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Die vertikale Tcmperaturverteilnng zwischen dem Erdboden und 3000 m über Hamburg.
Temperaturabnahme von 1° pro 100 in erreicht wird, während im Gegensatz dazu die Wintermonate
infolge des Überwiogens der Ausstrahlung und dadurch bedingte starke Inversionserscheinungen recht
geringe, aber immer noch positive Gradienten aufweisen. Das Maximum finden wir bereits im Juni, das
Minimum fällt auf den Januar. In der nächsthöheren Schicht von 500 bis 1000 m behält das Minimum
seine Lage hoi, wogegen sich das Maximum auf den August verschiebt und ein sekundäres Maximum im
Mai erscheint. Die jährliche Amplitude ist bereits erheblich abgeschwächt und nimmt nach oben zu noch
weiter ah: die Strahlungseinflüsse der Erdoberfläche in der kalten Jahreszeit verlieren nach oben bin an
Wirksamkeit, während in der warmen Jahreszeit die in den oberen Schichten weniger lebhafte Konvektion,
hinzutretende Kondensation und Bildung von Inversionsschiehtcn an Wolkenoberflächen ein energisches
jlerabsetzen des Temperaturgefälles bewirken.
Oberhalb 1000 m verbleiben die Maxima des Gradienten im Mai und August bis 2000 an ihrer
Stolle. Das Minimum geht auf den November über und verschiebt sich oberhalb 2000 in auf den Juni,
während die Maxima sich einerseits den Wintermonaten, dann aber auch dem August und im obersten
Intervall dem Oktober zuwenden. Den jährlichen Gang vermag man nur noch in großen Zügen zu erkennen.
Die Jahresschwankung ist zwischen 2500 und 3000 m auf 0.12 herabgegangen gegen 0.81 im bodennächsten
Intervall. Die folgende kleine Tabelle mag diese Abnahme der Schwankung mit der Höhe veranschaulichen:
Jährliche Schwankung der mittleren monatlichen Teinperaturgradienten pro 100 in.
o
7
S
500—1000
e e 1) ö h e in Met e r ti
1000-1500 1500—2000 | 2000—2500 |
2500—3000
0.81
0.30
0.20 0.19 0.15
0.12
In großer Anschaulichkeit zeigen die Jahreszeitenmittel die Verlagerung der Extreme des Gradienten.
Bis 1500 m bleibt das Maximum heim Sommer, geht dann auf den Frühling und schließlich den Winter über.
Ähnlich verweilt das Maximum bis 1500 m beim Winter, um sich dann auf den Herbst und oberhalb
2500 m auf den Sommer zu
verlagern. Beide Extreme :»-»'>m
zeigen also in aller Deutlich
keit mit wachsender Höhe
neben Verflachung auch eine -
Umkehrung, vermittelt durch
Verfrühung ihres Eintritts. ^
Charakteristisch ist die
Veränderung des Gradienten
mit der Höhe in den ver- l50 , lm
schiedenen Jahreszeiten. Im
Sommer nimmt er ständig
von seinem überhaupt größten 1000 m
Werte im untersten Intervall
bis 1500 m schnell und dann
langsam ab und erreicht
zwischen 2500 und 3000 m
seinen kleinsten Betrag. Die- (lm
selbe Erscheinung, nur in
abgeschwächtem Maße, bietet
der Frühling. Im Winter dagegen zeigt sieb die Erscheinung der dauernden Zunahme des Gradienten von unten
nach oben. Eine Mittelstellung nimmt der Herbst ein, hier ändert sich der Gradient am wenigsten mit der Höhe,
er nimmt bis etwa 1500 m langsam ab und erfährt dann bis 3000 m ein ebenso langsames Wiederanwachsen.
Am anschaulichsten kann das geschilderte Verhalten des mittleren Temperaturgradienten in seinem
jahreszeitlichen Verlauf und seiner Veränderlichkeit mit der Höhe durch das Isoplethendiagramm der Fig. 1