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Aus dom Archiv der Deutschen Seewürfe. 1011, Nr. 1.
bemerkbar. (Tabelle 31.) Sehr stark ausgeprägt ist das Auftriebsgebiet an der Salpeterküste. Bei der
Einsegehmg in Tocopilla wurden am 7. Januar 190V 1 die folgenden Werte beobachtet. (Tabelle 32.)
Tabelle 32.
7. I. 1909
Abstand von der
Küste
Temperatur
Salzgehalt
<>1‘ 20' a
rund 8 Seemeilen
19,2“
34,74 “W
<8>< 10' a
.. 3—t
17.0“
34,03 „
8 } < 40' a
2
10,4°
34,09 .,
9 1 ' a
0,5
10,0“
34,03
9 !l 10'a
.. 500 m
15,5 “
34,05 „
101' 15'a
Ankerplatz
15,7“
101« 15'a
Ankerplatz 20 m 'liefe
13,4 1 “*)
—
*) Kippthermometer.
Am G. Januar war in 8 Meilen Abstand von der Küste etwas südlich von Tocopilla die Temperatur
19,7“ gewesen, so daß die Abnahme gerade 4° beträgt. Auf der Heimreise fanden die Segler in derselben
Breite, aber in 90“ Länge im Januar und Februar meist Temperaturen bis über 22°. Siche die Wasser
proben von der „Pera”.
An dem Tage konnte die Erscheinung des Auftriebwassers durch eine Tiefenserie beobachtet werden.
Es herrschte rund 30 Meilen von Tocopilla in 8 Meilen Abstand von der Küste völlige Windstille, so daß
eine Serie mit Kippthermometer und Krüinmelschöpfer bis 230 m Tiefe gemacht werden konnte. In der
vorigen Tabelle zeigte sich schon, daß die wärmere Oberflächen schiebt direkt an der Küste schon sein-
dünn ist, und die folgende Tabelle ergibt, daß auch in etwas größerem Abstand nur eine ganz dünne
wärmere Oberflächenschicht vorhanden ist. Wir finden auf nur 20 m Tiefenunterschied fast 7° Temperatur
unterschied.
Tabelle 33.
Tiefe
Wasser-
temperatur
Thermometer in
Kippthermometer
Salzgehalt
Dichte in situ
O m
19.7“
34,72 “/oo
1,02405
20 .,
12.9“
14,0“
í34,<)3 „
1,02010
BIO .
12,1 0
14,5“
34,83 „
1.02042
230 „
11,4“
14,4“
37,73 „
1.02050
In Mejillones konnte einen Monat später beobachtet werden, daß das Auftrieb was sor in Ver
bindung mit auf- und ablandigen Winden direkt an der Küste die tägliche Schwankung der Ober-
f 1 ä c h e n t e m p e r a t u r stark e r h ö h t. Der Hafen von Mejillones bildet eine geräumige, nach Norden oifene
Bucht-, Es herrschte tagsüber ab etwa 9 1 ' a nördliche Brise von Stärke 1—3, die abends gegen 6 1 ' in
Südwind von derselben Stärke überging. Tagsüber wurde dadurch wärmeres Obertlächenwasser in die Bucht
getrieben, nachts die Auftriebtendenz des Tiefenwassers verstärkt. Schon l U— 1 's Stunde nach Umspringen
des Windes konnte man auch das entgegengesetzte Strömen des Wassers beobachten. Durch das Zufließen
wärmeren Wassers wurde die tägliche Periode auf über 4“ erhöht. Das Temperaturmaximum tritt in der
Regel in den späteren Nachmittagsstunden ein. Am 9. Februar war allerdings um 4>'p die Temperatur schon
wieder gesunken, und die Periode überhaupt nur 1,3“. Die Erklärung gibt die Tatsache, daß an dem Nach
mittage der Wind nach Nordost drehte, also ablandig war. Es wurde kein warmes Wasser mehr zugeführt.