Ergebnisse einer oaeanographischen Forschungsreise in dem Atlantischen nnd dem südöstlichen Stillen Ozean. Q]
Tabelle 27.
Wasserproben vom Dampfer „Rhodopis“, Kapitän Jansen.
Nr.
Datum
Sudi.
Breite
Westl.
Länge
Temp, der
Meeres
oberfläche
0 C.
Salz-
geli alt
°/oo
Nr.
Datum
Sfidi.
Breite
Westl.
Länge
Temp, der
Meeres
oberfläche
° C.
Salz
gehalt
°/oo
1
28. 9. 09
30° 20'
50° 40'
14,0
17,74
10
1. 10. 09
50 “12'
66 0 26'
0,0
33,40
2
28. 9.
38° 00'
57° 00'
13,2
32,07
11
1. 10.
52 “O'
67 “50'
5,5
31.94
3
28. 9.
39° 40'
58 «0'
11,0
33,53 !
12
3. Kl.
52 0 19'
75 “22’
7,7
32.95
4
29. 9.
41 °0'
58° 30'
7,8
33,75
1 13
4. lo.
50 °0'
76° 20'
6
33,86
5
29. 9.
42° 30'
G0°10'
8,2
33,52
14
4. 10.
47 “30'
76° 20'
8,5
34,05
0
29. 9.
44° 10'
61 ° 20'
8,1
33,49
15
5. 10.
45 °F
75 «38'
10.1
32.65
7
30. 9.
45° 47'
62° 45'
7.8
33,28
16
5. 10.
42° 26'
74 °5o'
11,7
33,31
8
30. 9.
47° 8'
63° 49'
7.4
33,28
17
6. 10.
40 °0'
73° 40'
11,5
33,33
0
1. 10.
49 °0'
65 °0'
6,4
33,57
A 11111 e r k 11
11g. Proben in Flaschen mit Uummistöpseln mitgebracht.
Der wesentlichste Unterschied zwischen der neuen und der alten Karte ist die grobe Vereinfachung.
Die alte Karte war bedeutend komplizierter, wofür wohl relativ wenige und stark abweichende Werte, die
sich über ein großes Gebiet verteilen, die Ursache sind. Die neuen Werte zeigen eine überraschende
Übereinstimmung, selbst in den verschiedenen Jahreszeiten. Als Beispiel diene die Zusammenstellung in
Tabelle 28.
Tabelle 28.
Schiff
Tag
Breite
Länge
Salzgehalt
„Pangani“
10. II. 1909
57 S.
74 W.
34,04 %0
„Pera“
17. III. 1909
50 3 /4 „
73Vä „
34,04 „
„Parchi m“
8. XI. 1909
55 3 /4 „
74Vs ,.
34,11 „
Der Grundzug der neuen Karte ist also die große Gleichförmigkeit in der Verteilung des Ober-
flächensalzgehaltes. An der Ostküste setzt die 35°/oo Isohaiine in etwa 30° Süd ein, verläuft erst süd
östlich und dann direkt nach Osten, wenig südlich vom 40. Breitengrad. In der Breite von Rio Grande
do Sul beginnt auch die 34°/oo Isohaiine, um südwärts ungefähr der Küstenlinie des Erdteils folgend östlich
um die Falklands und dann südwestlich nach der Le Maire-Straße zu ziehen. Das ganze große Gebiet östlich
dieser Linie und südlich vom 40. Breitengrad hat gleichmäßig 34—35 °/oo Salzgehalt, wenn wir von einem
schmalen nördlichen Streifen absehen, sogar nur zwischen 34,00 und 34,50° 00. Ganz ähnlich ist das Bild
an der Westseite des Kontinents. Wieder grenzt die 34°/oo Isohaiine, in 30° Breite einsetzend und in
schwachem Bogen südwärts bis Feuerland laufend, das salzarme Küstenwasser ab. Fbenso läuft die 35 “Zoo
Linie von der Küste in etwa 22 0 südwestwärts bis 35 °, und das ganze Gebiet südlich dieser Isohaiine und
westlich der von 34°/oo hat 34—35°/oo Salzgehalt; von ungefähr 40° Süd um Kap Horn sogar nur
34,00—84,20 °/oo. Bei der Ausreise um Kap Horn war die Gleichförmigkeit derart, daß alle 24 Beobachtungen
vom Staaten Island bis zum 52. Breitengrad im Stillen Ozean einen Salzgehalt von eben über 34,00 °/oo bei
34,05 und34,23°/oo als Extremwerte ergaben. Schott gab dagegen südlich von den Falklands und vom Feuer
land unter 34 und teilweise unter 33,50 °/o« an. Die große Gleichmäßigkeit des Salzgehalts an der Oberfläche ist
eigentlich nicht verwunderlich, da eine ständige und äußerst energische Durchmischung der ganzen oberen
Schichten durch den hier nie fehlenden starken Seegang erfolgt. Ihm sind wohl auch die bisherigen größeren
Unterschiede zuzuschreiben, da Aräometerbeobachtungen in der hohen See stark an Genauigkeit einbüßen.