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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1911, Nr. 1.
Tabelle 1 10 (Heimreise).
Windstärke Beaufortskala
0—1,5
2—3,5
4—5.5
6 und mehr
Bis 30° Nord und 30—00° Süd
0,15 mm (1)
3,3 mm (4)
4,0 mm (15)
7,3 nun (1)
30° Nord bis 30° Siid .
*1,7 » (1)
0-7 (11)
8,0 „ (9)
10,4 „ (5)
die Messungen auf der Heimreise (Tabelle 10) ergeben, obwohl ihre Zahl viel geringer und ihre Ver
teilung nicht so gleichmäßig ist, natürlich dasselbe Bild. Die Zahlen für das Tropengebiet sind an und
für sich höher als auf der Ausreise, weil der Stillengürtel fehlte und der Nordostpassat nicht nur steif,
sondern selbst stürmisch wurde, so daß die Zahlen auch in dieser Beziehung den Einfluß des Windes be
weisen. Die Zusammenfassung aller Werte von Aus- und Heimreise gibt Tabelle 11.
Tabelle 11 (Aus- und Heimreise).
Windstärke Beaufortskala
0—1,5
2-3,5
4—5,5
0 und mehr
Bis 30° Nord und 30—00" Süd
30° Nord bis 30° Süd . . .
0,8 mm (2)
3,9 „ (15)
3,5 mm (10)
0,0 „ (12)
4,1 mm (24)
7,3 „ (20)
5,9 mm (11)
10,4 , (5)
Zahlreiche andere Belege lassen sich weiter für die Wirkung des Windes anführen. So ist das
Maximum der Verdunstung in 24 Stunden von 12.0 mm am 14. bis 15. November 1908 auf 35° Süd
50° West, also nicht im Passat, und bei Luft- und Wassertemperaturen von nur 14—17°, beobachtet
worden. Seine Erklärung findet cs nur in dem am 14. herrschenden Sturm von über durchschnittlich
9 Beaufortstärke. Nun war auch die relative Feuchtigkeit nur 01 °/u, d. h. sehr niedrig, aber das
kann, wie ein Vergleich mit dem 10. bis 17. November zeigt, nicht die Hauptursache sein. Am
14./15. wie am 10.'17. waren die Luft- und Wassertemperaturen gleich, desgleichen die Sonnenscheindauer,
während die relative Feuchtigkeit mit 01 bzw. 04 "Io fast gleich ist. Am 14. herrschte aber Sturm bis 10,
der nur nachts auf 2 abilaute, während am Bi. die Durchschnittswindstärke unter 1 blieb. Deshalb ver
dunsteten auch nur 5.5 nun gegen 12.0. Und ganz genau zwischen diese beiden Tage paßt der 15./10. mit
07 °;« relativer Feuchtigkeit und einer mittleren Windstärke von Beaufort 0. Er ergab 9 mm Verdunstung.
Ähnlich ging es am 4. und am 5. Oktober.
Tabelle 12.
Relative Feuchtigkeit
Sonm ui sch« indauer
Wind
Verdunstung
4./5. Okt. 1908
73,5 °/o
4 Ve Std.
fast
5 Beauf.
7,3 mm
5./0. „
74 %
5„
unte
1 •' »
4,9 „
Alle anderen Faktoren treten dem Winde gegenüber zurück, müssen aber gleichfalls beachtet werden.
Die Soimensclieimlauer kommt auch in der Klimatabelle S. 30 zum Ausdruck und trägt z. B. im Passat
wesentlich zur Verstärkung der Verdunstung bei, während andererseits die starke Bewölkung in der
Stillenregion und in den höheren Breiten verringernd wirkt. Größere Unterschiede in der Sonnenschein-
dauer machen sich häufig von einem Tag zum anderen unter sonst gleichen Verhältnissen bemerkbar. Am
21. Oktober bleibt z. B. verglichen mit dem 20. Oktober die relative Feuchtigkeit fast dieselbe, 80 und
81,5 °/o, der Wind sinkt auf 3,5 gegen 4, die Verdunstung steigt aber von 5,3 auf 7 nun, da die Sonnen-