr als 10 °/o, und zwar so, daß im Süden 
unseres Gebietes während des Juli, im Norden während des August das Minimum eintritt 3 ). Die Unter 
schiede zwischen den August- und Juliisonephen sind aber ganz unbedeutend. 
Auch zu den Jahreskurven läßt sich eine große Ähnlichkeit feststellen, insofern man allerdings nur 
die relative Verteilung der Bewölkung ins Auge faßt. Im Golf von Vizeaya und der Südostecke des 
Schwarzen Meeres liegen auch jetzt die absoluten Maxima, die wir im Winter (insbesondere das Maximum 
des Schwarzen Meeres) weiter nördlich zu suchen haben, und die Gebiete mit relativ starker sowie die 
Inseln relativ geringer Bewölkung sind auch auf den Isonephenkarten der Sommermonate sichtbar. 
Wie groß ist dagegen der Unterschied hinsichtlich des Grades der Bewölkung! Durchschneidet 
z. B. die Jahresisonephe von 40°/o das Ägäische Meer, so herrscht dort im Sommer eine Bewölkung 
zwischen 5°/o und 15%, und das Gebiet mit einer Bewölkung von 25—30% im Jahresdurchschnitt, dessen 
Südgrenze teilweise an die Wüstenregion Afrikas heranreicht, hat sich im Sommer nach den Gebirgen Spaniens, 
Italiens und Griechenlands verlegt und ist im Juli selbst noch im Norden des Schwarzen Meeres zu finden. 
Diese überaus geringe Bewölkung während der Sommermonate ist für das Mittelmeergebiet von 
einschneidender Bedeutung, weil sich zu der Niederschlagslosigkeit sengender Sonnenbrand 4 ) und eine 
>) Dr. W. Trabert, Die Bekämpfung der Frostgefahr. Met. Zschr. Bd. 16, S. 529, 1899, und Met. Zsclir. Bd. 10, 
S. 150. 1893. 
2 ) Hann, Die Verteilung des Luftdruckes über Mittel- und Südeuropa. Geograph. Abhandlungen, herausgeg. von 
Penck, II 2. Wien 1887. 
3 ) Vgl. S. 13. 
4 ) Neumann und Partsch, a. a. O. S. 18; Schellenberg, a. a. O. S. 24/25; Philippson, Das Mittelmeer 
gebiet, S. 110, 115.
	        
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