Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1911, Kr. 5.
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auf- oder abwärts bewegten Luftmassen auftritt, wird unterbrochen durch die stabile Lagerung wärmerer
Luftmassen über kälteren. Der Temperaturunterschied übereinanderliegender Schichten sowie die gesamte
mittlere Teniperaturverteilung in der Atmosphäre setzen sich aus diesen beiden Elementen zusammen. In
welcher Weise dies geschieht, wollen wir im nachfolgenden näher festzustellcn versuchen.
Zu diesem Zweck wollen wir die Größe der vertikalen Temperaturabnahme bei verschiedener Höhen
lage einer Inversion untersuchen, zuvor aber diejenigen Fälle betrachten, bei denen überhaupt keine
Temperatur in Version oder Isothermie angetroffen wurde. Der Prozentsatz solcher Aufstiege
war, wenn man die Aufstiege unter 1000 m Höhe unberücksichtigt läßt, in den einzelnen Monaten
wie folgt:
Jan. Fuhr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
20 35 38 52 63 47 38 49 31 32 23 20
Nur in den Monaten April und Mai zeigte mehr als die Hälfte aller Aufstiege gar keine Inversion;
in den Monaten November bis Januar dagegen kaum ein Viertel. Die großen und häufigen Inversionen
in den unteren Schichten, die diese Monate kennzeichnen, fehlen zwar dem Sommer, aber dann sind
kleinere Inversionen in höheren Schichten über Wolkenoberllächen relativ häufig.
Die mittlere Temperaturabnahme auf 100 m Erhebung war in diesen Fällen für die einzelnen Flöhen
stufen folgende:
Tabelle 26. Aufstiege ohne Inversion.
Seehöhe
in Metern
17 bis
500 bis
1000 bis
1500 bis
2000 bis
2500 bis
500
1000
1500
2000
2500
3000
,, . ( Zahl der Fälle . .
Dezember bis Februar j Abnahme auf m
m,
0 G
72
0.62
72
0.67
43
0.63
30
0.62
20
0.63
6
0.68
, . ,, ■ i Zahl der Fälle . .
Marz bis Mai j Abnahme auf 100
m.
u C
152
0.93
152
0.73
109
0.63
r-i s-\
72
0.61
30
0.65
11
0.59
T . , ■ . , ( Zahl der Fälle . .
Juni bis August. ...» Abnahme auf m
m.
u C
132
1.02
132
0.77
92
0.67
67
0.65
34
0.58
18
0.54
,, , . , ( Zahl der Fälle . .
Septbr. bis Novbr. . . { Abnahme ailf J00
m,
° c
76
0.73
76
0.65
57
0.64
45
0.58
29
0.58
12
0.61
Die Extreme, zwischen denen sich die Temperaturabnahme bewegte, sind in Tab. 27 zusammen
gestellt, und zwar einerseits für alle Aufstiege, anderseits für diejenigen Aufstiege, die sich bis mindestens
3000 m erstreckten. Für diese konnten deshalb in allen Höhen dieselben Tage benutzt werden, so daß
der Vergleich der Höhenschichten untereinander nur wirklich Zusammengehöriges betrifft.
Tabelle 27. Aufstiege ohne Inversion.
Seehöhe in Metern
17 bis
500
500 bis 1000 bis
1000 1500
1500 bis 2000bis
2000 2500
2500 bis
3000
Winter. Alle 72 Aufstiege { Mhdnnün !
Desgl. 6 Aufstiege bis 3000 m. . . . j Mhdmurn
...... , „ . ¡. f Maximum .
Frühling. Alle 152 Aufstiege. . . ( Minimum .
Desgl. 10 Aufstiege bis 3000 m . . . | ]
1.15
0.20
0.78
0.32
1.56
<1.24
1.46
0.74
1.12 1.10
0.30 0.26
0.84 0.88
0.66 0.70
1.42 1.04
0.14 0.16
0.88 0.84
0.30 0.40
0.90 0.82
0.34 0.52
0.84 0.70
0.40 0.54
1.02 0.96
0.30 0.08
0.76 0.84
0.34 0.08
0.86
0.46
0.86
0.46
0.84
0.06
0.84
0.06