Ergebnisse einer ozeanogrnphischcn Forschungsreise in dem Atlantischen und dem südöstlichen Stillen Ozean.
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5. XI. 1908
0 1 /) a
S°/oo| t°
91/ 4 a
S (, /oo| t"
12*/4 p
S °/oo j t°
3*/4p
S O /«0 t°
0*5» p
S °;ou j t°
12V*a
S °/uu t "
Ob-i a
S 0 /uo t°
Oberfläche . . .
87.04 24,3
37.1b 25,0
37,32 27.7
37,53 27,ft
37,09 25,7
37,87 22,35
37,92 22,5
Mitte
37.01 24,3
— —
37,31 27.9
— —
— —
— —
— —
Boden
37,04 24,3
37,Di 25,8
37,31 27.8
37,57 27,9
37,70 2->. <
37,88 22,4
37,94 22,5
Ans diesen beiden Versuchen — weitere konnten nicht gemacht werden, da schon am 0. November
das Gefäß beiin Überstaggehen zerbrochen wurde — folgt zunächst, daß eine Ansammlung schwererer
Teilchen an der Oberfläche nicht stattfindet. Es findet sich nicht ein einziges Mal an der
Oberfläche ein höherer Salzgehalt und, wenn wir die Temperatur mit berücksichtigen, größere Dichte als am
Boden. Die durch die Verdunstung schwerer werdenden Teilchen sinken sofort, und es muß also eine
ständige Vertikalbewegung vorhanden sein, und zwar nicht nur nach unten, sondern auch aufwärts, da die
tiefer liegenden mit dem sinkenden ihren Platz vertauschen. Dabei findet auch eine Temporaturfibertragung
statt, denn jedes Teilchen nimmt seine Temperatur mit nach unten bzw. nach oben. Nun ist, worauf
Krümmel aufmerksam macht, ein bestimmtes Minimum der Dichtigkeitszunahme nötig, damit die der Be
wegung Widerstand leistende innere Reibung überwunden wird. Wenn wir sagen, daß die durch die Ver
dunstung schwerer gewordenen Teilchen sofort sinken, so ist damit gemeint, daß sie sich nicht in größerer
Menge und mit stark erhöhtem Salzgehalt ansammeln, sondern sofort sich abwärts in Bewegung setzen, wenn
die zur Überwindung des inneren 'Widerstandes nötige Energie gewonnen ist. Im Meere wird jedes
schwerer gewordene Teilchen dann, bis zu der seiner Dichtigkeit entsprechenden Tiefe sinken, im Gefäß
werden die Teilchen sich unten sammeln und dadurch zeigen, wie groß ihre Dichtigkeit im Augenblick
des Wegsinkens gewesen ist. Wie die Beispiele zeigen, genügen im allgemeinen Salzgehaltszunahmen von
0,01—0,02 ü /uo — hei gleichblcibonder Temperatur —, um das Absinken zu veranlassen. Um die Mittags
stunden wird aber der Unterschied größer, am 21. Oktober 0,05, 0,04, 0,09, am 5. November 0,04 u /«o. Die
Erklärung hierfür bietet keine Schwierigkeit, ln dieser Zeit ist die Verdunstung am stärksten, also auch
die Zahl der in sinkender Bewegung befindlichen Teilchen am größten, und infolgedessen auch die Ersatz
bewegung, die neue leichtere Teilchen an die Oberfläche steigen läßt, am energischsten. Dadurch wird
der Widerstand für die Abwärtsbewegung vergrößert, und die ihn überwindende Kraft muß größer sein,
d. h. die Teilchen müssen an der Oberfläche schwerer werden. Weiter kommt noch ein zweiter Umstand
in Betracht.- Da am Tage an der Oberfläche die Temperatur steigt, so wird trotz zunehmender Salz
konzentration die Dichtigkeit nur langsam wachsen, und es muß überhaupt durch die Stärke der Kon
zentrierung erst der Einfluß der Temperatur ausgeglichen werden, also eine größere Snlzgehaltszuuahme
als im Mittel ointroten. Das zeigt die 3-Uhr-Beobachtung am 21. Oktober. Wenn oben auch die Tempe
ratur 28,8 ü herrschen würde, so ergäbe sieb aus dem Salzgehalt von 35,44 oben und 35,53 %o unten eine
Dichte in situ von 1,02248 und 1,0225(5. Durch die Temperatur von 20,0" oben wird aber die Dichtigkeit
auf 1,02211 herabgesetzt, so daß die Salzgeltaltszunahnie zum Ausgleich größer werden muß. Umgekehrt
verstärkt die nächtliche Temperaturahnahme an der Oberfläche die Dichtigkeit, so daß sich hier die Wirkung
summiert und dadurch das Absinken unterstützt wird. Jetzt wird auch die Tiefe, bis zu der die Teilchen
sinken, mehr durch die Temporaturditfercirz bestimmt, da die Verdunstung in der Nacht beträchtlich ge
ringer ist. Übrigens tritt im Gefäß die Rolle der Temperatur gegen die Wirklichkeit zurück, da die Er
wärmung schneller durch die ganze Masse erfolgt.
Unmittelbar in der Oberfläche findet also keine Ansammlung von durch die Verdunstung salzreicher
gewordener Teilchen statt. Trotzdem müssen wir den höheren Salzgehalt in den oberen Schichten
der Passatregionen durch die stärkere Verdunstung wesentlich bedingt erklären.
Daß nämlich zwischen Verdunstung und Oherflächonsalzgehall Beziehungen bestehen, läßt die Kurven-
darstollung in Eig. 4 vermuten- Wenn man aus den Verdunstungswerten der Aus- und Rückreise für je
10 Breitengradzonen — von 10° Nord bis zum Äquator für 5° Zonen — die Mittelwerte der Verdunstung
foststellt und mit dem mittleren Salzgehalt an der Oberfläche des durchfahrenen Gebietes wieder nach
10° Zonen der Schott schon Karte in Petermumis Mitteilungen. 1002, entnommen, vergleicht, so zeigt
siel) eine fast vollkommene Übereinstimmung; so vollkommen, daß sie nicht zufällig sein kann.