50 Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1911, Nr. .».
Es ist von Interesse, diese Werte mit den auf einer viel kleineren Zahl von Beobachtungen, aber auf
unmittelbaren Ablesungen am Aspirationspsychrometer beruhenden Zahlen des großen Berliner Ballonwerks
in den Jahreszeitenmitteln zu vergleichen’).
Tabelle 42. Mittlere relative Feuchtigkeit nach Jahreszeiten.
Höhe
Hamburg 1904-09. Nach ca.
1100 Drachenaufstiegen
Berlin 1888—99. Nach
75 Ballonfahrten
I
Winter j
Frühling
U
s
o
CO
Herbst
Schwan
kung
Winter
Frühling
Sommer
Herbst
Schwan
kung
Erdboden
89
75
75
85
14
83
75
70
8,
13
500
88
79
S2
85
9
73
72
70
71
*>
O
1000
82
77
82
81
5
58
69
77
76
19
1500
74
73
76
73
3
50
59
71
70
21
2000
67
69
70
62
8
47
58
70
53
23
2500
63
65
62
58
7
49
62
65
55
16
3000
60
62
60
55
7
49
lil
56
51
12
Schwankung
19
17
22
30
—
36
17
21
30
—
Der Gang der Zahlen ist in den Berliner Fahrten dem der Hamburger Aufstiege ähnlich. Daß die
in jenen gewonnenen Werte allgemein niedriger sind, namentlich daß die Luft in der Höhe in den Berliner
Fahrten im Winter viel trockener sich zeigt, Hegt wohl daran, daß die Hochdruckgebiete mit stillem,
schönem Wetter in ihnen am stärksten vertreten sind, während sie in den Hamburger Drachenaufstiegen
fehlen. Um so wichtiger ist es, daß sich die allgemeine Abnahme der mittleren Feuchtigkeit oberhalb
1000 m in beiden Reihen findet. Denn in den Hamburger Werten steckt sicherlich kein überwiegender
Einfluß der Antizyklonen.
Dez. Jan. Febr. März -April Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. Dez.
Fig. 11. Isoplethendarstellung für die mittlere Änderung' der relativen Feuchtigkeit (in Prozenten)
von 500 zu 500 m bei Aufwärtsbewegung.
Mit demselben methodischen Unterschied hängt auch die sehr verschiedene jährliche Schwankung
der Berliner und der Hamburger Werte zusammen, die durch die winterliche Trockenheit der Höhen in
den ersteren bedingt ist.
0 Aßmann und Berson, Wissenschaftliche Luftfahrten. Bd. III, S. 166,